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Silberband 108 - Grenze im Nichts

Silberband 108 - Grenze im Nichts

Titel: Silberband 108 - Grenze im Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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nicht verletzt hatte. Ihm war jedoch, als hätte etwas alle Kraft aus seinen Muskeln gesogen. Er lag auf der Seite und sah den Weg vor sich in bläulichem Licht.
    Ein warmer Windhauch ließ die Pflanzen rascheln. Das Sirren huschte über ihn hinweg. Für einen Augenblick sah Bursto eine leuchtende Scheibe weiter vorne über dem Weg.
    Dann war das Raumschiff der Fremden da – eine wabernde Kuppel, von der eine unbestimmbare Drohung ausging.
    Bursto dachte an das kleine Aufnahmegerät in seiner Jackentasche. Er wusste, dass es inzwischen viele Bildsequenzen von den unbekannten Flugkörpern gab. Aber ihm bot sich die einmalige Chance, ein gelandetes UFO zu filmen – doch seine Arme gehorchten ihm nicht.
    Vielleicht eine Minute lang stand das fremde Ding sirrend und summend da. Dann löste es sich scheinbar auf, das blaue Licht stieg in die Höhe. Es war, als hätte jemand eine leuchtende Decke über das Land gelegt, die nun wieder entfernt wurde. Am Boden herrschte schon wieder Finsternis. Bursto sah über sich den blauen Lichtschein schnell verschwinden.
    Mühsam richtete er sich auf, zerrte das Aufnahmegerät hervor und schaltete es ein. Erst nach einer Weile wurde ihm klar, wie sinnlos das war. Es gab nichts mehr, was eine Aufnahme gelohnt hätte.
    Er hörte Schritte und drehte sich schwerfällig um. Selna kam auf ihn zu. »Vielleicht hatte Tharpo doch recht«, sagte sie.
    »Wo ist Desina?«
    »Ich weiß es nicht. Ich habe sie vorhin aus den Augen verloren.«
    Bursto fluchte und deutete zum Haus hinüber. »Jetzt geht es los!«, rief er. »Komm, ehe sie uns finden. Sie werden sicher auch nach Tharpo suchen.«
    »Er hat keinen Grund mehr, uns zu opfern.«
    »Wer weiß. Glaubst du wirklich, dass das UFO Tharpos Tochter zurückgebracht hat?«
    »Ich halte es für wahrscheinlich«, murmelte Selna.
    Bursto wollte nur noch der Meute entgehen. Wenn diese Leute erfuhren, was er und Selna mit Tharpo gemacht hatten, würde es ihnen schlecht ergehen. Die Rückkehr des UFOs musste Tharpos Position erheblich stärken.
    Der Reporter wandte sich in die Richtung des Landeplatzes. Er zog Selna mit sich.
    Nach kurzer Zeit hörten sie die Menge hinter sich schreien. Dann huschte ein grelles Licht über sie hinweg. Bursto warf sich zu Boden und riss die Lornsiterin mit sich. Er rechnete mit einem Angriff, aber der Gleiter, zu dem das Licht gehörte, landete vor ihnen auf dem Weg, und die Männer, die heraussprangen, trugen wohlbekannte Uniformen.
    »Sind Sie Gyder Bursto?«, rief einer.
    Bursto hatte keine Ahnung, woher die Männer seinen Namen kannten. Es kümmerte ihn auch gar nicht. Er lief mit Selna hinüber und stieg in den Gleiter.
    »Das UFO ist da vorne gelandet!«, erklärte er atemlos.
    »Wir haben es gesehen. Aber wir waren noch nicht nahe genug, um eingreifen zu können.« Der Uniformierte musterte Bursto neugierig. »Können Sie mir verraten, was hier eigentlich los ist?«
    »Später. Fliegen Sie zuerst dort hinüber und schalten Sie alle Scheinwerfer ein. Es kann sein, dass sich dort irgendwo ein Kind aufhält.«
    »Sie werden in Imperium-Alpha erwartet«, erklärte der Uniformierte, während der Gleiter langsam weiterflog. »Haben Sie die Nachricht nicht erhalten?«
    »Nein«, sagte Bursto knapp. Im Moment war er nicht zu Unterhaltungen aufgelegt. Er hielt angestrengt Ausschau nach Desina. Er vermutete, dass das Mädchen sofort in die Richtung des Landeplatzes gegangen war.
    Endlich sah er sie. Sie kauerte mitten auf dem Weg und beugte sich über etwas, das er nicht erkennen konnte.
    Der Gleiter landete. Die Männer sprangen hinaus und umringten Desina. Jemand brachte ein kleines Diagnosegerät und richtete es auf das bewusstlose Kind am Boden. Bursto und Selna standen stumm daneben. Gleich darauf näherten sich weitere Gleiter. Ihre Scheinwerfer flammten auf, der Landeplatz des UFOs wurde abgegrenzt. Bursto wusste, dass in den nächsten Stunden jeder Quadratmillimeter Boden untersucht werden würde – und er war schon jetzt sicher, dass es auch diesmal keine Spuren gab. Die Fremden kamen und gingen, wie es ihnen beliebte. Sie waren wie Gespenster, unangreifbar, als bestünden sie und ihre Schiffe aus keiner bekannten Materie.
    Wenn Bursto an die Ereignisse der letzten Stunden zurückdachte, befiel ihn immer noch eine merkwürdige Angst. Manchmal war er fast davon überzeugt, alles nur geträumt zu haben. Jeden Moment musste er aufwachen …
    Er sah Dalanja an. Desina hatte ihre bewusstlose Schwester identifiziert.

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