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Silberband 108 - Grenze im Nichts

Silberband 108 - Grenze im Nichts

Titel: Silberband 108 - Grenze im Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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die Feierlichkeiten schon begonnen. Ein Malgonen-Chor gab einige seiner Lieder zum Besten. Die anskischen Betreuer begrüßten Honk. Er übermittelte ihnen die Grüße der Königin.
    Wenig später entdeckte der ziellos umherstreifende Honk in der Menge einen Tarpen. Sofort heftete Honk sich an die Fersen des Biophore-Wesens, und schließlich gelang es ihm, den Tarpen in einen kleinen Seitenraum zu ziehen. »Wie heißt du?«, erkundigte er sich.
    »Gurd«, erwiderte der Tarpe bereitwillig. Sein Gesicht zeigte deutlich, dass er ungegorenen Pflanzensaft getrunken hatte und etwas berauscht war.
    »Ich bin Prisaar Honk, der Gesandte der Königin.«
    Gurd strich sich mit beiden Händen über seinen zotteligen Pelz.
    »Ich bin sicher, dass du schon davon gehört hast, was deinem Artgenossen zugestoßen ist«, fuhr Honk fort.
    »Natürlich«, grunzte Gurd.
    »Was hältst du davon?«
    »Er muss verrückt gewesen sein. Wie sonst sollte er auf den Gedanken kommen, die Aura Doranias zu verlassen?«
    Draußen ertönte ein Fanfarenstoß, der den offiziellen Beginn der Feierlichkeiten anzeigte. Honk musste seinen Verpflichtungen nachkommen.
    Ein paar Malgonen geleiteten ihn zur Bühne. Um ihn herum waren tanzende und singende Wesen, groteske Geschöpfe in allen nur vorstellbaren Formen und Farben. Sie jubelten ihm zu. Honk stieg auf die Bühne. Bis er oben ankam, war er ein wenig außer Atem.
    Er blickte auf die Feiernden hinab. Ihm schien, als hätte er niemals zuvor ein solches Bild der Fröhlichkeit und des Unbeschwertseins gesehen. Er übermittelte die Grüße der Königin und wünschte allen Anwesenden ein langes und glückliches Leben in der Geborgenheit der Aura.
    Später mischte er sich unter die Feiernden. Er trank Pflanzensaft und lauschte der Musik der Malgonen. Schließlich wankte er müde und glücklich zu dem Schwebewagen zurück, der ihn hergebracht hatte. Der Pilot war nicht in der Nähe, vermutlich feierte er ebenfalls und war total betrunken. Honk lachte bei diesem Gedanken. Er konnte auch allein zurückfliegen.
    Er machte es sich im Pilotensitz bequem und schaltete den Antrieb ein. Mit zunehmender Geschwindigkeit raste er aus dem Abschnitt D-98 hinaus.
    An der ersten Biegung verlor er die Herrschaft über die Steuerung und prallte mit verheerender Wucht gegen eine Wand. Er wurde herausgeschleudert, landete auf dem Boden und hörte das Brechen seines Chitinpanzers. Als er sich bewegen wollte, war er nicht dazu in der Lage. Er spürte, dass Körperflüssigkeit über sein Gesicht lief. Sein Facettenband wurde allmählich dunkler. Honk dachte erstaunt, dass er sterben würde.
    Der Lärm hatte Biophore-Wesen angelockt. Sie waren nicht intelligent und wussten nichts mit ihm anzufangen. Schließlich tauchte ein Malgone auf, der eine Rettungsmannschaft alarmierte. Sie betteten Honk auf eine Trage und flogen ihn weg. Ein anskischer Mediziner untersuchte ihn. »Bringt ihn zur Königin!«, befahl der Arzt traurig.
    Sie transportierten den Sterbenden zur Kammer der Königin. Honk war bereits blind, aber er hörte, wie die Königin sich bewegte. Vielleicht, dachte er müde, wäre es doch schöner gewesen, auf Datmyr-Urgan zu sterben.
    Dann kam der Tod zu Prisaar Honk, dem Ansken, der einst als der Härteste und Wildeste seines Volkes gegolten hatte. Honk starb eingehüllt in den alles umfassenden und immerwährenden Frieden seiner Königin Dorania.

26.
    Plondfair stand vor dem Fenster, hatte die Hände auf dem Rücken verschränkt und sah hinaus auf die Stadt. Er hörte fernen Lärm. Demeter hatte ihn verlassen, als sie erfuhr, dass der Abflug der BASIS aus Algstogermaht bevorstand. Sie konnte und wollte Roi Danton nicht vergessen. Plondfair spürte immer noch ihren Abschiedskuss, aber das änderte nichts daran, dass er nun allein war. Er bemühte sich, seine Verzweiflung zu verbergen. Die Wynger warteten auf ihn und auf die Rede, die er zu halten hatte.
    »Die neuen vernünftigen Regeln des Alles-Rads«, murmelte er, und es fiel ihm schwer, zusammenhängende Gedanken zu fassen. Er ahnte, dass Demeters Verzauberung ihn bis zu seinem Tod nicht verlassen würde.
    Sein Leben war in der Tat riskant geworden. Die Kryn würden nicht einmal vor einem Mord zurückschrecken, egal, ob hier auf Spälterloge, dem neunzehnten Mond, oder anderswo.
    Was sollte er sagen? Die anderen wussten noch nichts von Demeters Verschwinden.
    Demeter. Immer wieder Demeter. Zur BASIS zurückgeflogen. Zu den Terranern, ihren wahren Freunden. Plondfair

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