Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Silberband 108 - Grenze im Nichts

Silberband 108 - Grenze im Nichts

Titel: Silberband 108 - Grenze im Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
einen Raumsektor mit fünf Lichtjahren Durchmesser und zweiundzwanzig Sonnen, von denen nur vier Planeten aufwiesen.
    »Die Provcon-Faust ist hoffnungslos unterbevölkert«, setzte Margor seinen engsten Vertrauten in dem Saal mit dem Krönungsbild auseinander. »Dadurch wird die Infrastruktur für jeden Außenstehenden leicht durchschaubar. Es gibt nur die Gäaner, eine Handvoll Menschen, die Provconer, Zwotter und Vincraner mit der Splittergruppe der Tekheter und anderer kleinerer Glaubensgemeinschaften. Aber streng genommen leben in der Provcon-Faust nur vier Volksgruppen. Selbst einem Fremden würde jede einschneidende Veränderung sofort ins Auge stechen. Deshalb muss schon von der ersten Aufbauphase an etwas geschehen, was die Vorgänge in der Provcon-Faust nicht mehr so transparent macht. Ich denke an eine Verdunkelungstaktik, die ein scheinbares Chaos vortäuscht und die straffe Ordnung kaschiert.«
    Margor sah seine Leute der Reihe nach an. Neben den bewährten Paratendern zählten nun auch Roctin-Par und Bothon-Cann dazu.
    »Gehst du die Sache nicht etwas zu forsch an, Boyt?«, erkundigte sich Santix. »Ich halte es für klüger, deine Macht erst zu festigen, bevor du über die Grenzen der Dunkelwolke hinausgreifst.«
    »Die Provcon-Faust braucht frisches Blut«, sagte Margor ungehalten. »Das Leben hier hat nach der Abwanderung der Terraner stagniert und benötigt neue Impulse. Ich habe keineswegs vor, den Ausbau des inneren Gefüges zu vernachlässigen. Ganz im Gegenteil, ich bleibe in der Provcon-Faust. Vielleicht ziehe ich mich sogar nach Zwottertracht zurück und lasse einen Teil der Psychode für mich wirken.«
    Margor dachte an Zwottertracht und vermisste Gota. Er hätte nicht geglaubt, dass sie ihm fehlen würde.
    »Was hast du mit dem Rest der Psychode vor?«, erkundigte sich Roctin-Par.
    »Wie viele für intergalaktische Flüge geeignete Schiffe stehen mir zur Verfügung?«, fragte der Mutant zurück.
    »Es sind nicht besonders viele – die genaue Zahl kann ich leicht feststellen.«
    Margor winkte ab. Er hatte längst konkrete Pläne ausgearbeitet, und Hotrenor-Taak war als Einziger darüber informiert.
    »Kläre die anderen über den Einsatz der Psychode auf, Taak«, forderte er den Laren auf. Dabei dachte er wieder an den Vorfall, der sich kurz vor dem Verlassen auf Zwottertracht zugetragen hatte.
    Gota hatte ihm gestanden, dass sie vermutlich ein Kind von ihm erwarte, er hatte deshalb einen Wutanfall bekommen. Die Vorstellung, einen Tempester-Bastard gezeugt zu haben, war ihm unerträglich. Er hätte in seinem ersten Zorn Gota fast mit allen angestauten Psi-Energien angegriffen. Doch ein mit elementarer Gewalt losbrechender Sandsturm hatte ihn ernüchtert. Gota war in den tobenden Gewalten verschwunden und nicht mehr zurückgekommen. Da seitdem auch ein Zwotter vermisst wurde, der ihr persönlicher Diener gewesen war, argwöhnte Margor, dass sie zusammen geflüchtet waren.
    Er sah darin eine Parallele zu Virna Marloy, die von den Zwottern in hochschwangerem Zustand in das Höhlensystem gebracht worden war. Sollte sich dieser Vorgang wiederholen? Oder war Gota im Sturm umgekommen? Margor hatte Tempester ausgeschickt, die Gota zurückbringen sollten. Tot oder lebendig. Er wollte Klarheit haben. Der Gedanke, dass irgendwo ohne sein Wissen ein Sohn von ihm großgezogen wurde, behagte ihm nicht. Noch dazu, da die Schwangerschaft bei Tempester-Frauen nur drei Wochen dauerte.
    Was für ein Mischling würde aus dieser Verbindung hervorgehen? Margor verscheuchte die bedrückenden Gedanken und fand wieder in die Gegenwart zurück. Er hörte noch Hotrenor-Taaks abschließende Ausführungen.
    »… sollen aus der Galaxis Siedler in die Provcon-Faust geholt werden. Dabei ist aber keineswegs an rechtschaffene Kolonisten gedacht, die sich eine Existenz aufbauen und eine neue Heimat finden wollen. Sie passen nicht in das neue Bild, das Boyt der Provcon-Faust aufprägen will. Es gibt überall Glücksritter und Abenteurer, gescheiterte Existenzen und zwielichtige Gestalten, die das Dorado suchen. In der Provcon-Faust sollen sie es finden. Die Dunkelwolke soll zu einem Schmelztiegel aller galaktischen Völker werden, und zwar aus dem Absud dieser Völker. Die uns zur Verfügung stehenden Schiffe werden mit eingeweihten Vincranern als Vakulotsen und einer gerade ausreichenden Mannschaft bemannt. Ihr, Boyts engste Vertraute, werdet die Kommandanten dieser Schiffe sein. Und ihr werdet jeder ein Psychod an Bord

Weitere Kostenlose Bücher