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Silberband 108 - Grenze im Nichts

Silberband 108 - Grenze im Nichts

Titel: Silberband 108 - Grenze im Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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trug eine Art bunten Kimono.
    Tifflor beugte sich vor und überzeugte sich davon, dass Aloe Puthmer den spangenförmigen Reducer über dem Kopf trug, der garantierte, dass sie die Stimmen von Terranern hören konnte, ohne dass ihre Trommelfelle platzten. »Willkommen, Lady Puthmer!«, sagte er förmlich.
    »Ich grüße Sie, Erster Terraner!« Die Frau machte sich über ein Megafon verständlich. »Vielen Dank dafür, dass Sie mich vorgelassen haben.«
    »Das war doch selbstverständlich, Lady. Was kann ich für Sie tun?«
    »Ich bedaure außerordentlich, dass ich zu einer kleinen Beschwerde gezwungen bin. Es handelt sich um das Benehmen des siganesischen Staatsbürgers Vavo Rassa, der als Mikroingenieur im Dienst der Liga Freier Terraner steht.«
    Tifflor wusste, um wen es sich handelte. Rassa war einer der beiden Siganesen, die von Bord der Geheimstation DUCKO aus Untersuchungen an dem loowerischen Raumschiff GONDERVOLD angestellt hatten. Mit der GONDERVOLD war der Helk Nistor ins Solsystem gekommen, der persönliche Roboter des Quellmeisters Pankha-Skrin.
    Tifflor hatte Rassa und dessen Kollegen Rayn Verser zu Routineaufgaben auf die Erde rückversetzen lassen – sozusagen als Bestrafung wegen ihrer Disziplinlosigkeit auf DUCKO.
    »Bitte tragen Sie Ihre Beschwerde vor, Lady Puthmer!«
    Sie setzte ihm in sehr höflicher Form auseinander, dass Rassa sich erdreistet habe, ihrer Tochter Mareisi im Zentralpark von Terrania City zuzublinzeln. Und Mareisi war erst fünfundneunzig Erdjahre alt.
    Tifflor kannte die Moralbegriffe der Siganesen gut genug. Er verstand, dass Rassa sich eines schweren Verstoßes gegen die guten Sitten schuldig gemacht hatte. Der Mikroingenieur hatte die Wertvorstellungen seines Volkes zu respektieren, wenn es um eine Angelegenheit zwischen Siganesen ging – und da Tifflor der oberste Dienstherr des Beschuldigten war, musste er entsprechende Maßnahmen einleiten. Was er der Botschafterin unter vielen Entschuldigungen zusagte …
    »Das ist eine ganz große Sauerei!«, schimpfte Vavo Rassa.
    Der neben ihm in dem Transportroboter sitzende Mann mit dem schwarzen Bubikopf zuckte zusammen. »Aber Vavo!«, flüsterte er. »Ich ersuche höflichst um eine angemessene Beachtung der guten Sitten.«
    Rassa strich sich über seinen Kahlkopf. »Ersuchen kannst du, soviel du willst, Rayn, darauf spreche ich nicht an …«
    »Etwas zu befehlen wäre unhöflich«, entgegnete Rayn Verser. »Terraner bringen das fertig, aber wir doch nicht.«
    Der Transportroboter bremste ab und sank bis annähernd auf Bodenhöhe. »Wir sind am Ziel«, sagte er in der Lautstärke eines Siganesen.
    »Dolenc Place 1?« Rassa reckte den Kopf. Er sah einen renovierten Altbau aus der Zeit der Aphilie, einen nüchternen Zweckbau von siebzehn Stockwerken, mit Fensterschlitzen, die weder Licht noch Luft hereinließen, sondern nur zur Aufnahme von optischen und akustischen Sensoren dienten.
    Bei der Renovierung war die nüchterne Hässlichkeit abgemildert worden. Die unteren Stockwerke zeigten nun eine Halle mit Springbrunnen, Pflanzen und sogar einem Rasenstück. Die von spiralförmigen Nottreppen umringelten Säulen der Antigravschächte ragten von oben in die Halle. Sie führten in die Subetagen und zu dem Transportbandanschluss zur nächsten Rohrbahnstation.
    In der Mitte des Platzes waren Bäume und Sträucher gruppenweise zwischen die weißen Granitplatten gepflanzt worden, die den gesamten Platz bedeckten. Schäumende Wasserfontänen stiegen in die Luft.
    »Was für eine Verschwendung!« Rassa seufzte gequält.
    »Die Terraner wollen ihre Stadt zu einem Juwel der Galaxis machen«, kommentierte Verser. »Vielleicht erscheint das nur für uns so riesig.«
    »Gehen wir zu diesem Positronik-Kid!« Rassa machte eine heftige Handbewegung. »Vorwärts, Robot, keine Müdigkeit vorschützen!«
    Der Transportroboter schwebte durch die Halle und in einen Antigravschacht hinein, den er im siebzehnten Stockwerk wieder verließ. Kurze Zeit später erreichte er das Ziel der beiden Siganesen.
    »Teure Bude!«, bemerkte Rassa anerkennend. »Stahlplastikschott mit sensorgesteuerter Superreflexion! Da kann man braten, wenn man nur einen Schuss aus dem Impulsstrahler auf das Schott abgibt. Hoffentlich ist die Firma so gut wie ihr Inventar.«
    Er blickte auf das Schild mit der Aufschrift Positronik-Kid & Co. – Ermittlungen, Informationen, Datenanalysen und schob sich den Reducer über den Kopf, während der Transportroboter die Meldetaste

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