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Silberband 108 - Grenze im Nichts

Silberband 108 - Grenze im Nichts

Titel: Silberband 108 - Grenze im Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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beiseite, als er Baya Gheröl in einer Bodenschleuse des rechten Raumschiffs entdeckte.
    Tifflor winkte. Das Mädchen winkte zurück, dann lief es ihm entgegen. Baya war ein in der Entwicklung leicht zurückgebliebenes siebenjähriges Mädchen, das vor gar nicht langer Zeit mit seinen Eltern und der älteren Schwester mit einem Rücksiedlerschiff von der Provcon-Faust zur Erde gekommen war.
    »Hallo, Baya!«, sagte Tifflor, als das Mädchen nur noch wenige Meter von ihm entfernt war.
    Baya Gheröl blieb stehen. Ihre Augen musterten den Ersten Terraner eindringlich, dann streckte sie die Arme aus und schmiegte sich an Tifflor, als er sie hochnahm.
    »Freust du dich auf zu Hause?«, wollte er wissen.
    »Nein, Mister Tifflor.« Baya schüttelte den Kopf. Ihre langen schwarzen Haare flogen durch die Luft.
    »Tiff«, verbesserte er.
    »Ich gehe nicht nach Hause, Tiff«, erklärte das Mädchen entschlossen. »Nistor möchte noch einmal nach Zaltertepe zurück und einige Siganesen für seine Expedition auswählen. Aber Nistor ist nur ein Roboter, er kann die kleinen Menschen nicht betreuen und für sie sorgen. Deshalb werde ich ihn begleiten.«
    Tifflor nickte. Er schenkte Baya eine Tafel Schokolade. Erst ihre Reaktion machte ihm bewusst, dass das Mädchen wahrscheinlich höchst selten Schokolade bekommen hatte.
    »Darf ich ein Stück essen, Tiff?«, fragte Baya mit ihrer kindlich hellen Stimme.
    »Aber sicher.« Der Erste Terraner riss das Papier auf, brach eine Reihe ab und gab sie dem Mädchen.
    Während Baya an der Schokolade knabberte, ließ Tifflor seinen Blick über die gewaltige Neunturmanlage und die beiden Kegelraumschiffe schweifen. Er war alles andere als zufrieden. Fremde Wesen lebten auf dem Mars, aber bislang gab es keinen fruchtbringenden Kontakt zwischen ihnen und den Menschen.
    »Zaltertepe ist ein sonderbarer Planet.« Baya leckte sich über die Lippen. »Und das Verhältnis zwischen den dort lebenden Ertrusern und Siganesen ist noch sonderbarer.«
    »Ich kann mir das vorstellen«, erwiderte Tifflor. »Der Helk Nistor will also wirklich einige Siganesen von dort holen?«
    »Er will es, aber Hergo-Zovran und andere führende Loower stehen dem ablehnend gegenüber. Keiner will, dass Fremde an ihrer Expedition teilhaben.«
    »Diese Expedition interessiert mich«, sagte Tifflor nachdenklich. »Weißt du Näheres darüber, Baya?«
    Das Mädchen schüttelte den Kopf. »Vielleicht könnte ich mehrere für die LFT arbeitende Siganesen mit auswählen. Aber wen …?«
    Rassa und Verser fielen dem Ersten Terraner ein. Beide hatten sich schon bei der Erforschung des Helks bewährt. Sie wären geradezu prädestiniert gewesen für die Teilnahme an der Expedition, hätten sie sich nicht immer wieder durch Disziplinlosigkeit hervorgetan. Und Rassa war neuerdings in ein Sittlichkeitsdelikt verwickelt.
    Weil er einer Fünfundneunzigjährigen zugeblinzelt hatte. Tifflor seufzte. Es war idiotisch, den Mann deswegen anzuklagen, aber er war verpflichtet, Rücksicht auf die siganesischen Gesetze zu nehmen.
    »Du hast Probleme, Tiff?«, fragte Baya.
    »Einige.« Der Erste Terraner strich dem Mädchen übers Haar und dachte daran, wie es wäre, eigene Kinder zu haben. »Aber das braucht dich nicht zu belasten. Du hilfst dir und mir am meisten, wenn du bei den Loowern möglich viel lernst und mir später erklärst, wie wir loowerisches und terranisches Denken auf einen gemeinsamen Nenner bringen können.«
    »Oh, das ist einfach!«, rief Baya aus.
    »Für dich, aber leider nicht für andere Terraner.« Tifflors Armband meldete sich mit einem durchdringenden Summton. »Ich muss zur Erde zurück. Aber ich komme bald wieder. Mach's gut, Baya.«
    »Danke, Tiff!« Das Mädchen brach sich ein großes Stück von der Schokolade ab.
    Der Kommunikationsraum befand sich am Rand der siganesischen Kolonie von Terrania City. Vavo Rassa und Rayn Verser warteten bereits in dem für ihre Bedürfnisse zugeschnittenen Bereich des Kommunikationsplatzes, als Julian Tifflor kam.
    Der Erste Terraner nickte ihnen zu. »Ich habe Sie zu diesem Gespräch gebeten, Mister Rassa, weil ich noch einmal über die gegen Sie vorgebrachte Anschuldigung reden möchte. Gestern habe ich mich nicht korrekt verhalten, denn ich gab Ihnen keine Gelegenheit zur Stellungnahme. Schuld daran war meine Voreingenommenheit, die aus Ihrem Disziplinverstoß auf der Wachstation DUCKO resultierte. Ich bitte Sie, das zu entschuldigen.«
    »Natürlich, Mister Tifflor«, sagte Rassa,

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