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Silberband 109 - Das Loch im Universum

Silberband 109 - Das Loch im Universum

Titel: Silberband 109 - Das Loch im Universum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Strom veränderte sich, und der Strömer fühlte sich von allem verlassen.
     
    Das Gebilde, dem er sich näherte, erschien Rhodan von überirdischer Schönheit. Es war in blendende Lichtfülle getaucht und pulsierte in gleichmäßigen Intervallen. In jeder Phase der Pulsation nahm es eine andere Form an, ohne dabei nur einmal sein ästhetisches Aussehen zu verlieren.
    »Das ist es!«, rief Atlan. »Von diesem Ding gehen die Impulse aus.«
    Der Anblick dieser seltsamen Existenzform sprach Rhodans Sinne in vielfältiger Weise an und löste eine Reihe von zum Teil nie gekannten Empfindungen in ihm aus.
    »Es ist ein Teilchen«, fuhr der Arkonide fort, der offenbar nicht so sehr im Bann des fremdartigen Anblicks stand. »Aber eines, wie wir es bisher noch nicht gesehen haben.«
    Rhodan musste sich dazu zwingen, seine Blicke von dem pulsierenden Gebilde zu lösen, dessen Aussehen sich stetig veränderte. Auf gewisse Weise erschien es ihm, als blicke er in ein prachtvolles Kaleidoskop. Allerdings wurde dieser Vergleich der erhabenen Schönheit jener Erscheinung in keiner Weise gerecht.
    »Ein derartiges Teilchen haben selbst unsere Hyperphysiker noch nicht zu sehen bekommen«, sagte er zögernd. »Dabei zerlegen sie mittlerweile schon Hyperbarie und machen deren Bausteine sichtbar.«
    »Also stammt das Ding aus einem anderen Universum«, vermutete der Arkonide. »Womöglich ist es mit uns zusammen aus dem Versteck der Burgen herübergekommen. Das bedeutet, dass es genau wie wir in diesem Energie führenden System gefangen ist.«
    »Das glaube ich nicht«, widersprach Rhodan. »Dieses Teilchen gehört zu unserem Universum.«
    »Aber warum wurde es dann nie entdeckt?«
    »Einige Wissenschaftler leugnen die Existenz solcher Teilchen bis heute. Ohnehin gab es nie konkrete Hinweise für ihre Existenz, auch wenn es manchmal schien, als sei man ihnen auf der Spur.«
    »Du sprichst wie jemand, der genau weiß, wovon er redet.«
    »Ich bin mir ziemlich sicher«, erwiderte Rhodan. »Wenn du dein Bewusstsein weit öffnest und die Schwingungen dieses Teilchens in dir aufnimmst, wirst du verstehen.«
    Eine Zeit lang schwiegen beide. Sie waren in die Betrachtung der rätselhaften Erscheinung vertieft, auf die sie langsam zuglitten. Die Größe dieses Teilchens war schwer abzuschätzen, da sie sich ebenso ständig änderte wie seine äußere Form.
    »Ich glaube, ich verstehe, was du meinst«, klang Atlans Stimme nach einiger Zeit wieder auf. »In dieser Form manifestieren sich psionische Energien.«
    »Vermutlich ist es die kleinste mentale Einheit, die wir uns vorstellen können, eine Art Psi-Quant«, bestätigte Rhodan.
    »Ein Psion!«, sagte Atlan hastig.
    »Das ist ein guter Ausdruck«, stimmte der Terraner zu.
    »Glaubst du, dass es ...?« Atlans Stimme erstarb.
    »Dass es intelligent ist? Bestimmt nicht in dem Sinn, wie wir Intelligenz verstehen. Aber zweifellos besitzt es eine Art von Bewusstsein. Es mag uns fremdartig erscheinen, aber es ist in jedem Fall vorhanden.«
    »Es lebt demnach.«
    »Es ist «, verbesserte Rhodan. »Das scheint mir der bessere Ausdruck zu sein. Dieses Psion demonstriert das Sein schlechthin. Ich wünschte, ich könnte dieses Gebilde all jenen Wissenschaftlern zeigen, die immer noch dem materialistischen Weltbild anhängen.«
    »Worauf willst du hinaus?«
    »Ich bin überzeugt, dass wir ein Bindeglied zwischen Geist und Materie vor uns sehen«, setzte Rhodan seinem Freund auseinander. »Wie die Biologen einst das missing link suchten, das fehlende Glied zwischen dem Menschen und seinen tierischen Vorfahren, sind einige Hyperphysiker auf der Jagd nach einem solchen Zwittergebilde.«
    »Ausgerechnet wir sollen das gefunden haben?«
    »Es wäre denkbar.« Rhodan wurde sehr ernst. »Vielleicht ist es eine Erfahrung, die jedes lebende Wesen an der Schwelle zum Tod macht. Wir erleben diesen Vorgang auf unsere Weise.«
    »Hör auf damit!«, protestierte Atlan. »Solange ich mich bewegen kann, werde ich um mein Leben kämpfen.«
    »Bewegen wir uns oder werden wir bewegt?«, erkundigte sich Rhodan mit sanftem Spott.
    Sie hatten das Psion fast erreicht, und eine Welle mentaler Impulse brandete ihnen entgegen. Rhodan hielt den Atem an. Er hatte das Gefühl, in etwas Unvorstellbares hineinzutauchen. Blitzschnell erkannte er die Gefahr, sich in diesen Schwingungen zu verlieren. Wenn er sich ihnen hingab, würde sich sein Bewusstsein derart verändern, dass er niemals wieder der sein konnte, der er jetzt war.
    Aber

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