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Silberband 109 - Das Loch im Universum

Silberband 109 - Das Loch im Universum

Titel: Silberband 109 - Das Loch im Universum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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vorgegangen sein mochte. Partoc war sicher kein Narr gewesen, er musste erkannt haben, dass die von ihm entdeckten und wieder versteckten Aggregate große Bedeutung besaßen. Unter diesen Umständen war es eigentlich unvorstellbar, dass Partoc die Teile willkürlich der Zerstörung preisgegeben hatte.
    Eine Kosmische Burg war ein autarkes, in sich geschlossenes System. Auch wenn Scallur voraussetzte, dass Partoc in den letzten Tagen seiner Existenz nicht mehr so gehandelt hatte, wie man es von einem Mächtigen erwarten konnte, war er bestimmt nicht so verrückt gewesen, wichtige Bestandteile seiner Burg in verantwortungsloser Weise zu manipulieren.
    Unmittelbar nach ihrer Ankunft hatten Scallur und die Androiden Partocs Skelett gefunden. Scallur bedauerte nun, dass sie es nicht gründlich untersucht hatten, vielleicht hätten sich dabei wertvolle Hinweise finden lassen. Bei einer oberflächlichen Betrachtung von Partocs Überresten war lediglich festgestellt worden, dass der Mächtige seine Unsterblichkeit aufgegeben hatte.
    Scallur beendete seine Überlegungen.
    »Habt ihr in den Trümmern Überreste eines Teilaggregats gefunden?«, wandte er sich an die Androiden.
    Sie verneinten, und Scallur empfand Erleichterung. Er ließ seine Blicke durch die Frostkammer schweifen.
    »Ich bin sicher, dass hier etwas verborgen ist«, sagte er mit Nachdruck. »Sucht danach!«
    Er wandte sich um und ging hinaus. Die Kälte und der verbrannte Geruch erschienen ihm plötzlich unerträglich. Er warf einen Blick auf den Zeitmesser.
    »Ich gehe in die Montagehalle, um nachzusehen, wie weit die anderen sind«, kündigte er an.
    Natürlich wusste er, wie weit die Arbeiten am Steuergerät vorangeschritten waren. Schließlich erhielt er stündlich eine entsprechende Meldung der Androiden, die damit befasst waren, die aus allen Sektoren der Burg zusammengetragenen Teile zusammenzubauen. Scallur wäre es nie in den Sinn gekommen, Maßnahmen der Kosmokraten direkt zu kritisieren. Er fragte sich dennoch, ob es besonders klug war, die Teile eines so wichtigen Geräts auf diese Weise zu verstecken, dass man sie in einer Burg dezentralisiert aufbewahrte.
    Er ließ sich ein Flugaggregat bringen und schnallte es sich auf den Rücken. In den Gängen von Partocs Burg hatten sich diese Geräte als vorteilhaft erwiesen.
    »Du kommst mit«, forderte er Ehmet auf. »Es kann sein, dass ich dich für eine spezielle Mission benötige.«
    Der Androide ließ sich ein neues Flugaggregat geben, da sein eigenes bei der Explosion beschädigt worden war. Scallur hatte gelogen, es gab keinen besonderen Auftrag für Ehmet. Der Kommandant fürchtete lediglich das Alleinsein. Nicht, dass in der Kosmischen Burg eine Gefahr gedroht hätte – es war einfach das Bedürfnis, nicht allein sein zu müssen, der Wunsch, den Druck zu mildern, den die fremde Umgebung auf seine Gefühle ausübte.
    Ich bin bescheiden geworden!, dachte der Kommandant. Noch vor einiger Zeit, vor dem Aufbruch hierher, hätte er es abgelehnt, sich intensiv mit Androiden abzugeben.
     
    Ab und zu trafen Scallur und Ehmet auf Mannschaften, die Einzelteile des Demontagerechners ausbauten und für den Abtransport in die Halle vorbereiteten. Ohne diesen Rechner würde die Burg ewig bleiben, wo sie jetzt war. Der Transport der Burgen in ihr Ursprungsgebiet würde auf einem Umweg vor sich gehen, denn bevor sie hinter die Materiequellen geschafft werden konnten, mussten sie zunächst aus diesem Raum herausgeholt werden.
    »Wir sind da, Kommandant«, bemerkte Ehmet.
    Scallur nickte, und seine wie lackiert aussehenden Augen richteten sich auf das Gebilde mitten in der Halle, in die sie gerade eingeflogen waren. Auf den ersten Blick wirkte die Steueranlage enttäuschend, denn sie war weder besonders groß, noch sah sie ästhetisch aus. Sie sah wie das aus, was sie auch war: ein aus Dutzenden Einzelteilen zusammengefügtes Gebilde, in dem mehrere Lücken klafften. Jede Lücke bezeichnete eine Stelle, an der ein Aggregat fehlte. Etwa dreißig Androiden in metallisch schimmernden blauen Anzügen machten sich an der Anlage zu schaffen. Sie bauten die zuletzt gebrachten Teile in den Rechner ein.
    Die Androiden, die hier arbeiteten, waren an die regelmäßigen Besuche des Kommandanten gewöhnt und beachteten sein Kommen kaum. Lediglich Karsol, der die Arbeiten in der Halle leitete, kam zu Scallur, um ihn über die Fortschritte zu unterrichten.
    Der Kommandant winkte ab. »Lass nur. Ich weiß, wie weit ihr seid. Es

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