Silberband 109 - Das Loch im Universum
damit wird auch für dich alles vorbei sein.«
Laire antwortete mit scharrenden Geräuschen. Sie bewiesen immerhin, dass er den Quellmeister verstanden hatte.
»Und ich werde dich hierlassen«, fuhr der Loower fort. »Das ist die einzige Lösung unseres Problems. Denn du wirst mir nie glauben, dass ich an diesem Auge nicht interessiert bin.« Er zeigte mit einem Tentakel auf das rechte Auge des Roboters.
»Ich will nur das andere, mit dem ich die Materiequelle durchdringen kann. Mit seiner Hilfe werde ich zu dem gefährlichsten Feind vorstoßen, den es für das Volk der Loower gibt. Daran wird mich niemand hindern. Du schon gar nicht, denn für dich ist alles zu Ende.«
Pankha-Skrin ging an dem regungslosen Roboter vorbei zum Antigravschacht. Glühende Hitze schlug ihm entgegen. Dennoch betrat er den Schacht. Aber kein gerichtetes Zugfeld erfasste ihn und trug ihn nach oben.
Verzweifelt blickte Pankha-Skrin sich um.
Ein Gang schien noch frei zu sein. Er eilte an Laire vorbei, doch als er in den Korridor eindringen wollte, brach der Boden auf, und Flammen schlugen ihm entgegen.
Der Quellmeister flüchtete zu Laire zurück. Er sah nicht, dass hinter ihm Verna Theran im Antigravschacht herabschwebte. Die Robotologin überblickte die Situation und zog sich in einen brennenden Seitengang zurück. Die Flammen griffen nach ihr, doch die Hitze erreichte sie wegen des aktivierten Schutzschirms nicht. Unbemerkt von Laire und Pankha-Skrin, beobachtete sie beide.
Der Quellmeister stand vor dem Roboter und blickte ihm ins Auge. »Es ist grotesk, aber es ist eine Tatsache, dass du ohne mich verloren bist, während ich ohne deine Hilfe nicht mehr aus dieser Falle herauskomme.«
Er zögerte, doch dann sprang er den Roboter an und stürzte ihn um. Damit befreite er Laire aus dem Energie zehrenden Lichtstrahl. Einige Sekunden lang lag Laire regungslos, bevor er sich aufrichtete und zum Antigravschacht eilte. Pankha-Skrin blickte ihm bestürzt nach.
Im Schacht drehte sich der Roboter um und schaute den Quellmeister an.
»Du bist mir jetzt weit überlegen«, sagte der Loower. »Du könntest nach oben fliegen und mich hier unten lassen. Das wäre für mich ein Todesurteil.«
»Das werde ich nicht tun.« Laire kam zurück. »Ich weiß endlich, dass du mein rechtes Auge nicht willst. Dennoch gefällt mir nicht, dass du das andere suchst. Wir werden schon aus diesem Grund Feinde bleiben.«
»Um das linke Auge werden wir kämpfen«, erwiderte Pankha-Skrin stolz. »Ich werde es dir nicht freiwillig überlassen.«
»Es ist mein Auge.«
»Es war dein Auge vor unendlich langer Zeit. Für mich gelten deine Eigentumsansprüche nicht mehr. Ich brauche dieses Auge, weil ich nur mit seiner Hilfe zu meinen Feinden vordringen kann, und ich werde niemals darauf verzichten.«
Der Quellmeister trat näher an Laire heran; weil er die Hitze in seinem Rücken nicht mehr ertrug.
»Wir werden sehen, was wird«, sagte der Roboter und legte einen Arm um den Loower. Dann baute er seine Schutzschirme auf und schwebte mit Pankha-Skrin zum Antigravschacht.
Verna Theran folgte den beiden wenig später. Sie sah, dass sie hoch über ihr den Schacht verließen.
Als sie an die Oberfläche kam, stürzte die gesamte Anlage zusammen. Laire und der Quellmeister näherten sich da schon dem Leichten Kreuzer, der etwa zehn Kilometer weiter auf einem noch nicht verwüsteten Teil der Insel stand.
Unerwartet materialisierte Gucky vor der Robotologin.
»Hallo, Verna«, sagte er schrill und zeigte ihr fröhlich seinen Nagezahn. »Hast du dich in der Hölle braten lassen?«
»So schlimm war's nicht. Hast du schon gesehen, dass Laire und Pankha-Skrin sich geeinigt haben?«
»Ich bin schon eine ganze Weile hier«, sagte der Ilt. »Wenn einer von beiden allein nach oben gekommen wäre, hätte ich den anderen geholt.«
Er streckte Verna die Hand entgegen. »Wenn du willst, bringe ich dich in den Leichten Kreuzer. Es wäre ganz gut, wenn du schon dort bist, bevor Laire und Pankha-Skrin eintreffen. Sollen sie ruhig glauben, dass sich niemand um sie gekümmert hat.«
Sie ergriff Guckys Hand, und er teleportierte mit ihr in das Raumschiff.
8.
Im Augenblick der Explosion machte sich Scallurs jahrelanges Instinkttraining bezahlt. Noch bevor sich das Echo des Donners an den Wänden brach, lag Scallur bäuchlings auf dem Boden, den Kopf tief zwischen die schmalen Schultern gezogen und die Hände über dem Nacken verschränkt. Die Druckwelle fegte über ihn
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