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Silberband 109 - Das Loch im Universum

Silberband 109 - Das Loch im Universum

Titel: Silberband 109 - Das Loch im Universum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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hinweg, ließ ihn vorübergehend taub werden und presste den angehaltenen Atem aus seinen Lungen. Blut schoss aus seiner Nase, seine Augen verschleierten sich.
    Das war verdammt nah!, dachte er unwillig.
    Die Taubheit ließ schnell wieder nach, und er hörte das Grummeln des Explosionsechos tief aus der Burg. Er hob den Kopf. Die Gläser, die auf dem Tisch gestanden hatten, waren herabgestürzt oder zersprungen.
    Dieser verdammte Partoc!, dachte Scallur und rappelte sich wieder auf.
    Er wischte sich das Blut aus dem Gesicht und fragte sich ironisch, ob es einen Sinn hätte, jemanden zu verwünschen, der seit Jahrhunderttausenden nicht mehr am Leben war.
    Ehmet kam hereingestolpert. Seine blaue Uniform wies dunkle Flecken auf, Ruß, der sich auf dem nicht brennbaren Material abgelagert hatte. »Ist alles in Ordnung?«, erkundigte er sich.
    »Ja, verdammt!« Scallur reagierte ärgerlich. Ich muss mir das Fluchen wieder abgewöhnen, es schadet meiner Autorität.
    Unwillkürlich musste er lächeln. Seine Autorität hing von vielen Dingen ab, aber bestimmt nicht davon, welche Ausdrücke er benutzte. Die Arbeit mit einem Demontagetrupp wirkte verrohend. Einsamkeit und Schwierigkeiten trugen dazu bei, die wichtigsten Elemente der Erziehung zu vergessen.
    Ehmet war durch die Äußerung seines Kommandanten nicht berührt, jedenfalls zeigte er keine Reaktion. Sein Gesicht wirkte kalt, glatt und leblos wie immer.
    »Wo ist es passiert?«, erkundigte sich Scallur.
    »In der Frostkammer, Kommandant!«
    »Na ja«, sagte Scallur erleichtert. »Dort befindet sich keines der Aggregate, die zum Demontagerechner gehören.«
    »Ich bin nicht sicher.«
    Als Scallur die volle Bedeutung der Antwort erfasst hatte, machte er einen Schritt auf den Androiden zu. »Was willst du damit sagen?«, fuhr er Ehmet an.
    »Es sieht so aus, als befände sich ein Teil der Aggregate nicht mehr an ihrem ursprünglichen Platz.«
    Scallur starrte sein Gegenüber an. »Das würde bedeuten, dass Partoc sie dereinst gefunden und an einen anderen Ort gebracht hätte.«
    »Partoc oder ein anderer.«
    Scallur machte eine wegwerfende Handbewegung. »Nur Partoc kommt dafür in Betracht. Er lebte allein in seiner Burg. Außerdem: Wer außer einem Mächtigen sollte das Wissen besitzen, diese Teile aufzuspüren?«
    »Ich habe keine Ahnung«, sagte Ehmet. »Aber Partoc wusste nichts von der Existenz eines dezentralisierten Steuergeräts. Keiner der Mächtigen wusste, dass diese Geräte in den Kosmischen Burgen verborgen sind. Deshalb ist die Wahrscheinlichkeit, dass Partoc sie entdeckt hat, nicht größer als die, dass ein Fremder dafür infrage kommt.«
    »Oh doch!«, widersprach Scallur. »Die Wahrscheinlichkeit ergibt sich nicht aus dem Wissen, sondern aus Partocs Anwesenheit. Wahrscheinlich hat er eines der Teile gefunden und gerätselt, was es bedeuten könnte. Danach hat er sich auf die Suche gemacht und weitere Aggregate aufgespürt. Das machte das Rätsel für ihn nur umso größer.«
    »Sie reden, als könnten Sie sich in die Gedanken eines Wesens versetzen, das lange tot ist, Kommandant.«
    »Das kann man immer. Aber unterbrich mich nicht, sondern lass mich fortfahren. Partoc hat vermutlich geargwöhnt, dass die Aggregate eine Gefahr bedeuten könnten. Wir können auch voraussetzen, dass er von Langeweile geplagt wurde. Um ihr zu entgehen, beschäftigte er sich mit diesem technischen Riesenpuzzle. Er hat nie alle Teile zusammentragen können. Deshalb hat er alles, was er gefunden hat, an einen anderen Platz geschleppt. Er hat den Spieß einfach umgedreht. Ich will nicht so weit gehen und sein Verhalten als Rache bezeichnen. Er hat nur ein wenig gespielt.«
    »Gespielt?«, wiederholte Ehmet. »Drüben in der Frostkammer liegen sieben tote Androiden!«
    »Das wusste ich nicht.« Scallur war sichtlich betroffen. »Auf jeden Fall hat Partoc dafür gesorgt, dass niemand so leicht an die von ihm entdeckten und wieder versteckten Aggregate herankommt.«
    »Und was bedeutet das?«
    »Dass wir noch einige Zeit hier zu tun haben werden.« Der Kommandant seufzte. »Ich hatte gehofft, die Burg bald durch die Öffnung bringen zu können. Daraus wird nun nichts. Wir brauchen Zeit, um alle versteckten Teile zu finden. Und von nun an müssen wir bei ihrem Ausbau vorsichtig vorgehen, denn einige davon scheinen in tödlichen Fallen untergebracht zu sein.«
    Es kam ihm in den Sinn, dass er in Zusammenhang mit den Androiden vom Tod sprach.
    Ich bin schon so lange mit ihnen

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