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Silberband 110 - Armada der Orbiter

Silberband 110 - Armada der Orbiter

Titel: Silberband 110 - Armada der Orbiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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grauenhafte Dissonanzgeheul mit einer anstürmenden wilden Reiterhorde, die blitzende Waffen schwang.
    Die Planerin schüttelte den Kopf. Primitive Reitervölker bedeuteten keine Bedrohung für eine hoch technisierte raumfahrende Zivilisation. Wenn die Horden von Garbesch eine kriegerische Organisation waren, dann kamen sie zweifellos mit schwer bewaffneten Raumschiffen.
    »Du hast meine Frage nicht beantwortet!«, sagte die Doppelgängerin.
    »Ich kann darauf nicht antworten, Roboter.« Kayna stand auf. »Und zwar deshalb nicht, weil ich keine Garbeschianerin bin.«
    Seufzend schüttelte die Doppelgängerin den Kopf. »Ihr seid noch besser beeinflusst, als wir angenommen haben. Oder ihr Garbeschianer lügt bewusst. Aber das wäre zwecklos. Komm mit!«
    Kayna folgte der Aufforderung. Ihre Doppelgängerin führte sie in eine Halle mit Bogengängen, in denen Präsentationsschirme eine Unmenge an Bedarfs- und Luxusartikeln zeigten. Die Flibustierin reagierte so verblüfft, dass sie die Gestalten, die durch die Straße schlenderten, in Gruppen beieinanderstanden und sich unterhielten, gar nicht beachtete. Aber dann entsann sie sich, dass es den Robotern keineswegs schwergefallen sein musste, dieses Szenario aufzubauen. Die ersten Untersuchungen und Verhöre auf Varovaar hatten genug Informationen dafür erbracht.
    Endlich wandte sie ihre Aufmerksamkeit den Passanten zu – und erlebte die nächste Überraschung, denn alle waren ihre Ebenbilder.
    Erst nach einer Weile erkannte Kayna Schatten, dass es Unterschiede zwischen den Doppelgängerinnen gab. Es waren keine Unterschiede im Körperbau, sondern in Bekleidung, Frisur, im Mienenspiel und überhaupt in der Art und Weise ihrer Bewegungen.
    Kayna wollte die Robot-Nachbildung nach dem Sinn all dessen fragen, aber der Roboter war verschwunden.
    Zögernd ging die Anführerin der Piraten weiter. In der Luft lag das Raunen zahlloser halblaut geführter Unterhaltungen. Ab und zu klangen lautere Stimmen und Gelächter auf. Doch niemand kümmerte sich um Kayna. Sie wandte sich an drei Ebenbilder, die angeregt miteinander redeten.
    »Was soll dieser Zirkus?«
    Die Nachbildungen unterhielten sich weiter, als gäbe es Kayna gar nicht. Kayna Schatten hörte, dass sie sich mit unterschiedlichen Namen ansprachen. Eine Frau hieß Schmudapal, eine andere Somnide, die dritte Virsagum.
    Heiße Wut über die Ignoranz stieg in Kayna auf. Sie hatte sich ohnehin nur noch mühsam beherrscht. Mit der flachen Hand schlug sie der Nachbildung Somnide ins Gesicht. »Verdammter Roboter – reagiere gefälligst, wenn ich mit dir rede!«
    Gänzlich unerwartet wandten sich die drei Nachbildungen ihr zu, und ebenso unerwartet schlug Virsagum zu. Kayna hielt sich die brennende Wange. Sie verwünschte in dem Moment die Tatsache, dass sie keine Waffe hatte, mit der sie die Roboter zerstören könnte.
    »Begreifst du immer noch nichts, Garbeschianerin?«, fragte die Schmudapal-Nachbildung. »Ahnst du nicht, wie sehr du dir mit deinem verstockten Schweigen schadest?«
    »Verstockt? Ihr seid verstockt, denn ihr wollt nicht begreifen, dass wir die Wahrheit sagen.«
    »So hat es keinen Sinn«, sagte Somnide.
    »Einverstanden«, erwiderte Schmudapal. Sie hielt plötzlich eine Waffe in der Hand, in der Kayna ihren eigenen Paralysator erkannte, den die Roboter ihr abgenommen hatten.
    Der Schuss fiel, bevor Kayna überhaupt versuchen konnte, die Waffe an sich zu bringen. Die Planerin registrierte, dass ihr Körper steif wurde und stürzte. Sie konnte sich nicht mehr bewegen, aber sie sah und hörte, dass zwei der Nachbildungen sie an Schultern und Füßen packten und wegtrugen.
    In einem benachbarten Raum wurde Kayna Schatten entkleidet. Die Schmudapal-Nachbildung legte ihre Kleidung an. Danach kämmte sie das rotbraune Haar, das sie bisher schulterlang offen getragen hatte, und flocht zwei Zöpfe, die sie im Nacken zu einem schweren Knoten formte.
    Kayna ahnte, was die Nachbildung vorhatte. Sie würde zu den anderen Gefangenen gehen und sie in dem Glauben wiegen, sie sei die echte Kayna Schatten. Aber Schmudapal würde bestimmt nicht das erfahren, was sie zu erfahren hoffte ...

33.
     
     
    Naghor Tareschian bremste seinen Gleiter ab, als er vor sich im Schneesturm die blinkenden Warnlichter des Materialtransporters sah.
    Sofort sank der Gleiter zu Boden und verschwand halb in einer Schneewehe. Das infernalische Heulen des Schneesturms, der seit viereinhalb Tagen über diesem Gebiet des Planeten Eispanzer tobte,

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