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Silberband 110 - Armada der Orbiter

Silberband 110 - Armada der Orbiter

Titel: Silberband 110 - Armada der Orbiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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gegeneinander. Das Auftaugerät hinter sich herziehend, kroch er unter dem Transporter hervor.
    Wieder öffnete Savor die Klappe einen Spalt weit. Seine Augen weiteten sich vor Überraschung und Respekt, als Tareschian ihm durch heftiges Kopfnicken zu verstehen gab, dass die Arbeit erledigt sei. Mit Handbewegungen forderte Savor den Koordinator auf, in die klimatisierte Steuerkanzel zu kommen.
    Doch Tareschian schüttelte nur den Kopf. Er kämpfte sich gegen den tobenden Sturm zu seinem Gleiter zurück. Nach knapp einer Minute hörte er hinter sich das Aufheulen, das einen Probelauf der Antigravprojektoren begleitete. Er wollte lächeln, aber sein gefrorenes Gesicht widersetzte sich dieser Absicht.
    Die nächsten zehn Minuten wurden zum Albtraum für den Koordinator. Er fürchtete schon, die Orientierung verloren zu haben, da prallte er gegen ein festes glattes Hindernis.
    Der Gleiter!
    Mühsam tastete er sich an den Haltegriffen entlang, zog die Tür auf und kroch in die Kabine. Dort blieb er einige Herzschläge lang liegen, bis sein halb gelähmter Verstand ihm sagte, dass er die Tür hinter sich schließen musste, wenn die Klimaanlage in der Kabine nicht versagen sollte.
    Er schaffte es irgendwie und schleppte sich dann auch noch auf Ellenbogen und Knien zum Steuerpult.
     
    Als er die Augen öffnete, hatte er das Gefühl des Schwebens. Über sich sah er ein rundes, gerötetes Gesicht schwimmen. Naghor Tareschian wusste, was das bedeutete. Der diensthabende Medotechniker der Zentrale hatte ihm ein schmerzstillendes Mittel injiziert.
    Idiot!, dachte er, obwohl er gleichzeitig Erleichterung verspürte, dass ihm die Schmerzen des Auftauens dadurch erspart blieben. Aber schmerzstillende Mittel waren knapp auf Eispanzer und durften nur in wirklichen Notfällen angewendet werden.
    »Der Schmerzschock hätte wahrscheinlich zum Tod geführt, Koordinator«, hörte er den Medotechniker wie aus weiter Ferne sagen. »Ich war gezwungen, ein schmerzstillendes Mittel einzusetzen.«
    Allmählich fühlte Tareschian sein normales Körpergefühl zurückkehren. »Was ist mit meinen Händen?«, fragte er schwerfällig. Er konnte nicht erkennen, ob er die Worte überhaupt verständlich hervorgestoßen hatte, denn das Taubheitsgefühl in seinem Gesicht verriet ihm, dass die Erfrierungen schwerer waren, als er angenommen hatte.
    »Wir mussten nur zwei Finger der rechten Hand und den linken Daumen amputieren.«
    Oh, verdammt!, dachte Tareschian. Zugleich entsann er sich, wie viele der Leute auf Eispanzer schon Hände und Füße verloren hatten und wie viele während der schweren Schneestürme für immer verschwunden waren.
    »Ist das Nachschubschiff eingetroffen?«, fragte er, immer noch stockend, um sich abzulenken.
    »Die IVOR KRAIN landete vor sieben Stunden und ist vor einer halben Stunde wieder gestartet«, sagte der Medotechniker.
    Tareschian erschrak darüber, dass er so lange bewusstlos gewesen war. Mühsam stemmte er sich in die Höhe, und irgendwie schaffte er es auch, sich aufzusetzen.
    »Was hat das Schiff gebracht? Hoffentlich die angemahnten letzten Bauteile für den Fusionsreaktor.«
    Der Medotechniker half ihm vom Bett und stellte ihn auf die Füße. Naghor Tareschian hatte den Eindruck, dass der Boden unter ihm wankte.
    »Die Bauteile sind da, Koordinator. Außerdem siebzehn neue Leute. Allerdings wieder nur zusammengekratztes Gesindel, das keine Ahnung von der Arbeit in den Minen hat.«
    Tareschians Zorn auf die Verantwortlichen auf Terra erhielt damit neue Nahrung. Sie verlangten immer mehr Triwalgonium, aber wenn es darum ging, qualifiziertes Personal zu schicken, ließen sie ihn im Stich.
    »Ich will mir die Leute anschauen!«
    »Sie arbeiten schon in den Minen. Wir konnten ihnen keine Schonzeit geben.«
    Tareschian grinste schräg. »Das weiß ich selbst«, sagte er gutmütig. »Ich will die Personalunterlagen sehen!«
    Auf steifen Beinen und fast gefühllosen Füßen, vom Medotechniker gestützt, stapfte der Koordinator quer durch den Medoraum. Er war schweißüberströmt, als er sich endlich in den Sessel der Personal-Registratur sinken ließ. Er streckte die Hände nach der Holoschablone aus, aber die dicken Verbände sagten ihm, dass er vorerst keine manuelle Arbeit durchführen konnte.
    »Lassen Sie die Daten der Neuen durchlaufen!«, bat er den Medotechniker.
    Im Kontrollholo erschien das Gesicht des ersten Neuen. Dazu das Dokument eines Schicksals, wie es Milliarden Menschen während und nach der

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