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Silberband 110 - Armada der Orbiter

Silberband 110 - Armada der Orbiter

Titel: Silberband 110 - Armada der Orbiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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mag«, erklärte er. »Ich bin ein Akone.«
    »Warum verleugnest du deine Herkunft, Pearl?« Die Stimme klang deutlich betrübt. »Wehre dich gegen die Konditionierung, die dich zwingt, die Wahrheit zu verschweigen. Wir wissen, dass ihr Garbeschianer Opfer einer meisterhaften Beherrschung des Geistes seid.«
    Warum unternehmt ihr dann nichts, um die angebliche Konditionierung auszulöschen? Es gibt Verhörmethoden, die jede Blockade zerbrechen: Ihr mit eurer perfekten Technik kennt sicher noch raffiniertere Methoden als das akonische Energiekommando.
    »Ich sage die Wahrheit!«, erklärte er.
    »Du betrübst mich«, erwiderte der Doppelgänger. »Aber ich werde versuchen, dir zu helfen.«
    Jetzt kommen die harten Methoden, dachte Simudden.
    »Erinnere dich, was du zuletzt getan hast, bevor du gefangen genommen wurdest, Pearl!«, verlangte das Ebenbild.
    Völlig unerwartet stieg Scham in Simudden auf – Scham über das blutige Gewerbe, das er betrieben hatte. Aber dieses unwirkliche Gefühl verging so rasch, wie es gekommen war.
    »Ich war Geschäftsmann«, umschrieb der Akone sein Piratendasein. »Gemeinsam mit anderen trieb ich Handel mit vielen Welten. Hör zu, Roboter: Du bist voreingenommen. Es stimmt nicht, dass ich ein Garbeschianer bin. Ich weiß nicht einmal, was ein Garbeschianer sein soll. Spielen wir also mit offenen Karten. Vielleicht können wir sogar die Grundlage für eine Zusammenarbeit finden – zu eurem und zu meinem Nutzen.«
    »Diese Zeit ist also auch überlagert«, sagte das Ebenbild. »Was hast du getan, ehe du Geschäftsmann wurdest?«
    Simudden antwortete wahrheitsgemäß. Nur die Tatsache seiner persönlichen Bereicherungen und die Verurteilung durch den Rat von Akon ließ er aus. Das ging niemanden etwas an.
    Als er geendet hatte, herrschte minutenlang Schweigen.
    »Es scheint, als wärst du perfekt programmiert, Pearl«, stellte der Doppelgänger schließlich fest. »Aber jedes Programm hat eine Schwachstelle. Wir werden sie gemeinsam finden, wenn wir unsere Zusammenkünfte wiederholen.«
    »Du kannst nichts finden, was nicht vorhanden ist«, erklärte Simudden heftig.
    Aber sein Doppelgänger war nicht an einer Fortführung des Gesprächs interessiert. Er wandte sich um und ging. Gleich darauf wurde der Akone von zwei Robotern in die Unterkunft zurückgebracht. Die Roboter nahmen den Mathematiker Brak mit, der inzwischen erwacht war.
    Brush Tobbon blickte den Akonen prüfend an. »Haben sie dich weichgemacht?«, fragte er.
    »Unsinn!«, erwiderte Simudden. »Da gehören schon andere Dinge dazu.«
    »Vielleicht setzen sie bald Verhörmaschinen ein«, bemerkte Kayna Schatten argwöhnisch.
    Simudden schüttelte den Kopf. »Ich vermute, dass die Unbekannten solche Hilfsmittel nicht kennen. Sonst brauchten sie nicht diese lächerlichen Verhöre zu führen.«
    »Wir wissen nicht, was diese Garbeschianer für Wesen sind«, erwiderte Kayna.
    »Fantasiegestalten!«, spottete ten Hemmings. Er hatte angefangen, seinen fuchsroten Bart wie ein Springerpatriarch zu flechten.
    Kayna war nachdenklich geworden. »Ob Fantasiegebilde oder nicht ...«, sagte sie gedehnt. »Möglich, dass die Unbekannten davon überzeugt sind, dass Garbeschianer nicht maschinell oder mithilfe von Drogen verhört werden können – beispielsweise, weil sie dabei sterben würden.«
     
    Kayna Schatten war überrascht, dass die Roboter sie zum zweiten Mal holten. Aber vielleicht, überlegte sie, war das kein schlechtes Omen. Vielleicht kamen die Dinge endlich in Bewegung.
    Sie wurde in einen halbrunden Raum geführt, an dessen gerader Wand unterschiedlich lange und verschieden dicke Röhren befestigt waren. Kayna hob lauschend den Kopf, als sie seltsame Töne zu hören glaubte.
    Musik?
    Die Töne gingen von den Röhren aus, und sie wurden lauter. Teilweise vereinten sie sich wie zu einer rudimentären Melodie, aber immer öfter erklangen schrille, nervenzerreißende Dissonanzen.
    Schließlich wurde der Missklang so extrem, dass Kayna wimmernd zu Boden sank und sich beide Hände auf die Ohren presste. Sekunden später wurde es still.
    »Haben die Horden von Garbesch dir deine Erinnerung wiedergegeben?«, fragte eine Frauenstimme.
    Die Anführerin und Planerin der Flibustier richtete sich auf den Knien auf. Ein Schott hatte sich geöffnet, und dort stand Kaynas Doppelgängerin.
    Was mochte der maskierte Roboter mit den »Horden von Garbesch« gemeint haben? Die grässlichen Dissonanzen? Unwillkürlich assoziierte Kayna das

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