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Silberband 110 - Armada der Orbiter

Silberband 110 - Armada der Orbiter

Titel: Silberband 110 - Armada der Orbiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Konzilsherrschaft erlitten hatten. Geschunden, verwahrlost, mehrfach deportiert und nach dem Ende der Konzilsherrschaft mühsam in die neue Zeit eingelebt, irgendwie immer noch entwurzelt.
    Die Daten der übrigen Neuen liefen durch. Zwei von ihnen hatten sich tatsächlich freiwillig nach Eispanzer gemeldet. Das war so ungewöhnlich, dass Tareschian sich näher mit ihnen befasste.
    Die Namen sagten ihm nichts. Xarl Ektral war ein alter Mann, schmächtig, gebeugt, weißhaarig, faltiges Gesicht und müde, irgendwie gehetzt wirkende Augen. Silper Thule dagegen war ein Bulle von einem Mann, wenn auch seine krummen Beine nicht zu dem Bild passen wollten. Das, seine dichte schwarze Haarfülle und der dumpfe Gesichtsausdruck verliehen ihm etwas Affenartiges.
    Jäh durchfuhr es Tareschian wie ein Stich. Irgendwie kamen ihm die Freiwilligen bekannt vor.
    Noch einmal las er ihre Daten. Es war unmöglich, dass er diese Männer schon einmal getroffen hatte. Wo sie bisher gewesen waren, hatte er niemals seinen Fuß hingesetzt.
    Es sei denn, die Daten sind gefälscht!
    »Die Steckbriefe!«, stieß Tareschian schwer atmend hervor. »Lassen Sie die Steckbriefe auflisten!«
    »Aber das dauert, Koordinator«, wandte der Medotechniker ein. »Es sind Steckbriefe von mindestens zweihunderttausend Personen gespeichert.«
    »Nicht alle – nur die meistgesuchten Verbrecher!«
    Einige Minuten später standen in zwei Holos die Abbildungen und Daten von Männern, die bis auf geringfügige äußere Abweichungen den Freiwilligen glichen. Nur lauteten ihre Namen Körn Brak und Axe.
    »Zwei der letzten Flibustier, einer sogar aus der Führungsgruppe!«, flüsterte Tareschian. Er deutete auf Körn Brak. »In diesem schwachen Burschen steckt so viel Bösartigkeit wie im Teufel selbst. – Der andere, Axe, ist unbedeutend, aber in unserer Lage nicht weniger gefährlich. Ein offenbar sadistischer Mörder. Wo wurden die beiden eingesetzt?«
    »In der Czifra-Mine.«
    Der Koordinator stöhnte gequält. »Ausgerechnet in dem Bergwerk, das die größte Ausdehnung und die modernsten technischen Hilfsmittel besitzt. Es wird schwer sein, sie in dem Labyrinth zu fangen, aber wir müssen sie fassen!«
    Ruckartig erhob er sich. Er schwankte noch, aber er fühlte, dass seine Tatkraft zurückkehrte.
    »Bestellen Sie Ordnungspfleger Habba in die Leitzentrale! Er soll sich beeilen!«
     
    Matosch Habba hatte ein Aufgebot von vierzehn Männern förmlich zusammengekratzt. Er hatte sie aus der Krankenstation holen müssen, denn die Gesunden leisteten entweder in den Minen ihre Zwölfstundenschicht ab, oder sie lagen erschöpft in ihren Unterkünften und erholten sich von der gefährlichen Arbeit.
    Die vierzehn Männer waren leichte Fälle – jedenfalls für die Kriterien auf Eispanzer: Rekonvaleszenten von Lungenentzündung, Erfrierungen, Knochenbrüchen. Sie waren noch schwach auf den Beinen, aber ansonsten wieder einsetzbar.
    »Ich danke euch für die freiwillige Meldung zum Aufgebot«, sagte Tareschian.
    »Wir haben uns keineswegs freiwillig gemeldet«, erklärte Forset Kerkrade, ein blasser Mann, der Leiter einer Abteufkolonne. »Aber nachdem ich weiß, worum es geht, melde ich mich freiwillig. Wie ich sehe, bist du außerdem schlechter dran als wir, Koordinator.«
    Die anderen Männer murmelten zustimmend.
    Tareschian nickte dankbar.
    »Gib ihnen Schockwaffen, Matosch!«, sagte er und hob seine verbundenen Hände hoch. »Ich kann leider noch keine Waffe tragen. Aber ich kann einen Ausgang sperren – und wenn ich die Verbrecher mit den Füßen bearbeiten müsste, um sie aufzuhalten.«
    Habba holte die zwar uralten, aber tadellos gepflegten Schockwaffen, prüfte den Ladestand der Energiemagazine und übergab jedem der vierzehn Männer eine Waffe und ein zusätzliches Energiemagazin. Anschließend erläuterte er ihnen, wie er sich das Vorgehen gedacht hatte.
    Minuten später flogen sie mit einem Transportgleiter zu der rund neunhundert Kilometer entfernten Czifra-Mine ...
     
    Die Falle war zugeschnappt. Naghor Tareschian lehnte sich gegen die Wand des Stollens, dessen Ausgang er bewachte. Hier unten, gut fünfhundert Meter unter dem Eis, war es relativ warm, drei Grad Celsius über null.
    Der Koordinator musterte die vor Feuchtigkeit glitzernden Wände des Stollens und die aus allem möglichen Material zusammengefügten Abstützungen – und er dachte daran, dass Eispanzer ein warmer Planet mit üppigem Pflanzenwuchs sein könnte, wenn die lange Nacht der

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