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Silberband 110 - Armada der Orbiter

Silberband 110 - Armada der Orbiter

Titel: Silberband 110 - Armada der Orbiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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gemacht?«
    »Nur betäubt. Mit einem Gas, das sie, den analysierten Resten nach zu urteilen, in der Mine aus verschiedenen Chemikalien selbst hergestellt haben. Die Grundstoffe werden an verschiedenen Stellen gelagert. Niemand wusste bisher, dass die chemische Verbindung ein Betäubungsmittel ergibt. Die Arbeiter sind übrigens wieder wohlauf und haben keine Nachwirkungen.«
    »Das ist die Hauptsache«, kommentierte Tareschian erleichtert. »Ich hätte es den Verbrechern zugetraut, dass sie die Mannschaft einfach umbringen würden.«
    »Wahrscheinlich fürchteten sie, dass wir sie in dem Fall totschlagen würden, falls wir sie erwischen.«
    »Ja, wahrscheinlich.« Tareschian nickte nachdenklich. »Wer verfolgt sie?«
    »Niemand. Unsere Leute verfolgen den Weg der Stollenfräse mit einem Horchgerät, wie es sonst zur Suche nach Verschütteten dient. Die Verbrecher können sich nicht länger als zwei Stunden im Eis halten – von jetzt an gerechnet. Wenn sie nicht rechtzeitig umkehren, erfrieren sie. Das wäre wohl das Beste für uns.«
    »Wir müssen sie dennoch lebend haben, Matosch. Wahrscheinlich wissen sie, wo die übrigen fünf Flibustier sich verkrochen haben.«
    »Gut.« Habba kaute auf seiner Unterlippe, dann fuhr er sich mit dem Handrücken über den Mund. »Wir setzen alles daran, die Kerle einzufangen.«
    Eine halbe Stunde später erreichten sie mit einer Draisine auf den Gleisen der Minenbahn den Stollen, von dem aus die Tunnelfräse sich den Weg in die Höhe gebahnt hatte. Einige Minentechniker hantierten mit dem Horchgerät.
    »Seit einer Viertelstunde steht die Fräse still«, berichtete einer der Techniker.
    »Ein Defekt?«
    »Das lässt sich von hier aus nicht sagen. Die Arbeitsgeräusche verstummten einfach. Die Verbrecher könnten eine Fehlschaltung ausgelöst haben. Oder sie haben bemerkt, dass die Kälte ihr Leben bedroht.«
    Kerkrade scharrte mit den Füßen in dem feinen Eismehl, das beim Fräsen entstand. »Wenn sie Durst hatten und etwas davon zu sich genommen haben, sind sie vielleicht schon tot. Das Teufelszeug entzieht dem Körper mehr Wärme, als man glauben möchte.«
    »Also vorwärts!«, sagte Tareschian. »Wir folgen ihnen!«
    »Wartet!«, rief jemand.
    Der Koordinator sah sich um und erkannte Korten Shoi, einen Bergwerksingenieur, der mit dem vorletzten Transport angekommen war.
    »Es könnte auch eine Falle sein«, warnte Shoi. »Lasst einen unbemannten Speedy voranfahren! Ich kenne mich in solchen Situationen aus. Habe auf Trevors Planet eine Sabotagemission gegen die Stützpunkte der Überschweren durchgeführt.« Seine Miene verdüsterte sich. »Wir waren siebzig. Drei Mann kehrten zurück.«
    »Wir machen es, wie Korten sagt!«, entschied Habba.
    Mehrere Leute eilten davon und kehrten wenig später mit drei Speedys zurück, niedrigen offenen Elektrowagen mit kleinen, breiten Kunststoffreifen, die für Mannschafts- und Materialtransporte in Tunnels ohne Schienen verwendet wurden.
    Da alle Speedys für Funkfernsteuerung eingerichtet waren, gab es kein Problem. Habba, Tareschian und Shoi bestiegen den zweiten Wagen. Habba lenkte das Gefährt, während Shoi die Fernsteuerung des ersten Speedys übernahm. Drei Männer des Aufgebots stiegen in den dritten Wagen.
    Shoi ließ den ersten Wagen rund zwanzig Meter vorausfahren, dann starteten die anderen. Ihre Scheinwerfer schickten helle Lichtkegel voraus.
    Sie fuhren schnell und lautlos durch den Tunnel, den die Fräse ins Eis gebohrt hatte. Die zermahlenen und stark zusammengepressten Eismassen reflektierten das Licht wie gesprungene Spiegelwände.
    Der Tunnel führte zuerst schräg in die Höhe, dann bog er ab, beschrieb eine weite, nach oben gerichtete Spirale und senkte sich mit allmählich stärker werdendem Gefälle. Die Speedys rollten mit singenden Reifen durch den Tunnel.
    »Langsamer!«, mahnte Tareschian. »Vielleicht benutzen die Piraten auch ein Horchgerät. Die stehen doch überall für Katastrophenfälle herum.«
    »Es gibt auch überall Sprengstoffdepots – und sie sind nicht bewacht!« Shoi grinste den Koordinator an. »Deshalb der unbemannte Speedy. – So, jetzt allmählich abbremsen!«
    Matosch Habba verringerte die Geschwindigkeit des zweiten Speedys. Der dritte Wagen holte auf, dann wurde er ebenfalls langsamer. Nur das unbemannte Fahrzeug behielt seine Geschwindigkeit bei.
    Als der erste Speedy sich ungefähr hundert Meter weit vom zweiten entfernt hatte, blitzte es knapp hinter ihm an beiden Tunnelseiten grell

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