Silberband 110 - Armada der Orbiter
heraushören. Da ist irgendetwas dazwischen. Vielleicht die überreichweitige Hyperstrahlung. Jedenfalls kann ich von hier aus nicht viel machen.«
»Bully schlägt vor, einen Vorstoß von der BASIS aus zu unternehmen«, wandte Payne Hamiller ein.
Rhodan wandte sich wieder der Bildübertragung zu. Reginald Bull blickte ihm entgegen.
»Ich habe Takos Bewusstsein in mich aufgenommen«, erklärte Bully. »Außerdem ist Galbraith bei mir – zusammen mit Tama.«
»Welchen Vorschlag hast du?«
»Wir legen schwere Kampfanzüge mit Energieschirmen an, und Tako teleportiert mit uns in die Burg. Welches Gespenst auch immer da herumspukt, es wird nichts gegen uns ausrichten. Wir könnten uns umsehen und permanent berichten.«
»Vielleicht sollte ich als Telepath ebenfalls dabei sein«, bemerkte Fellmer Lloyd, der neben Bull erschien. »Ich werde Ras und Alaska schnell finden, wenn sie noch leben.«
»Du bleibst in der BASIS«, entschied Rhodan. »Sobald Bully und Galbraith in der Burg sind, werden sie uns benachrichtigen. Die Suche nach den Vermissten beginnen sie mit Funkaufrufen. Das genügt.«
»Okay«, sagte Bull. »Dann verschwinden wir jetzt.«
»Einen Moment noch«, wandte Rhodan ein. »Tako wird euch nicht direkt in die Burg bringen, sondern vor eine der Außenschleusen. Ihr werdet sie öffnen und im Schutz der Energieschirme eintreten.«
»Warum so umständlich?«
»Weil ihr höfliche Leute seid. Und weil Ras mit seiner Teleportation offensichtlich gescheitert ist. Wir können nicht ausschließen, dass etwas in der Burg den Einsatz parapsychischer Mittel unmöglich macht. Das könnte unter anderem bedeuten, dass auch eine Rematerialisation nicht möglich ist.«
»Ich habe verstanden.« Bull war blass geworden. »Wir werden vorsichtig sein.«
Er trat vom Holoschirm zurück. Einige Sekunden verstrichen, dann teilte Hamiller mit, dass Bull und Deighton teleportiert waren.
Fast gleichzeitig meldeten sie sich über Funk.
»Wir stehen vor einer Schleuse«, sagte Bull. »Galbraith öffnet sie gerade. Alles in Ordnung.«
»Keine Komplikationen«, fügte der Gefühlsmechaniker hinzu. »Die Schleuse ist offen. Wir treten ein. Das Schott schließt sich hinter uns. Könnt ihr uns noch verstehen?«
»Ausgezeichnet«, antwortete Rhodan.
»Das innere Schott gleitet auf«, fuhr Bull fort. »Wir betreten die Burg. Weiterhin alles ruhig. Keine Roboter, keine Lebewesen ...«
»Wir beginnen mit der Suche«, kündigte Deighton an. »Wir melden uns spätestens in einer Minute wieder. Die Energieschirme sind eingeschaltet.«
»... und die Waffen sind schussbereit«, ergänzte Bull.
»Fällt euch irgendwas auf?«
»Eigentlich nicht«, antwortete Deighton. »Bis auf die Musik.«
»Was für eine Musik?«, forschte Atlan.
»Sie ist überall. Jemand besingt Ariolc.« Der Gefühlsmechaniker lachte leise.
»Ich höre nichts von der Musik«, sagte Bull.
»Du bist schon immer unmusikalisch gewesen, du Bartträger«, bemerkte Gucky.
»Wir schalten nun ab«, erklärte Deighton. »Bis gleich.«
Es knackte in der Übertragung.
»Seltsam«, sagte Atlan. »Wieso hat Bully die Musik nicht gehört? Hat Galbraith seinen Helm geöffnet?«
»Das glaube ich nicht!«, rief Gucky schrill. »Eher umgekehrt. Bully ist viel zu neugierig, um ...«
»Es reicht«, unterbrach Rhodan verärgert. »Gucky, du verschwindest zur BASIS. Ich rufe dich, wenn ich dich brauche.«
»Ist das dein Ernst?«
»Du kannst dich darauf verlassen, dass ich dich rufe.«
»Das meinte ich nicht. Du willst wirklich, dass ich verschwinde?«
»War ich nicht deutlich genug?«
»Doch, schon, aber ...«
»Kein Aber. Zur BASIS.«
Gucky fiepte unlustig und teleportierte.
»Was ist los mit dir?« Atlan schaute den Terraner forschend an. »Was stört dich an Gucky? Er ist doch nicht anders als sonst.«
»Vielleicht bin ich es«, erwiderte Rhodan schroff. »Ich komme mir so hilflos vor. Ich fühle, dass wir in Gefahr sind, aber ich weiß nicht, wie ich darauf reagieren soll.«
»Bully müsste sich wieder melden«, stellte Ganerc fest.
Mehr als zwei Minuten waren schon verstrichen, seit Reginald Bull die Verbindung abgebrochen hatte. Es wurde tatsächlich Zeit, dass er sich wieder meldete.
Rhodan versuchte bereits, die Verbindung herzustellen. »Meldet euch!«, sagte er drängend. »Meldet euch endlich!«
Doch Bull und der Gefühlsmechaniker schwiegen. Nur ein eintöniges Rauschen kam aus den Lautsprecherfeldern.
14.
Jagur erkannte, dass er verloren
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