Silberband 110 - Armada der Orbiter
Hauptleitzentrale.
»Wenn ihr mich erwischen wollt, müsst ihr schon früher aufstehen!«, rief der Kleine, griff nach Fellmer Lloyd und teleportierte mit ihm, bevor jemand auf ihn schießen konnte.
»Die Mutanten müssen ab sofort auf engstem Raum zusammenbleiben, sonst holt sich Gucky einen nach dem anderen, und wir können nichts tun«, stellte Atlan fest.
Nur einige Mutanten hielten sich momentan in der Zentrale auf, und sie rückten ohnehin näher zusammen. Über Interkom rief Rhodan die anderen.
Als sich das Hauptschott öffnete, sah er Irmina Kotschistowa eintreten. Hinter ihr materialisierte Gucky.
Der Ilt tippte die Metabio-Gruppiererin an. Sie blieb stehen und drehte sich um.
»Vorsicht, Irmina!«, rief Rhodan. »Zur Seite.«
Sie zögerte. Gucky teleportierte mit ihr, und Rhodan schoss zu spät. Der Paralysestrahl traf eine junge Frau, die der Mutantin gefolgt war, und lähmte sie.
»Gucky macht uns fertig«, sagte Atlan stöhnend.
Takvorian meldete sich über Interkom. »Was ist eigentlich los?«, fragte der Zentaur hastig.
»Alle Mutanten sind in Gefahr«, antwortete Rhodan. »Gucky versucht, sie zu entführen. Auch du könntest ...«
Takvorian fuhr erschrocken zurück. Rhodan sah, dass Gucky auf dem Rücken des Pferdekörpers saß. Innerhalb eines Lidschlags verschwanden beide aus der Bilderfassung.
»So kann es nicht weitergehen«, sagte Atlan bestürzt. »Perry, wir müssen die Burg mit Lähmstrahlern beschießen, sonst bekommen wir keine Ruhe.«
»Wir greifen an!«, stimmte Rhodan zu und wandte sich an Kanthall. Augenblicke später setzte sich die BASIS schon in Bewegung.
Lord Zwiebus betrat die Hauptzentrale. »Gucky hat Ribald geholt«, berichtete er. »Und er hat Merkosh, der bei ihm war, gleich mitgenommen.«
»Ich wusste, dass wir es uns nicht leisten können, Gucky zur Burg zu lassen«, sagte Rhodan.
»Trotzdem hatten wir keine andere Wahl«, erwiderte Atlan.
»Wir erreichen Wirkungsdistanz für Paralysegeschütze!«, meldete Kanthall. »Erste Salve in fünf Sekunden.«
Rhodan sah Atlans angespannte Erwartung. Die Augen des Arkoniden tränten leicht. Nur die Anzeigen verrieten, dass die BASIS das Feuer eröffnete, in der optischen Wiedergabe veränderte sich nichts.
Eine zweite Salve bestrich die Kosmische Burg.
»Jetzt können wir wohl sicher sein, dass da drüben niemand mehr auf den Beinen steht«, sagte Atlan. »Damit hat Gucky vermutlich nicht gerechnet. Seine Machtträume sind zu Ende.«
Der Ilt materialisierte auf Atlans Schultern. Er fuhr dem Arkoniden mit beiden Händen durchs Haar und zerrte daran.
»Wenn ihr Narren noch einmal solch einen Blödsinn macht, jage ich die BASIS in die Luft!«, schrie Gucky und teleportierte zwischen die Steuerkonsolen, bevor jemand auf ihn schießen konnte. »Erreicht habt ihr überhaupt nichts. Die Burg ist mit derart läppischen Maßnahmen nicht anzugreifen. Ich, Ariolc, verbiete euch jede Einmischung in meine inneren Angelegenheiten.«
Telekinetisch schleuderte er Mentro Kosum zu Boden, der eben auf ihn schießen wollte.
»Nun reichen uns deine albernen Witze endgültig«, sagte Roi Danton erregt. »Wir sehen über manches hinweg, weil du ...«
Er kam nicht weiter. Eine unsichtbare Kraft riss ihm die Beine unter dem Leib weg. Er stürzte zu Boden.
»Begreift endlich, dass ich keine Witze mache!«, sagte Gucky schrill und verschwand.
»Das ist nicht mehr der Gucky, den wir kennen, sondern Ariolc mit all seinen Charakterschwächen und nur noch zu einem verschwindend geringen Teil Gucky«, stellte Perry Rhodan fest. »Wäre dieser geringe Anteil von ihm nicht mehr wirksam, erginge es uns wahrscheinlich noch viel schlechter.«
»In der Burg müssten eigentlich alle auf der Nase liegen.« Danton hatte sich wieder aufgerichtet, hielt sich aber die linke Schulter. Offenbar war er schwer aufgeschlagen.
»Könnte die Hülle der Burg für Paralysestrahlen undurchlässig sein?«, fragte Rhodan.
Hamiller schüttelte den Kopf. »Kaum vorstellbar«, antwortete er. »Ich vermute eher, dass es in der Burg Umlenkeinrichtungen gibt, die die Paralysestrahlung ableiten.«
»Sie könnten Bestandteil des Drugun-Umsetzers sein, aber das weiß ich nicht genau«, meldete sich Jagur zu Wort.
Rhodan blickte den Zwerg nachdenklich an. Er war überzeugt davon, dass der Kommandant der Androiden sehr wohl wusste, welche Verteidigungseinrichtungen es in der Burg gab und wo sie zu finden waren. Jagur dachte jedoch nicht daran, Geheimnisse zu verraten,
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