Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Silberband 111 - Geburt einer Dunkelwolke

Silberband 111 - Geburt einer Dunkelwolke

Titel: Silberband 111 - Geburt einer Dunkelwolke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
dass wir bald über Funk erfahren, was sie von uns wollen.«
    Tifflor nickte.
    »Hast du irgendwann die Begriffe ›Horden von Garbesch‹ und ›Armadan von Harpoon‹ gehört, Nurim?«
    Dagorew dachte nach, dann schüttelte er den Kopf. »Nein, ganz bestimmt nicht, Tiff. Aber ich werde mich umhören, ob von meinen Mitarbeitern jemand diese Begriffe kennt.«
    »Es wäre wichtig, mehr darüber zu erfahren«, erklärte Tifflor. »Kann ich Kaiser Argyris sprechen?«
    »Leider nicht, Tiff. Wir versuchen seit zwei Tagen, ihn zu finden, aber er ist spurlos verschwunden. Hoffentlich ist ihm nichts zugestoßen.«
    »Das glaube ich nicht«, erwiderte der Erste Terraner. »Ich wollte ihn bitten, gegenüber den Aktionen der Keilschiffe stillzuhalten, solange es sich irgendwie vertreten lässt. Nun richte ich meine Bitte an dich, Nurim.«
    »Ich werde ihr entsprechen«, sagte Fürst Dagorew. »Schließlich will ich keine Vernichtungsschlacht um Olymp riskieren. Wir sind nicht im Mindesten in der Lage, den siebzehntausend Keilschiffen entgegenzutreten, falls sie angreifen sollten.«
    »Vielleicht lässt sich alles friedlich regeln«, erwiderte Tifflor. »Informiere mich, sobald du mehr weißt. Und ...« Er zögerte und lächelte abwartend.
    Fürst Nurim Dagorew verstand den Ersten Terraner in dem Fall auch ohne Worte. »Der Container-Transmitter wird senden, solange es möglich ist, Tiff«, versprach er. »Dafür habe ich gesorgt.«
    »Danke, Nurim! Ich drücke euch die Daumen!«
    Fürst Dagorew nickte und schaltete den Hyperkom ab. Nachdenklich setzte er sich in einen Sessel und legte die Füße auf die davorstehende Schaltkonsole. Er fragte sich, weshalb Tifflor so zuversichtlich sein konnte, dass Argyris nichts zugestoßen sei.
    Wusste oder ahnte der Erste Terraner vielleicht mehr über den Verbleib des Kaisers als er, Anson Argyris' Stellvertreter?
     
    Nurim Dagorew vergaß diese Überlegung, als ihm der Leiter der Hyperkomzentrale meldete, dass eines der Keilschiffe eine Nachricht in Klartext sendete.
    »Interkosmo?«, fragte Dagorew verblüfft.
    »Interkosmo, Fürst, sehr richtig.«
    Dagorew eilte in die Funkzentrale. Enttäuscht bemerkte er, dass der Holoschirm nur ein Symbol zeigte. Zumindest ihm sagte die Darstellung nichts.
    Dafür war der aus den Akustikfeldern hallende Text umso deutlicher.
    »... wiederhole ich: Hier spricht der Kommandeur der Orbiterflotte, die das System von Boscyks Stern abgeriegelt hat. Ich wende mich an die Garbeschianer, die sich auf dem Planeten Olymp festgesetzt haben, und fordere sie auf, innerhalb von zehn Minuten bedingungslos zu kapitulieren. Widerstand wäre sinnlos. Er würde von unseren Schiffen niedergekämpft werden.«
    Fürst Dagorew wurde blass. Er hatte befürchtet, dass die Fremden Forderungen stellen würden, aber nicht, dass sie gleich das ganze System haben wollten.
    Seine Verbitterung hielt aber nur wenige Sekunden an. Dann siegten sein Zorn und sein Stolz über den Schock.
    »Hier spricht Fürst Nurim Dagorew!«, antwortete er, und seine Stimme klang ruhig und gefasst. Er ließ sich keine Regung anmerken. »Hör mir zu, du Erzschurke da draußen. Ich will erst einmal dein Gesicht sehen! Wir Freihändler von Boscyks Stern haben noch vor niemandem kapituliert – und das wird sich auch nie ändern!«
    »... Ablauf der gesetzten Frist wird der Planet Olymp von Schiffen der Flotte BAL besetzt werden.« Die fremde Stimme redete unbeeindruckt weiter. »Ihr Garbeschianer seid schon einmal geschlagen worden, und das wird sich diesmal wiederholen. Die Frist läuft ab jetzt.«
    Das Symbol im Übertragungsholo des Hyperkoms erlosch.
    Grimmig blickte Fürst Dagorew vor sich hin. Er stieß heftige Verwünschungen hervor, bis ihm einfiel, dass sich in der Hyperfunkzentrale auch Frauen befanden. »Verzeihung!«, würgte er heraus. »Das betraf keine Anwesenden.«
    Die Hände zu Fäusten geballt, versuchte er, seine durcheinanderwirbelnden Gedanken wieder in den Griff zu bekommen.
    Die Fremden verlangten etwas völlig Unmögliches. Kein Freihändler würde das jemals akzeptieren. Aber die Unbekannten in ihren Keilraumschiffen hatten offenbar die Macht, ihren Willen durchzusetzen. Ihnen kam zugute, dass Olymp nach dem schrecklichen Aderlass der Konzilsherrschaft nicht in der Lage war, sich gegen die riesige Flotte zu verteidigen.
    Dennoch bestand die Gefahr, dass einige Schiffsbesatzungen oder die Mannschaften der wenigen wiederaufgebauten Raumabwehrforts das Feuer eröffnen würden,

Weitere Kostenlose Bücher