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Silberband 112 - Die Energiejäger

Silberband 112 - Die Energiejäger

Titel: Silberband 112 - Die Energiejäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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kannte.
    »Nehmen wir wenigstens einen Pokro mit?«, fragte Glonz.
    »Die Tiere bleiben hier. Sie müssen die Schlitten ziehen.«
    Glonz blickte voller Unbehagen zu den beiden Pokros hinüber, die vor den Schlitten standen. Sie überragten jeden der Männer deutlich und waren Schnee- und Eisläufer mit ihren weit ausfaltbaren Fußballen. Zudem konnten sie Krallen ausstrecken, mit denen sie vorzüglich Halt fanden.
    »Wir nehmen wenigstens einen Pokro mit, oder du musst auf unsere Hilfe verzichten«, beharrte Glonz.
    »Du hast gar nichts zu entscheiden«, sagte Knatze schroff. »Die Tiere bleiben hier. Wer begleitet mich?«
    Keiner der Männer meldete sich.
    »Nun gut.« Der Schlittenführer blieb gelassen. »Wenn es so ist, kehren wir um. Wir können die Teppon-Kluft nur so erreichen, wie ich es euch erklärt habe. Wenn ihr euch meinen Befehlen nicht beugt, ist die Expedition beendet.«
    Spontan traten drei Männer vor. Glonz gehörte nicht zu ihnen. Knatze lächelte zufrieden. Er wusste, dass jeder dieser Männer nahezu sein ganzes Vermögen geopfert hatte, um seine religiöse Pflicht erfüllen zu können. Keiner war bereit, unverrichteter Dinge umzukehren und sich öffentlicher Schmach auszusetzen.
    Wortlos marschierte er los. Die drei schlossen sich ihm an. Knatze legte von vornherein ein hohes Tempo vor.
    Er wusste, zu welcher Zeit ein Vorstoß zum Katapult mit der geringsten Gefahr verbunden war, weil die gefürchteten Emmons sich dann in anderen Bereichen aufhielten. Das hing mit den Tidebewegungen des Wassers tief unter dem Eis zusammen. Mit der Tide kamen auch die Würmer, die Hauptnahrung der Emmons. Sie stiegen bis zu Höhen auf, in denen sie für die Raubtiere erreichbar waren.
    Als die vier Männer etwa eine Stunde lang marschiert waren, brach die Sonne durch die Wolken.
    »Wir haben Zeit verloren«, stellte der Expeditionsleiter fest. »Die Sonne steht schon tief. Schneller!«
    »Wir brauchen eine Pause«, sagte Gantzer keuchend. »Sonst haben wir keine Kraft mehr, wenn wir kämpfen müssen.«
    »Wenn wir kämpfen müssen, ohne dabei das Katapult einsetzen zu können, brauchen wir keine Kraft.« Knatze trieb die Männer unerbittlich an.
    Bald darauf ging es steil nach oben. Der Weg wurde immer beschwerlicher. Wiederum protestierten Knatzes Begleiter, aber nicht lange. Der Expeditionsleiter befahl ihnen, ruhig zu sein und hinter einem Eisblock in Deckung zu gehen.
    »Was ist los?«, fragte Lantzka.
    Knatze zeigte auf eine Eisnadel, die sich etwa vier Kilometer entfernt aus einem Gewirr von Eisblöcken erhob. Der Dunst verzog sich, sodass für wenige Minuten klare Sicht herrschte. Die Männer sahen ein riesiges Tier mit weit ausladenden Hörnern und über die Lippen ragenden Reißzähnen.
    »Ein Emmon«, erklärte Knatze.
    »Ich wusste nicht, dass sie so groß sind«, sagte Gantzer.
    »Er hat eine Schulterhöhe von mindestens fünf Metern«, bemerkte Lantzka.
    »Es ist ein junges Tier«, bemerkte der Schlittenführer. »Es wird uns nicht bemerken, denn ihm fehlt noch der nötige Jagdinstinkt.«
    Seine Begleiter schwiegen entsetzt. Allmählich erfassten sie, welche Gefahren auf sie warteten.
    Einige Minuten verstrichen, dann verschwand das Tier. Knatze trieb die Männer weiter voran. Es ging noch steiler nach oben als zuvor. Die Temperaturen sanken, ein eisiger Wind kam auf.
    »Nur noch wenige Minuten, dann haben wir es geschafft.«
    Die Männer erreichten eine Anhöhe, von der aus sie eine Schlucht im Eis sehen konnten. Sie war etwa zweihundert Meter breit. Ein frei schwingendes Gebilde aus Stahlseilen überspannte sie.
    Auf der anderen Seite der Schlucht stiegen die Berge steil auf. Sie schienen nahezu unüberwindlich.
    »Da oben soll die Teppon-Kluft sein?«, fragte Gantzer. »In dieser Höhe?«
    »Die Kluft liegt in einer Höhe von über 5000 Metern – mit der Talsohle. Die sie umgebenden Berge reichen bis zu 10.000 Metern hinauf. Aber das sollte euch noch nicht interessieren. Vorerst geht es um das Katapult. Es steht am Anfang der Brücke.«
    »Ich sehe nichts«, erwiderte Lantzka.
    »Es ist unter dem Eis verborgen«, erläuterte Knatze. »Wir müssen es herausschlagen. Kommt.«
    Er eilte weiter. Seine Begleiter folgten ihm; sie hielten dabei nach den gefürchteten Emmons Ausschau, entdeckten aber keines. Knatze hingegen beobachtete gleich zwei Tiere, die sich etwa fünf Kilometer entfernt zwischen den Felsen bewegten. Er schwieg, um die Männer nicht zu beunruhigen. Außerdem hatten die Emmons sie

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