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Silberband 112 - Die Energiejäger

Silberband 112 - Die Energiejäger

Titel: Silberband 112 - Die Energiejäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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scharfen Verstand«, erwiderte Knatze spöttisch. »Du hast wirklich alles verstanden – bis auf eine Kleinigkeit.«
    »Und das wäre?«
    »Das Katapult ist so schwer, dass wir es gar nicht mit so wenigen Männern transportieren könnten. Als es dort oben aufgestellt wurde, haben mehr als vierhundert Männer daran gearbeitet. Die Hälfte von ihnen hat diese Arbeit mit dem Leben bezahlt. Die Emmons haben ein Blutbad unter diesen Helden angerichtet, aber sie konnten nicht verhindern, dass das Geschütz aufgestellt wurde.«
    »Hoffentlich haben sie das Katapult nicht inzwischen zerschlagen«, bemerkte Satzan furchtsam.
    »Sie sind nicht intelligent, nur ungeheuer gefräßig«, erwiderte Knatze beruhigend. »Sie stürzen sich auf alles, was lebt und Wärme ausstrahlt. Daher wäre es tödlich für uns, in dieser Gegend eine Rast einzulegen.«
    »Wir können den Sturm nicht in Wärmeblasen überstehen?«, fragte Satzan erschrocken.
    »Das können wir nicht. Die Riesen-Emmons würden uns ausgraben und töten, so, wie sie es mit den Würmern machen, die aus der Meerestiefe aufsteigen und sich durch das Eis nach oben bohren. Sie reißen das Eis auf und holen die Würmer aus den Nestern. Eine andere Nahrung haben sie normalerweise nicht.«
    »Würmer«, bemerkte Glonz verächtlich. »Du willst uns einreden, dass die riesigen Emmons sich von Würmern ernähren? Knatze, du bist der beste Schlittenführer von Matazema. Niemand außer dir ist so oft oben bei der Teppon-Kluft gewesen. Keiner kennt sich so gut mit den Göttern aus. Aber das ist noch lange kein Grund, uns solche Märchen zu erzählen.«
    Der Schlittenführer wandte sich wortlos ab. Er entfernte sich etwa zwanzig Meter weit von den anderen, dann blieb er stehen und beugte sich nach vorn. Er blickte auf das Eis und zog sein Krummschwert aus dem Gürtel. Die anderen Dallazen folgten ihm neugierig.
    Jäh hieb er auf das Eis ein. Risse bildeten sich, Splitter flogen nach allen Seiten davon.
    »Was soll das?«, fragte Glonz. »Ein Sturm zieht herauf, der uns alle Kräfte abverlangen wird, und du schlägst wie ein Irrer aufs Eis.«
    Knatze sprang zurück und schrie auf.
    »Achtung! Seid vorsichtig!«
    Ein weißer Wurm, etwa vier Meter lang, schoss senkrecht aus dem Eis. Sein Kopf war mit fingerlangen roten Stacheln besetzt. Das Tier schnellte sich bis in eine Höhe von fast sechs Metern, warf sich in der Luft herum und griff die Dallazen an. Dabei schob sich ein etwa einen Meter langer Dorn aus dem Schwanzende hervor. Der Wurm stürzte mit dem Kopf zuerst aufs Eis und warf sich den Männern mit dem Schwanzende entgegen.
    Knatze sprang gleichzeitig nach vorn. Das Schwert fuhr durch die Luft und durchtrennte den Körper des Wurms dicht unter dem Dorn.
    Das Tier rutschte wimmernd über das Eis und glitt zurück in die Öffnung, die Knatze geschlagen hatte. Es schraubte sich in die Tiefe und verschwand, bevor die Begleiter des Schlittenführers sich von ihrer Überraschung erholt hatten.
    »Das Biest hätte uns töten können!«, schrie Glonz empört.
    »Sicher«, antwortete Knatze gelassen. »Hier oben auf dem Eis gibt es zahllose Gefahren, in denen wir umkommen können. Nicht nur die Würmer sind gefährlich. Die Emmons sind es auch – obwohl sie sich nur von Würmern ernähren.«
    »Ich wusste nicht, dass diese Würmer so groß sind«, entgegnete Glonz.
    »Das hättest du dir fraglos denken können, wenn du dich bemüht hättest, ein wenig nachzudenken. Rührt den Dorn nicht an! Er ist giftig und würde euch auf der Stelle töten.« Knatze kehrte zu den beiden Schlitten zurück. Er wartete, bis die anderen bei ihm waren. »Also – wer begleitet mich zum Katapult? Wir müssen es vom Eis befreien. Etwa eine Stunde lang werden wir schutzlos sein und können nur hoffen, dass uns in dieser Zeit keine Emmons angreifen. Werden wir angegriffen, sind wir verloren.«
    »Wie hast du es so oft geschafft, die Schlucht zu passieren, wenn es lebensgefährlich ist, nach dort oben zu gehen?«, fragte Glonz.
    »Jedenfalls nicht mit endlosen Reden«, antwortete der Expeditionsleiter gelassen.
    In einer Entfernung von etwa drei Kilometern erhoben sich steile Eisbarrieren. Sie waren nicht deutlich zu erkennen, weil der Wind Schnee und Dunstwolken über die Ebene trieb. Knatze blickte zu der Barriere hinüber. Er verzichtete darauf, den Männern zu sagen, wie hart und beschwerlich der Weg zum Katapult war. Er wusste, dass ihn keiner begleitet hätte, der die Wahrheit schon zuvor

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