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Silberband 112 - Die Energiejäger

Silberband 112 - Die Energiejäger

Titel: Silberband 112 - Die Energiejäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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hier ist ungefährlich und einfach zu durchschauen.«
    Ich zuckte nur die Achseln und tastete nach meiner Waffe. Toorl und die anderen sprachen angeregt miteinander. Trotzdem spürte ich die drohende Gefahr. Wir gingen eine schräge weiße Sandfläche aufwärts. Zahllose Fußabdrücke zeichneten sich ab. Die Gesänge wurden eindringlicher. Toorl blieb stehen und hob die Hand zum Zeichen für uns alle, ebenfalls anzuhalten.
    Wir befanden uns offensichtlich vor dem innersten Bezirk. Hunderte von Baumstämmen, Tausende Wurzeln und Millionen breiter, ineinander verhakter Blätter bildeten mit einem Teil des Felsmassivs die Große Halle. Der Boden bestand aus einem Raster von Sand und Rasen wie das Muster eines Spielbretts.
    In dem dunkelgrünen, von schräg einfallendem Sonnenlicht erhellten Bezirk saßen mehr als dreihundert Planetarier auf dem Boden. Sie summten vor sich hin, die einfache und hypnotisierende Melodie. Eine Welle von Schmerzen überfiel mich. Durch einen Schleier von Tränen sah ich zwei Männer auf Toorl zugehen. Wie er trugen sie ein weißes Hemd mit breitem Gürtel und einem Symbol auf der Brust, das an ein großes, starr blickendes Auge erinnerte.
    »Können wir den Fremden helfen, Toorl?«, hörte ich einen von ihnen sagen.
    »Ich denke, das können wir. Wir sollten ihnen sagen, Vomaler, dass unser Auge nichts anderes ist als ein Stück bemaltes Vulkangestein. Eben ein Brennpunkt, der die Meditation erleichtert.«
    »Einverstanden. Aber wir müssen sie bitten, noch zu warten und die Meditierenden nicht zu stören.«
    Noch achtete keiner der Versammelten auf uns. Ich sah sie wie durch einen dicken Filter. Ihre mentalen Schwingungen legten sich wie ein dichter werdender Nebel über meinen Verstand. Zusammen mit meiner Erregung und dem Bewusstsein, dass wir in der Falle umkommen würden, dachte und sah ich allmählich Dinge, die es gar nicht geben konnte.
    »Geh zu ihnen, Vomaler, und sage es ihnen. Die Frau scheint uns zu misstrauen«, hörte ich den Weisen Trantan sagen. Meine Finger schlossen sich um den Griff meiner Waffe.
    In der Mitte des Rasters aus Gras und Sand erhob sich ein Sockel aus übereinandergeschichteten Steinscheiben. Ihr Durchmesser verringerte sich mit zunehmender Höhe, und auf der obersten Scheibe ruhte ein seltsames Gebilde. Es sah aus wie eine Hantel aus zwei verschieden großen Kugelelementen. Aber weder die Kugeln noch ihr Verbindungssteg waren glatt oder gleichmäßig geformt. Dieses seltsame Auge bestand aus einer schwammartigen Substanz und ähnelte weitaus mehr dem herauspräparierten Sehorgan eines Fabelwesens als der stilisierten Form, nach der wir suchten.
    Auf der größeren Kugel befand sich, in schimmernden Farben abgesetzt, die Darstellung einer Pupille. Seltsam daran war, dass offensichtlich jeder der Meditierenden die Pupille von seinem Platz aus sehen konnte.
    Ich schritt zwischen den Angehörigen meines Teams hindurch und schob Toorl mit der Schulter zur Seite. Gleich darauf zwängte ich mich an einigen der sitzenden Eingeborenen vorbei und näherte mich dem Sockel. Ich musste mir einfach Gewissheit verschaffen. Der Gesang schien lauter und dröhnender zu werden.
    Vomaler packte mich an der Schulter.
    »Langsam, Fremde!«, hörte ich ihn sagen. »Wir kommen dir in allem entgegen, aber störe bitte nicht wichtige Meditationen. In einigen Stunden werden alle den Tempel verlassen haben.«
    Ich riss mich los und ging weiter. Das Auge schien größer zu werden. Es starrte mich an. Die Pupille und die Iris schwebten aus der Düsternis auf mich zu, öffneten sich weiter und drohten mich zu verschlingen.
    »Bleib hier, Demeter!«, dröhnte Hillfahrs Stimme hinter mir.
    Nur mit einem Rest meines Verstandes begriff ich, dass ich etwas vollkommen Wahnsinniges tat. Ich handelte gegen alle Regeln und vor allem emotional. Zwischen den Meditierenden hindurch lief ich auf das Auge zu. Der Gesang wurde abgehackter und lauter, die Planetarier wehrten sich gegen diese Störung. Aber ich sah nur noch das Auge, das uns beeinflussen wollte.
    Trantan, Vomaler und Toorl wollten mich am Weitergehen hindern. Ihre Gesichter verschwammen vor meinen Augen. Dennoch glaubte ich, Hass und Mordlust in ihnen zu erkennen.
    Endlich erreichte ich den Sockel und sprang auf die unterste Scheibe.
    »Komm zurück, Fremde!«, rief Trantan. »Du störst die Meditierenden. Warte doch!«
    Ich hob den Kopf und starrte in das Auge.
    »Du bist verwirrt, Demeter!«, keuchte der Weitblickende Vomaler. »Lass

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