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Silberband 112 - Die Energiejäger

Silberband 112 - Die Energiejäger

Titel: Silberband 112 - Die Energiejäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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dir von uns helfen.«
    Ich bebte innerlich. Ich zog die Waffe und versuchte, die drei Weitblickenden auf Distanz zu halten.
    »Keine Waffe! Wir wollen dir helfen!« Toorl kam drohend auf mich zu. Gierig reckte er mir seine Arme entgegen.
    Ich berührte den Abzug der Waffe.
    Ein Blitz zuckte durch die Dämmerung. Toorl schrie auf und brach zusammen. Ich sah, dass Vomaler sich zur Seite warf und dann wieder auf mich zueilte. Er wollte mich umbringen; seine Finger wurden zu funkelnden Klauen.
    Ich schoss zum zweiten Mal.
    Während Vomaler zusammenbrach, von dem Thermostrahl in die Brust getroffen, endete das dröhnende Summen der Meditierenden. Trantan, der von der anderen Seite kam, hatte mich fast erreicht. In seinen Händen glaubte ich Dolche zu sehen, und ich schoss auch auf ihn.
    Als Trantan starb, wurde es still.
    Das Summen hörte auf. Binnen Sekunden leerte sich die Halle.
    In diesem furchtbaren Schweigen kam ich allmählich wieder zu mir. Ich senkte die Waffe und versuchte zu begreifen, was geschehen war.
    In meinem Wahn hatte ich drei Männer umgebracht, die nicht die geringste Gefahr für uns bedeutet hatten. Die anderen Frevel, die ich mit meinem Eindringen in die Meditation der Eingeborenen begangen hatte, ahnte ich noch nicht.
    Meine Knie zitterten. Kraftlos sank ich auf dem Podest in mich zusammen. Der Strahler polterte auf den Stein.
    Schweigen, Leere, Verzweiflung – ich wusste nicht, wie viel Zeit verging, bis ich jemanden meinen Namen sagen hörte.
    Ich hob mühsam den Kopf. Mir war unbeschreiblich elend, und allmählich verstand ich in voller Tragweite, was ich angerichtet hatte. Ich sah Hillfahrs fahles Gesicht vor mir.
    »Ich bin eine ... Mörderin«, flüsterte ich.
    »Du warst verwirrt!« Er versuchte, mich am Arm hochzuziehen. Mir graute vor den nächsten Stunden und Tagen. Je klarer ich wieder denken konnte, desto tiefer würden Entsetzen und Schuldgefühl sein.
    Ich ließ mir von dem Gefährten auf die Beine helfen.
    »Wir können nur vermuten, was in dir vorgegangen ist«, sagte der Historiker. »Sieh zu dem Auge hinauf!«
    Ich gehorchte schweigend.
    Dieses Stück schwammartiges Vulkanmaterial, mit metallenen Ringen und Platten verziert, war keineswegs das Auge, das wir suchten. Es handelte sich tatsächlich nur um einen Brennpunkt für die Konzentration der Meditierenden.
    »Ich habe mich verhalten wie eine verbrecherische Närrin«, gestand ich ein. »Ich habe drei unschuldige Männer umgebracht.«
    »Du hast drei Eingeborene erschossen«, bestätigte Hillfahr bitter.
    Als ich, auf ihn gestützt, den Schnittpunkt zwischen dem Eingang und der domartigen Zentralhalle erreichte, scharten sich die Angehörigen meines Kommandos um uns. Hillfahr gab Caudmer meine Waffe. Die Sydranerin Junaca sah mich schweigend an, aber ohne einen Ausdruck von Hass.
    Langsam gingen wir aus dem Sydra hinaus. Auf dem freien Platz unterhalb der letzten Wurzeltreppe standen wie eine lebende Mauer die Planetarier. Hunderte Augen richteten sich auf uns, die Fremden.
    »Demeter ist für Schwingungen aller Art besonders empfänglich«, hörte ich Karst-Vlad sagen. Es stimmte, aber es änderte nichts.
    »Sie werden über uns herfallen«, murmelte Caudmer. »Und, beim Alles-Rad, sie hätten damit nicht einmal unrecht.«
    »Sie werden nichts dergleichen tun, sondern uns durch ihr Verhalten zutiefst beschämen«, widersprach Laudnahr.
    Wir blieben stehen.
    Allmählich klärten sich meine Gedanken. Mir meiner Schuld vollauf bewusst, ließ ich den Blick über die schweigende Menge gleiten. Die Eingeborenen warteten. Ich sah in ihren Gesichtern einen stummen Vorwurf, aber weder Hass noch Vergeltungsabsicht. Schließlich löste sich aus der Phalanx eine einzelne Gestalt und kam auf uns zu.
    »Keine Aufregung!«, versuchte Hillfahr zu beruhigen.
    »Ich rufe Bushtron, damit er mit dem Schiff eingreift«, erklärte Karst-Vlad scharf.
    »Das wirst du nicht tun!«, brauste Hillfahr auf. Er war mein Stellvertreter.
    Der Eingeborene kam langsam die Treppe herauf. Er blieb vor mir stehen und deutete mit der Hand auf mich. »Deine Verwirrung scheint vergangen zu sein.«
    Ich begriff seine Worte erst nach einigen Sekunden.
    »So ist es – aber ich verstehe nichts mehr«, erwiderte ich. Ich bemühte mich, nicht auszuweichen. Ich musste mich nicht nur vor mir selbst, sondern vor allen zu meiner entsetzlichen Tat bekennen.
    »Du hast drei von uns getötet.«
    »Das habe ich getan, und es gibt keine Entschuldigung dafür.«
    »Vielleicht

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