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Silberband 112 - Die Energiejäger

Silberband 112 - Die Energiejäger

Titel: Silberband 112 - Die Energiejäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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zu behalten.«
    »Der Versuch, uns umzubringen, hat in dieser Geschichte seinen Ursprung, aber noch lange keine Begründung«, erwiderte Hamiller rau.
    Demeter schüttelte langsam den Kopf. Sie war müde und erschöpft. Danton brachte ihr einen Becher Kaffee und einen Konzentratriegel.
    »Ich habe unbewusst versucht, eine Art Wiedergutmachung zu betreiben«, vermutete die Wyngerin. »Vielleicht hat euch dieser Ausdruck zu mir hingezogen.«
    »Die drei getöteten Männer waren dir sympathisch«, vermutete Hamiller. »Ich versuche, eine verständliche Erklärung zu finden. Du hast in uns unwillkürlich ähnliche Personen gesehen. Roi Danton ist verdammt alt und entsprechend weise, besitzt also nach deiner unbewussten Definition die Weitsicht.«
    »Du meinst, dass ich durch mein Verhalten das Übermaß an Zuneigung einfach herausgefordert habe?«, fragte Demeter.
    »Bei mir scheint jener parapsychische Effekt daran teilzuhaben, der mich schon auf Vorcher Pool geschützt hat«, führte Borl die Erklärung weiter.
    »Und die phonetische Namensähnlichkeit betrifft jeden von uns!«, rief Danton. »Borl-Toorl, Trantan-Danton, Vomaler-Hamiller!«
    »Wir sind für dich die Ebenbilder der erschossenen Sydraner!«, staunte Hamiller. »Das klingt logisch.«
    »So könnte es gewesen sein.« Demeter leckte sich über die Lippen. »Diese unbewussten Projektionen entziehen sich meinem Begreifen. Aber ihr habt sicher recht.«
    »Demeter erzwang unser Übermaß an Zuneigung.« Nachdenklich sah Borl der Wyngerin in die Augen. »Sie musste sich selbst beweisen, dass die Opfer ihre Mörderin nicht hassen. Wir sind die aktuellen Sydraner in ihrem Weltbild. Wenn wir unsere Pseudomörderin lieben, ist die Tat ungeschehen.«
    »Irgendwie wäre das tatsächlich verständlich«, murmelte Hamiller tief nachdenklich. »Ich müsste allerdings lügen, wenn ich sagen würde, dass meine übertriebene Zuneigung noch besteht. Roi bleibt übrig.« Er wandte sich Danton zu. »Du wirst wohl auch eine Erklärung für dich finden müssen.«
    Rhodans Sohn lächelte gequält.
    »Der Einstellung Demeters zu euch liegt ein Drama zugrunde. Wie wir wissen, erschoss sie die Männer nicht in kalter Berechnung. Wenn ich für mich aussage, dass zwischen mir und Demeter eine wirkliche Zuneigung besteht, dann gilt das wohl nur bedingt ... Meine Erklärung lautet, dass diese erzwungene Opfer-Mörder-Zuneigung sich mehr und mehr verstärkte und auf eine Person fixierte, nämlich auf mich. Immer wenn Demeter einem Planeten mit ähnlicher Hyperstrahlung wie Kartrapp nahe kam, erwachte unterbewusst ihre Erinnerung. Klinik wirkte in der Hinsicht offensichtlich besonders stark und zwang sie, die Tat nachzuvollziehen. Auch Payne wäre angegriffen worden, wenn er sich in Demeters Nähe befunden hätte.«
    Er wandte den Kopf und blickte die Wyngerin an.
    »Keiner ist verantwortlich zu machen«, sagte sie stockend. »Ich glaube, diese verrückten Beziehungen haben ihr Ende gefunden.«
    »Ein für alle Mal«, bestätigte Borl.
    »Leider«, murmelte Hamiller.
    »Das gilt nicht für mich«, sagte Danton. »Ich kann mir nichts Unechtes vorwerfen. Offensichtlich ging meine Zuneigung tiefer.«
    Hamiller nickte den anderen zu und zog sich in seine Kabine zurück. Hinter ihm rastete das schmale Türschott knackend ein.
    Hytawath Borl lächelte kalt. »Es wird schwierig werden in den nächsten zwanzig Stunden. Seine Illusionen liegen in Scherben. Es sind auch einige dabei, die er sich von selbst gemacht hat. Deswegen der harsche Abgang. Allerdings gehe ich ebenfalls. Ich hoffe, ihr kommt miteinander klar.«
     
    Eine Reihe dumpfer Stöße riss die vier Insassen der Pionierkugel aus dem Schlaf. Die Station schwankte auf ihren Stützen und kippte schließlich auf die Seite.
    Tellerfräsen!, schoss es Payne Hamiller durch den Sinn.
    Er stürzte auf die Wand, die in dem Moment zum Boden wurde.
    Sekundenlang verharrte er auf den Knien und suchte nach einem sicheren Halt. In der Kammer war es bis auf das fahle Notlicht dunkel.
    Ein dumpfes Dröhnen setzte die Kugel erneut in Bewegung. Hamiller wurde wieder herumgewirbelt. Er stürzte auf sein Lager zurück und wand zwei lose hängende Gurte um seine Handgelenke.
    Die Dünenfläche, auf der die Kugel lag, schien ein bevorzugtes Revier der Tellerfräsen zu sein. Durch eines der Bullaugen sah der Wissenschaftler vier große Exemplare, und er schätzte sie auf kaum kleiner als hundert Meter.
    Diese Wesen wühlten sich in den abkühlenden Sand.

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