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Silberband 112 - Die Energiejäger

Silberband 112 - Die Energiejäger

Titel: Silberband 112 - Die Energiejäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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auf die Schulter. »Da unten gibt es jede Menge Streit und Ärger«, sagte er herausfordernd. »Entweder mischen wir uns ein, oder wir fliegen weiter und suchen uns ein gemütliches Plätzchen.«
    Atlan drehte sich halb um, musterte Kanthall und verzog das Gesicht. »Der Mann redet wirr!«, stellte er trocken fest und widmete sich wieder dem Geschehen auf den Holoschirmen. Soeben legte die Ortungsabteilung eine Fehlfarbendarstellung der unterschiedlichen Schwerkraftverhältnisse über die Ansicht.
    Es überraschte niemanden sonderlich, dass die Grenzen einiger deutlich voneinander abweichender Schwerkraftzonen mit markanten Linien des Kunstwerks deckungsgleich waren. Regengüsse und die Folgen der Auseinandersetzungen ließen allerdings die optischen Grenzen einzelner Mosaikflächen verschwimmen.
    Rhodan wandte sich an die Ortung: »Gibt es Erkenntnisse über die wechselnden Schwerkraftverhältnisse oder über irgendwelche Mentalprojektoren?«
    »Wir stellen permanent Zonen stark unterschiedlicher Anziehungskraft fest. Mehr aber auch nicht.«
    »Danke.« Der Terraner wandte sich an Kanthall und Kosum. »Ich bin ratlos«, gestand er ein. »Da wir vorerst ohnehin noch nicht zur BASIS zurückfliegen können, sollten wir einen neuen Landeplatz suchen, der interessant genug erscheint. Vielleicht finden wir tatsächlich etwas. Obwohl: vermutlich doch nicht.«
    Er bedachte den Mausbiber mit einem langen und nachdenklichen Blick, dann verließ er die Zentrale. Ein toter Punkt war erreicht. Was immer die Besatzung der ERRANTHE unternahm, es war und blieb sinnlos. Ebenso sinnlos wie die Überlegung, andere Planeten des Drink-Systems anzufliegen und zu untersuchen.
    Atlan folgte dem Terraner und verließ ebenfalls die Zentrale. Draußen auf dem Hauptkorridor packte er Rhodan am Oberarm und hielt ihn zurück.
    »Ich habe im Land der Sumerer, in Ägypten und an noch anderen Stellen deinen barbarischen Vorfahren Ratschläge gegeben, wie man starkes Bier siedet. Zwei Teams arbeiten hier an Bord bereits daran. Wir sollten uns informieren, was sie bisher erreicht haben.«
    Rhodan gestattete sich ein dünnes Lächeln.
    »Das Leben ist hart, und die Wahrheit ist böse«, erwiderte er. »Wir brauchen eine Handvoll reiner Hefebakterien – aber die haben wir nicht.«
    Über Interkom kam eine Durchsage. »Hier Ortung! Wir haben eine Serie interessanter Echos. Offensichtlich wurden soeben die Sendeantennen der Wachträume entdeckt.«
    Perry Rhodan wirbelte herum. Die Erleichterung war ihm anzusehen. Er lief in die Zentrale zurück, und Atlan war schon einen Schritt vor ihm.
     
    Die ERRANTHE flog bereits das neue Ziel an.
    Unter schnell dahintreibenden Wolkenbänken wurden bald ausgedehnte Antennenanlagen sichtbar. Sie erhoben sich auf einer Reihe spitzer Felsen auf der Kuppe eines sanft gerundeten Hügels.
    Es führten weder Straßen zu der Anlage, noch waren Anzeichen für eine Siedlung oder überhaupt die Anwesenheit der Planetarier zu entdecken.
    »Die Sender arbeiten robotgesteuert«, vermutete Rhodan. »Es würde mich sehr überraschen, wenn wir dort auf Planetarier oder Fremde stoßen würden. Ich nehme an, die Landung ist auf dem kleinen Plateau vorgesehen?«
    »Das habe ich vor«, bestätigte Kosum.
    Er umflog die Sendeanlage und ging danach auf dem abgeflachten benachbarten Hügel nieder. Mittlerweile meldete die Funkstation, dass nicht die geringste Sendetätigkeit festgestellt werden konnte. Der Mausbiber schüttelte dazu stumm den Kopf, er lauschte ebenso vergeblich mit seinen Parasinnen.
    Vor einer der Parabolantennen bildete sich ein fahler Nebelstreifen. Er wurde dichter und formte eine lanzettförmige Wolke, deren Spitze sekundenlang unschlüssig durch die Luft zu tasten schien. Im nächsten Moment schlängelte sich die eigenartige Wolke wie ein Lebewesen der ERRANTHE entgegen. Sie wuchs noch ein wenig an, und mit jeder Vergrößerung wurden die Bewegungen schneller und zielsicherer. Binnen Sekunden kondensierten auch vor den anderen Sendeanlagen ähnliche Wolken. Wind und Regengüsse konnten ihre Bewegungen nicht aufhalten oder die Richtung beeinflussen.
    Die Spitze der ersten Wolke traf auf den HÜ-Schirm der Korvette. Die Erscheinung verging weder in einem irrlichternden Aufglühen, noch wurde sie absorbiert, vielmehr verteilte sie sich gleichmäßig entlang der Schirmfeldstruktur.
    »Was ist das?«, fragte Atlan knapp. »Ein Wachtraum oder Realität?«
    Bull zeigte mit einem knappen Kopfnicken auf die

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