Silberband 112 - Die Energiejäger

Titel: Silberband 112 - Die Energiejäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan

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Detailauswertungen. Über einigen Holos standen die Ergebnisse der Distanzanalysen.
    »Offensichtlich wieder Realität«, stellte Bull fest. »Mir erscheint der Vorgang wie ein Testprogramm. Der Nebel nähert sich dem Schiff, um festzustellen, wer oder was wir sind. – Noch immer nichts, Kleiner?«
    »Ich fühle mich blind, taub – und stumm«, kommentierte Gucky gereizt.
    Die Ortungsstation filterte mittlerweile die dichter werdenden Nebelschwaden aus. Die manipulierten Bilder zeigten, dass alles Metall weiter als dreitausend Meter von der Korvette entfernt bereits glühte. Verstrebungen, Masten und sogar die Antennen leuchteten in dunklem Rot. Jeder neue Regenschauer ließ brodelnden Dampf aufwölken.
    »Gravitationsschwankung!«, wurde gemeldet. »Das Gebiet um den Sender weist aktuell knapp zwei Gravos auf!«
    Rhodan machte einen Schritt zur Seite, um einen Mann vorbeizulassen. Ein leises Knirschen unter seinem Stiefelabsatz ließ den Terraner auf den Boden schauen. Er hatte ein handflächengroßes Ding zertreten, das auf den ersten Blick wie ein metallenes Insekt aussah. Einige Gliedmaßen zuckten noch.
    Rhodan bemerkte, dass ein kleines Heer dieser Gebilde durch das offene Schott kam.
    »Wir haben Eindringlinge!«, rief er. »Maschinenameisen! Atlan, hinter dir!«
    Mehrmals trat er kräftig zu. Es knirschte wie splitterndes Glas unter seinen Sohlen. Doch inzwischen liefen die Biester nach allen Seiten auseinander, und sie schienen sich zudem auf unerklärliche Weise zu vermehren.
    Sekundenlang war Rhodan verblüfft, als sich Dutzende der Metallkreaturen vom Boden lösten. Sie ballten sich in der Luft zu einem Bündel zusammen. Ihre Gliedmaßen und die eingeschnürten Körper verhakten sich miteinander. Gucky hatte telekinetisch eingegriffen und brachte den ganzen Schwarm auf dieselbe Weise zur Explosion. Auch den Hagel der Bruchstücke fing er auf diese Weise einigermaßen ab.
    Inzwischen hatten Rhodan und der Arkonide die Zentrale verlassen. Ihre Zahl im Korridor ging in die Tausende. Die Straße der metallisch funkelnden Ameisen zog sich vom Antigravschacht bis zur Zentrale. Atlan hatte seinen kleinen Strahler auf breite Streuung justiert und ließ die Thermoschüsse im Zickzack über den Boden laufen. Die falschen Insekten explodierten mit blauen Stichflammen.
    Weiter vorn knirschte und splitterte es. In einem Bereich über gut fünf Meter hinweg waren die Eindringlinge im wahrsten Sinn des Wortes schlagartig zerquetscht worden.
    Gucky greift ein!, stellte Atlan fest.
    Aber immer noch quollen diese Kreaturen in nicht enden wollendem Strom aus dem Antigravschacht.
    »Wie sind sie ins Schiff gekommen?«, rief der Arkonide.
    Der Antigravschacht hatte ein Dutzend und mehr Ausgänge. Den Biestern, die sich darin bewegten, stand jedes Deck offen. Entsetzt erkannten die beiden Männer, dass es in der Schachtröhre von Metallinsekten nur so wimmelte. Selbst ein Alarmstart in den freien Raum würde nichts mehr nützen. Die Gefahr war längst überall.
    Endlich erschienen die ersten Besatzungsmitglieder mit ihren Waffen, die bislang noch sicher verwahrt gewesen waren. Zu Hunderten explodierten die künstlichen Ameisen in grellen Blitzen.
    Ein dumpfes Rumoren verriet, dass Mentro Kosum das Schiff startete.
    »Wir fliegen zurück zur Moräne«, erklang Kanthalls Stimme über Bordrundruf. »Vielleicht schaffen wir es, die Eindringlinge während des Flugs zu vernichten ...«
    Rhodan ging den Korridor zurück zur Zentrale. Überall lagen die Überreste der stählernen Insekten, und in der Zentrale zogen sich Brandspuren kreuz und quer über den Boden. Es roch beißend wie mittlerweile wohl überall im Schiff; die Luftumwälzung arbeitete nicht effektiv genug.
    »Wo ist Gucky?«, fragte Rhodan, weil er den Ilt nirgends mehr sah.
    Reginald Bull hob die Arme in einer nichtssagenden Geste. »Wahrscheinlich dort, wo die Ameisen herkommen«, bemerkte er leichthin.
    Der Schutzschirm war schon vor der Landung aufgebaut worden. Unter der Einwirkung des rätselhaften Nebels schien sich aber zumindest eine Strukturlücke gebildet zu haben, dass die Maschinenkreaturen hatten eindringen können. Trotzdem war nicht anzunehmen, dass Gucky das Schiff verlassen hatte.
    Die Panoramaholos zeigten die unter der Korvette vorübergleitende Landschaft des Planeten.
    »Wir fliegen zum ersten Landeplatz zurück?«, fragte Rhodan. »Ich denke, dass es besser wäre, wenn wir in einen stabilen Orbit gingen.«
    Der Arkonide meldete sich über sein