Silberband 112 - Die Energiejäger

Titel: Silberband 112 - Die Energiejäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan

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kann von Bedeutung sein – oder auch nicht.«
    Atlan bedachte den Terraner mit einem süffisanten Lächeln. »Sehr orakelhaft«, raunte er verhalten. »Aber dem habe ich auch nichts hinzuzufügen.«
    Das Licht der aufgehenden Sonne fiel bereits schräg durch das riesige Wolkenloch. In der Tiefe zeichnete sich ein merkwürdiges Muster ab. Kaum wurden die ersten Einzelheiten in den Holos sichtbar, meldete sich die Ortungsstation.
    »Offenbar zusammenhängend mit Schwerefeldkonzentrationen registrieren wir starke Farbunterschiede am Boden. Eine natürliche Ursache kann wohl ausgeschlossen werden.«
    »Ich lasse das Schiff weiter absinken!«, sagte Kosum nach einem Blick auf Rhodan.
    Kurz darauf durchstieß die ERRANTHE den Rand des Wolkenlochs. Unter dem Raumschiff breitete sich eine verblüffende Landschaft aus.
    »Ein Mosaik – ein unnützes Puzzle ...« Atlan zeigte sich unbeeindruckt von der exotischen Schönheit. »Wieder eine Illusions-Teufelei.«
    »Möglicherweise«, gab Rhodan zu. »Aber diesmal erkennen wir, dass es eine Illusion ist. Das mindert die Bedrohung.«
    »Wie nutzen wir diese spärliche Einsicht?«
    Die ERRANTHE stand inzwischen nur noch dreitausend Meter über der höchsten Geländeerhebung und war nahezu zum Stillstand gekommen. Die flach einfallenden Sonnenstrahlen modellierten jede Einzelheit dieses Landstrichs mit ihrer Wirkung von Licht und Schatten.
    »Ich dachte, dass mich der Planet nicht mehr überraschen könnte«, gestand Rhodan ein. »Doch dieses Bild ist verblüffend.«
    Eine endlos anmutende Fläche aus allen nur denkbaren Landschaftsformen und Oberflächenstrukturen von weißem Sand bis zu schwarzem Fels – vielleicht Teil eines Gesamtkunstwerks oder zumindest dessen Planung. Hunderte winziger Gestalten sprühten allem Anschein nach Farben und Strukturen auf einzelne Segmente. Depots mit riesigen Farbtonnen waren zu sehen, und rings um diese Bereiche herrschte der Eindruck hektischer Betriebsamkeit. Dennoch wirkte das alles keineswegs aggressiv oder gar kriegerisch.
    »Dieses Bild oder was immer daraus werden soll, kann nur für einen Betrachter gedacht sein, der wie wir aus der Höhe kommt.« Mentro Kosum brach mit seiner Feststellung das beinahe ehrfürchtige Schweigen, das sich in der Zentrale ausgebreitet hatte.
    »Zutreffend«, bestätigte Atlan sarkastisch. »Das ist letztlich ein Wachtraum für Schiffsbesatzungen.«
    »Ein Willkommensgruß für uns, wie?«, rief Gucky. Seine Stimme klang immer noch ein wenig belegt, beinahe kratzig.
    Die Korvette hing jetzt bewegungslos über dem Geschehen.
    Mehr als tausend Gestalten arbeiteten an den einzelnen Teilen des Mosaiks. Was es darstellen sollte, blieb zunächst noch unklar. Aber mehr und mehr Flächen bildeten mit den benachbarten Bereichen Teile eines Bildes oder einer Darstellung, die teils sinnvolle Zusammenhänge erkennen ließen.
    Hin und wieder gerieten an den Grenzlinien ineinander übergehender Abschnitte die Künstler aneinander, dann entstand der Anschein, als richtete einer seine seltsamen Werkzeuge gegen den anderen. Dunstwolken hüllten dann die Wesen ein und verwandelten sich in Farbgüsse oder schaumige Materialien.
    Die Sonne stieg höher und leuchtete die unzähligen Szenen greller aus. An den Rändern des riesigen Wolkenlochs stürzte der Regen herab.
    Unter der ERRANTHE wurden Farbkanister in einen See gespült. Sie färbten das Wasser nacheinander blau, gelb und braun. In einer Gruppe von Künstlern schlug plötzlich einer auf den anderen ein. Eine andere Gruppe riss den gefärbten und sorgfältig in parallelen Linien geharkten Sand auseinander und wurde ihrerseits attackiert und in ein angrenzendes Farbfeld getrieben.
    »Es wird wieder in Chaos und Kampf enden.« Rhodan schüttelte verständnislos den Kopf. »Wenigstens sind wir diesmal die Beobachter.«
    Viele Planetarier arbeiteten rasend schnell weiter und versuchten, die riesige Grafik zu vollenden. Aber die Teile, in denen sich immer mehr Wesen erbittert bekämpften, wurden zahlreicher. Chaos breitete sich aus.
    »Ich verstehe nicht, was das soll!« Kanthall zog die Schultern hoch. »Es ergibt keinen Sinn.«
    »Wenn einer von uns dort unten wäre, würde er unmittelbarer Teilnehmer dieser Illusion sein und mitkämpfen«, erwiderte Rhodan bitter. »In dem Fall wäre es für den Betreffenden weder originell noch lustig.«
    Immer weiter griff das Chaos um sich. In Kürze würde wohl nichts mehr so sein, wie es eben noch gewesen war.
    Kanthall tippte Kosum