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Silberband 112 - Die Energiejäger

Silberband 112 - Die Energiejäger

Titel: Silberband 112 - Die Energiejäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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ihnen und gelangte in eine Kammer mit technischen Gerätschaften. Erst nachdem ich mich eine Zeit lang umgesehen hatte, versuchte ich, einzelne Schaltungen in Betrieb zu nehmen. Ich war überzeugt davon, von hier aus die Umgebung der Burg beobachten zu können.
    »Sei willkommen, Fremdling!«
    Meine Reaktion war instinktiv und bar jeder Logik. »Wer hat das gesagt?«, entfuhr es mir.
    Ich bekam keine Antwort. Während ich noch halb erstarrt vor Schreck dastand, kam mir zum Bewusstsein, dass ich nicht wirklich etwas gehört hatte. Die Worte waren in meinem Gehirn entstanden – lautlos, das Produkt mentaler Impulse.
     
    Ich hatte den ersten Schock noch nicht verdaut, da folgte bereits der zweite. Flackerndes Licht strömte von allen Seiten auf mich ein, die Wände verwandelten sich in Bildflächen, und sie zeigten tatsächlich das Dreiplanetensystem, in dem die Burg erschienen war. Die näher kommenden Raumschiffe der Vargarten waren optisch aber noch nicht erfassbar.
    Ein wenig unschlüssig schaute ich mich um. Hatte ich wirklich diese mentale Stimme gehört, oder war ich einer Täuschung aufgesessen?
    Ich schloss die Augen. »Wer auch immer da sein mag – sprich zu mir!«, dachte ich konzentriert.
    Nach einer Minute angespannten Wartens war ich bereit, die Halluzination zu akzeptieren. Ich schüttelte den Rest der Benommenheit von mir ab, durchquerte den Raum mit schnellen Schritten und gelangte in eine weitere Halle. Hier stand der Drugun-Umsetzer.
     
    Es musste so sein, auch wenn das Gebilde völlig anders aussah als das auf Partocs Burg. Eigentlich gab es für mich keinen Grund, dieses absonderliche Konstrukt für den gesuchten Umsetzer zu halten – außer, dass es so ganz und gar nicht in die Umgebung passte.
    Ich suchte und fand eindeutige Hinweise. Hier war noch vor Kurzem gearbeitet worden. An einer Stelle hatte sich eine dünne Staubschicht abgelagert und zeichnete sich ein Stiefelabdruck ab. Er musste einem der Androiden gehören, die wir als Demonteure kannten.
    Die Maschine zu beschreiben fällt mir schwer. Sie hatte keine Symmetrie und kein einziges Stück ebener Oberfläche, das wenigstens so groß gewesen wäre wie meine Hand. Ich sah eine Unmenge ausgebuchteter, eingebeulter, gedrehter Einzelteile, und jedes Teil hatte seine eigene Farbe. Das war der Hauptgrund, warum die Maschine so absolut fremd wirkte. Bardioc hatte offenbar von Farben nicht viel gehalten.
    Ich hörte, als ich dicht vor dem Aggregat stand, eine Kakofonie an- und abschwellender, zirpender, fiepender und pfeifender Geräusche. Meine Suche nach irgendwie gearteten Bedienungselementen blieb ein nutzloses Bemühen. Ich musste alles vergessen, was ich je über Maschinen gehört hatte, und dem grotesk geformten Ding völlig unvoreingenommen gegenübertreten.
    Ich erinnerte mich an die absurden Theorien, die Payne Hamiller bezüglich der Funktionsweise des Drugun-Umsetzers auf Partocs Burg entwickelt hatte. Im Stillen leistete ich dem Wissenschaftler Abbitte. Seine Hypothesen waren leichter zu verstehen als diese Maschine.
    Eine Verkleidung gab es nicht. Ich blickte direkt in die Eingeweide des Umsetzers, ein tausendfach verschlungenes Konglomerat, das in seiner Gesamtheit eine Maschine bildete, die eine Funktion versah, von der ich nichts verstand. Ich befand mich in der wenig erbaulichen Lage eines Dreijährigen, der im Begriff war, sich über den bloßen Augenschein ein Bild von der Arbeitsweise eines Nugas-Reaktors zu verschaffen.
    Schließlich entdeckte ich etwas, das sich bewegte. Es handelte sich um ein dünnes, u-förmig gebogenes Rohr, das eine rötlich phosphoreszierende Flüssigkeit enthielt. Sie bewegte sich in den beiden Schenkeln des Rohres auf und ab, und die Anordnung gab eines jener Zirpgeräusche von sich, die geradezu auf mich einstürzten.
    Fasziniert betrachtete ich das kleine Rohr und versuchte, seine Funktion zu erkennen. Ich nahm wahr, dass das Auf und Ab der roten Flüssigkeit keineswegs einen einheitlichen Ausschlag hatte. Er war schwächer und stärker; aber auf Dauer sah es so aus, als würden die Bewegungen mit der Zeit stärker. Das linke Ende des U-Rohrs schien versiegelt, das rechte verschwand in einem Wust anderer Dinge, sodass ich nicht erkennen konnte, ob etwas von der Flüssigkeit ständig nachgeträufelt wurde.
    Ich fragte mich, was geschehen würde, falls die Ausschläge so stark wurden, dass die linke Flüssigkeitssäule gegen das versiegelte Rohrende stieß.
    Genau das geschah schon wenige

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