Silberband 112 - Die Energiejäger

Titel: Silberband 112 - Die Energiejäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan

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von drei hochgewölbten Kuppeln umschlossenen Einbuchtung. Ich verankerte das Fahrzeug. Trotz des Risikos, das ich damit einging, schaltete ich nahezu sämtliche Aggregate ab. Die Lichtzelle wurde zu einem energetisch neutralen Objekt, das nur noch optisch aufgespürt werden konnte. Die einzige Ausnahme bildete das Peilsignal, das die BASIS, sobald sie in diesem Raumsektor erschien, auf mich aufmerksam machen sollte. Für jeden Uneingeweihten würden die Signale nicht mehr sein als bloßes Hintergrundrauschen.

    Natürlich würden die Vargarten auf das plötzliche Erscheinen der Kosmischen Burg reagieren. Etwas anderes konnte ich mir gar nicht vorstellen nach allem, was ich über dieses Volk herausgefunden hatte. Bevor ich die Lichtzelle verließ, widmete ich mich deshalb noch einmal den Ortungen.
    Mehr als sechzig vargartische Raumschiffe näherten sich mit unterschiedlicher Geschwindigkeit und aus verschiedenen Richtungen. An der Spitze des Pulks flogen vier Einheiten, die offenbar aus der Nähe des Irrläufers kamen. In ungefähr acht Stunden würden diese vier Schiffe Bardiocs Burg erreichen.
    Bis dahin musste ich den größten Teil meiner Arbeit erledigt haben. Den Vargarten, deren Technik der des 21. terranischen Jahrhunderts entsprach, würde es wahrscheinlich nicht leichtfallen, in die versiegelte Burg einzudringen. Die Verzögerung schätzte ich auf kaum mehr als eine Stunde.
    Neun Stunden also – das war alles, was mir blieb ...

    Ich trug einen Raumanzug mit Schutzschirmprojektor und einem Feldtriebwerk, dessen Energiereserven höchstens noch für wenige Minuten ausreichten. Meine Bewaffnung bestand aus Paralysator und Thermostrahler. In den inneren Vorratstaschen befand sich durst- und hungerstillende Konzentratnahrung, zudem ein reichlich bemessener Vorrat an Medikamenten. Der Translator beherrschte bereits die Grundlagen der vargartischen Sprache.
    Ich versiegelte die Lichtzelle von außen, danach schwebte ich zum Rand der schüsselförmigen Vertiefung hinauf.
    Die Oberfläche der Burg mit ihren vielfältigen Auswüchsen wirkte trüb und bedrückend, aber keineswegs verwahrlost. Wie sollte ich mir das Aussehen einer Raumstation vorstellen, die eine Million Jahre lang ungewartet im Weltall schwebte? Von Zerfall konnte hier jedenfalls nicht die Rede sein. Waren Bardiocs Roboter demnach noch am Werk? Die Frage ließ sich vorerst nicht beantworten.
    Am Fuß einer der drei Kuppeln fand ich ein schweres Schott, das sich mühelos öffnen ließ. Ich blickte in einen hell erleuchteten Schleusenraum hinab.

    Der Ausgang der Schleuse führte auf einen breiten Korridor, der in weitläufigen Windungen abwärts verlief. Die Schwerkraft nahm konstant zu, bis sie sich auf einem Wert einpendelte, der in der Nähe von einem Gravo lag. Die Schwerkrafterzeuger der Burg waren also noch in Betrieb, und demnach mussten auch andere Anlagen die Jahrmillion relativ unbeschadet überdauert haben.
    Fast überflüssig zu sagen, dass alles hell erleuchtet war. Ich hatte zudem nicht den Eindruck, dass erst meine Anwesenheit die Beleuchtung aktivierte.
    Mir war ein wenig beklommen zumute, als ich den gewundenen Gang entlangschritt. Der Umstand, dass ich vor nicht allzu langer Zeit Kontakt mit Bardioc gehabt hatte, machte es mir keineswegs leichter. Ich versuchte eher noch intensiver, mir auszumalen, was sich hier abgespielt haben mochte, als Bardioc die Burg noch bewohnt hatte. Sonderlich effektiv waren meine Überlegungen dazu aber nicht.
    Der Gang mündete in eine Halle. Mir wurde bewusst, dass ich mich schon in der Nähe des Burgzentrums befinden musste, und mit einem Mal wurde mir Ganercs Aussage erst richtig verständlich. Er hatte davon gesprochen, dass Bardioc seiner unbedeutenden Behausung wegen unter einem Minderwertigkeitskomplex gelitten hatte. Ich wusste, wie riesig die Burgen der anderen Mächtigen waren – groß genug, dass man tagelang darin umherirren konnte. In Bardiocs Burg hatte ich nicht einmal zwanzig Minuten gebraucht, um bis ins Innerste zu gelangen.
    Die Halle war mit grotesk anmutenden Gegenständen spärlich ausgestattet. Im grellen Licht erschienen sie wie für Zyklopen angefertigte Möbelstücke oder auch wie exotische Kunstwerke. Vielleicht waren sie sogar beides zugleich. Der absolute Mangel an Farben hatte etwas sehr Bedrückendes. Das eintönige Graubraun erfüllte die Halle mit einer Aura der Düsternis.
    In den Wänden gab es etliche Durchgänge. Ich entschied mich wahllos für einen von