Silberband 112 - Die Energiejäger

Titel: Silberband 112 - Die Energiejäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan

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gleißenden Lichterspiel aus den Augen. Noch einige Sekunden vergingen, bis aus der Tiefe ein Geräusch heraufdrang, das sich zumindest anhörte, als sei das Bündel am Schachtboden aufgeschlagen.
    Eigentlich war der Versuch unnötig gewesen. Ich schaltete das kleine Feldtriebwerk meines Raumanzugs ein und schwang mich in den Schacht.
    Vier Meter, kaum mehr, schien der Höhenunterschied zu betragen. Andererseits hatte die Fallzeit des Konzentratpäckchens auf eine größere Distanz schließen lassen. Dass die Packung am Boden sogar aufgeplatzt war, machte das Ganze keineswegs plausibler.
    Vor mir lag ein torbogenförmiger Durchgang. Der anschließende Korridor wirkte, als sei er aus massivem Fels gehauen worden. Das war natürlich ein Unding. Dieser Bereich musste von Bardioc nachträglich auf eine Art und Weise angelegt worden sein, die gewachsenen Fels simulierte.
    Zu beiden Seiten gab es schwere Türen, die wie die Pforten eines mittelalterlichen Kerkers wirkten. Ich suchte nach einem Öffnungsmechanismus und entdeckte einen simplen Metallbolzen, der aus dem Boden in die Türfüllung hinaufragte. Er war nicht schwer zu entfernen. Ich öffnete die Tür und blickte in eine enge, leere Nische im vermeintlichen Fels.
    Der Riegelmechanismus war bei allen Türen gleich. Nacheinander fand ich kahle Nischen und nur eine Ausnahme – hinter einer der Türen führte ein Korridor weiter, der mir wie das identische Ebenbild das Felsengangs erschien, in dem ich mich befand. Lediglich die Türverriegelungen kamen nicht aus dem Boden, sondern aus der seitlichen Wand.
    Ich öffnete die erste Tür und fand hinter ihr eine Nische. Ein entnervender Gedanke drängte sich mir auf: Öffne zehn weitere Türen und finde hinter ihnen zehn weitere Nischen. Erst die zwölfte Tür führt in einen Gang. Dort gibt es wieder Türen. Bei ihnen greift der Riegel aber von oben her in die Türfüllung. Öffne die ersten elf Türen und finde hinter ihnen weitere Nischen ...
    Bardioc hatte hier, wenn meine Vermutung richtig war, ein Labyrinth besonderer Art geschaffen. Es mochte sogar geschehen, dass ich aus dem dritten Gang wieder in den ersten zurückkehrte, ohne dies zu merken, weil ich kein Zeichen zurückgelassen hatte. Auf diese Weise konnte ich mich lange Zeit im Kreis bewegen, ohne meinem Ziel nur einen Schritt näher zu kommen.
    Ein heller Knall durchbrach meine Überlegungen.

    Das Geräusch wiederholte sich in rascher Folge. Ich gewann den Eindruck, dass es nicht weit vor mir entstand, und ging langsam weiter. Das scharfe Geräusch brach sich zwischen Wänden und Boden, und das Echo machte die Orientierung schwierig. Ich fand schließlich einen begrenzten Bereich, an dem es am deutlichsten zu hören war. Das Geräusch schien aus der Decke zu kommen.
    Das ergab keinen Sinn. Über dem Gestein musste sich solides Metall befinden. Dennoch gewann ich den Eindruck, dass die Geräusche in größerer Entfernung entstanden und durch irgendeinen Mechanismus bis hier übertragen wurden.
    Ich musste nicht lange darüber nachdenken, dann zog ich meinen Thermostrahler und justierte ihn auf einen Fächerungswert, der mir ausreichend erschien. Ich versuchte exakt herauszufinden, wo das Geräusch am intensivsten klang, und nahm die Decke in diesem Bereich mit dem weit gefächerten Thermostrahl unter Beschuss. Das synthetische Felsgestein erwies sich als äußerst widerstandsfähig. Um es zum Schmelzen zu bringen, musste ich die Strahlleistung mehrmals erhöhen.
    Schließlich löste sich die Verkleidung an mehreren Stellen und tropfte zähflüssig ab. Blankes Metall kam zum Vorschein. Darin eingelassen, unter dem anhaltenden Beschuss rot glühend, erschien ein feinmaschiges Gitter.
    Das Geräusch war jetzt deutlicher zu hören als zuvor, ein stetes Knattern. Die Luft war hier unten in Bardiocs Labyrinth so frisch wie überall in der Burg. Trotzdem hatte ich noch keine Klimaschächte entdeckt. Das Gitter bildete das Ende eines Zu- oder Abluftschachts. Das Knallen entstand möglicherweise schon am Beginn des Schachtes oder an einer seiner zweifellos zahlreichen Verzweigungen.
    Wodurch wurde es verursacht? Es klang wie eine gewaltsame Einwirkung.
    Die Vargarten kamen mir in den Sinn. Nach meiner Berechnung hätten noch etliche Stunden verstreichen müssen, bevor sie Bardiocs Burg erreichten. Aber ich konnte damit auch falschliegen.
    Ich wog meine Optionen gegeneinander ab. Ich konnte hier unten bleiben und mit der Suche fortfahren, als gäbe es das