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Silberband 113 - Der Loower und das Auge

Silberband 113 - Der Loower und das Auge

Titel: Silberband 113 - Der Loower und das Auge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Roboters wenigstens halbwegs zu erkunden, hatte er Laire vieles vorgespielt, und nun mochte der ein für alle Mal das Interesse verloren haben, sich mit ihm zu befassen.
    Als wollte das Schicksal selbst dem Quellmeister einen Wink geben, stand Baya Gheröl plötzlich vor ihm.
     
    Pankha-Skrin erschrak zwar, hatte sich aber sofort wieder unter Kontrolle. Von einem Kind würde er sich nicht aus der Ruhe bringen lassen. Seine Tentakel schnellten nach vorne, und er zog das Kind zu sich heran. Das Mädchen wehrte sich nicht, es sah ihn nur seltsam an.
    »Wer bist du?«, wollte der Quellmeister wissen.
    »Ich bin Baya Gheröl.« Die Stimme war klar und hell.
    Wie Schuppen fiel es Pankha-Skrin von den Augen. Er hatte inzwischen von der kleinen Terranerin gehört, die angeblich gelernt hatte, entelechisch zu denken. Ob das allerdings den Tatsachen entsprach, konnte er schnell herausfinden.
    »Weißt du, was ich mit dir vorhabe?«, fragte er harsch.
    »Du willst bis zu Laire vordringen, um ihm das Auge abzunehmen, und du willst mich als Geisel benutzen. Du wirst ihm sagen, dass du mich tötest, wenn er nicht mit dir spricht.«
    Er war beeindruckt von der Art, wie dieses Menschenkind zu ihm sprach. Baya musste Angst haben, aber sie zitterte nicht, und ihre Stimme klang gleichmütig.
    »Ich weiß auch, dass du es ernst meinst«, fuhr sie fort. »Du hoffst, dass Laire es nicht bis zum Äußersten kommen lassen wird, aber wenn er hart bleibt, wirst du mich wirklich umbringen.«
    Pankha-Skrin wartete regungslos. Er spürte, dass das Mädchen noch etwas zu sagen hatte.
    »Du brauchst dich nicht zu sorgen, Pankha-Skrin. Laire wird auf deine Forderungen eingehen.«
    Sie machte eine weitere kurze Pause.
    »Das Auge wirst du trotzdem nicht bekommen.«
    »Sei still!«, sagte der Loower heftig. »Du weißt nicht, wovon du sprichst. Ich will kein Wort mehr hören.«
    Er schaltete eine Interkomverbindung zu Laire.
    Der Roboter schien auf diesen Anruf bereits gewartet zu haben, er blickte kalt und ruhig auf Pankha-Skrin herab. Der Loower hielt die kleine Terranerin fester.
    »Ich muss mit dir sprechen«, sagte er zu Laire. »Aber du musst allein sein; ich dulde niemanden in der Nähe.«
    »Du stellst eine Menge Forderungen«, bemerkte Laire.
    »Und du wirst sie erfüllen!«, sagte Pankha-Skrin hart. »Das Kind wird sterben, falls du den kleinsten Fehler machst. Vergiss nicht, Laire – du wirst es sein, der sie ermordet. Ich bin nur ein Werkzeug und von deiner Entscheidung abhängig.«
    Laires Blick richtete sich auf die kleine Terranerin.
    »Gib sie frei!«, befahl er kalt.
    Pankha-Skrin schloss die Greiflappen fest um den schmalen Körper. Er wusste nicht, ob er es wirklich über sich bringen würde, dem Kind wehzutun, aber er erkannte eines ganz klar – es wäre verhängnisvoll gewesen, sich auch nur ein Zögern anmerken zu lassen.
    Baya schrie nicht, sie weinte nicht einmal, und Pankha-Skrin wusste nicht, ob er ihr dafür dankbar sein oder ob er sie deswegen verwünschen sollte. Einerseits hätte er das Kind vielleicht wirklich losgelassen, sobald er bemerkte, dass er es zu grob behandelte. Andererseits konnte Laire leicht zu dem Schluss kommen, dass die Gefahr für das Mädchen nur halb so schlimm war.
    »Wenn du es unbedingt willst, dann komm hierher in meine Kabine«, sagte Laire.
    »Du wirst die Terraner informieren«, verlangte Pankha-Skrin. »Sie sollen mich in Ruhe lassen, wenn ihnen das Leben dieses Kindes etwas bedeutet.«
    »Wie du wünschst«, versicherte Laire spöttisch.
    »Du brauchst mich nicht so festzuhalten«, bemerkte Baya, als die Interkomverbindung erlosch. »Ich laufe dir nicht weg.«
    »Du bist durch nichts zu erschüttern, wie?«, fragte Pankha-Skrin sarkastisch. Aber er ließ das Mädchen tatsächlich los.
    »Ich wurde gelehrt, entelechisch zu denken«, sagte Baya. »Ich habe dabei auch viel über dich erfahren, Pankha-Skrin.«
    Betroffen wandte er sich ab. Er war sich der Tatsache bewusst, dass dieses Kind maßlos enttäuscht über ihn war. Baya hatte ihm mit diesen wenigen Worten eine Rüge erteilt, die er für den Rest seines Lebens nicht vergessen würde.
    »Wir müssen gehen«, sagte er. »Aber ich trage dich; nicht, weil ich dir misstraute, aber deine Leute könnten auf dumme Gedanken kommen.«
     
    Kershyll Vanne schlug Alarm, als er Baya Gheröl in der Nähe von Pankha-Skrins Kabine entdeckte. Da war es aber schon zu spät. Beunruhigt vernahmen die Terraner kurz darauf, welche Bedingungen der Loower

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