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Silberband 113 - Der Loower und das Auge

Silberband 113 - Der Loower und das Auge

Titel: Silberband 113 - Der Loower und das Auge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Einschränkung, keine Wesen, deren Intelligenz durch die Anwendung von Noon-Quanten angehoben werden konnte, zu schädigen, ausgenommen der Fall, diese Wesen bedrohten ein Sporenschiff, einen Schwarm, die Ebene oder eine ähnlich wichtige Einrichtung. Solange nur diese Einrichtung in Gefahr geriet, musste Laire sich auf die situationsgerechte Verteidigung beschränken. Erst wenn er selbst in Bedrängnis geriet und die Niederlage in Sichtweite war, durfte Laire direkt angreifen. Dieser Komplex bezog sich auf allgemeine Dinge, die für die Loower nicht direkt interessant waren. Aber mit Laires Auge hatten sich seine Programmierer befasst. Sie hatten gewusst, wie wertvoll besonders das linke Auge für die Intelligenzen jenes Raumes war, in dem Laire arbeitete. Darum gaben sie ihm den Befehl, auf seine Augen besonders gut zu achten und sie vor dem Zugriff beutegieriger Fremder mit erbarmungsloser Härte zu schützen. Gelang es jedoch einem Angreifer, Laire so zu überrumpeln, dass diesem nicht einmal mehr Gelegenheit blieb, den letzten Ausweg der Selbstzerstörung zu nehmen, so trat ein neues Gesetz in Kraft: Laire hatte sich dem Zugriff der Aggressoren zu entziehen und dafür zu sorgen, dass das Auge an den angestammten Platz in seinem Schädel zurückkehrte. Trat dieser äußerste Notfall ein, spielte es für den Roboter keine Rolle mehr, wie entwicklungsfähig ein Volk war, ihn interessierte dann nur noch, ob es an dem Raub beteiligt oder sogar schuldig war, dann wurde es Repressalien ausgesetzt – oder ob man es für die Rückeroberung des Auges einsetzen könnte. Letzteres traf auf die Wynger zu. Hätten die Loower das linke Auge Laires nicht gestohlen, wäre er niemals fähig gewesen, sich zum Alles-Rad aufzuschwingen und die Wynger zu manipulieren.
    An dieser Stelle brach die Kette ab. Pankha-Skrin wusste, dass noch ein Gesetz folgen musste. Hätte sich Laire alleine nach den bis dahin erforschten Vorschriften richten müssen, wäre er seit Tagen unterwegs zur Materiequelle gewesen. Die Gesetze erlaubten es ihm, gewaltsame Entscheidungen herbeizuführen und zum Beispiel die Interessen der Terraner zu missachten, notfalls die ganze BASIS einzusetzen, um sich das Auge von Guckys Inn zu holen.
    Laire hatte jedoch auf solche Maßnahmen verzichtet. Das konnte nicht freiwillig geschehen sein, denn ein Roboter hat keine eigene Moral, auch Laire nicht. Er schonte BASIS und Terraner keineswegs, weil er womöglich Sympathie für sie empfand. Dasselbe galt für die Loower. Er hätte längst jeden töten können. Pankha-Skrin hegte den Verdacht, dass seine Leute und er selbst nur deshalb noch am Leben waren, weil sie sich in einem terranischen Raumschiff befanden.
    Pankha-Skrin kam in seinen Überlegungen wieder ein Stück weiter. Laire, überlegte er, konnte die vorübergehenden Besitzer seines Auges nur in bestimmten Fällen vernichten, selbst wenn diese mit jenen identisch gewesen wären, die das Auge geraubt hatten. Es gab zweifellos Kriterien, nach denen der Roboter eine solche Situation beurteilen musste.
    Laire hatte nur zwei Möglichkeiten zur Wahl: Entweder vernichtete er sich selbst und das Auge. Darunter hätten Terraner, Loower und die Vertreter anderer Völker zu leiden gehabt. Trotzdem wäre es zu einer solchen Vernichtung gekommen, hätten nicht einige Wesen in Laires Umgebung die Anforderungen erfüllt, die dieses besondere Gesetz erhob. Die zweite Möglichkeit konnte nur sein, dass Laire sich samt seinem Auge zurückzog. Aber auch damit hätte er zumindest gegen das Gesetz verstoßen, nach dem entwicklungsfähige Intelligenzen geschont werden mussten, denn in der BASIS wäre es unweigerlich zum Kampf gekommen.
    Pankha-Skrin war halbwegs überzeugt davon, dass Laire das Auge freiwillig herausgeben würde, sobald ein Antragsteller von der richtigen Art war und die richtigen Argumente vorbrachte.
    Auf der BASIS standen einhundert Loower rund dreizehntausend Terranern gegenüber, ein krasses Missverhältnis also. Trotzdem war der Quellmeister sicher, dass die Loower alle Anforderungen erfüllten. Die Terraner waren noch jung und ungestüm, oft unberechenbar. Sie neigten zu Sentimentalitäten, wie schon die Tatsache zeigte, dass sie aus emotionalen Gründen glaubten, Laire müsse sein Auge zurückerhalten.
    Wenn überhaupt ein Volk den Anforderungen entsprach, dann waren es die Loower, und Pankha-Skrin war ihr höchster Vertreter. Sein einziges Problem war jetzt, an Laire heranzukommen. Um die Gesetze des

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