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Silberband 113 - Der Loower und das Auge

Silberband 113 - Der Loower und das Auge

Titel: Silberband 113 - Der Loower und das Auge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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seine Aufgabe als Orbiter stets mit großer Zufriedenheit erfüllt. Aus Bemerkungen, die Armadan von Harpoon während ihrer letzten Zusammenkünfte gemacht hatte, konnte der Buruhner schließen, dass der Wächterorden immer größere Verluste hatte hinnehmen müssen. Canjot war nicht sicher, aber er befürchtete, dass es bestenfalls noch ein halbes Dutzend Ritter der Tiefe gab. Einer von ihnen war Armadan von Harpoon. Andere Ritter, die er schon namentlich genannt hatte, hießen Tarvon von Barrynnos und Igsorian von Veylt.
    Es stand außer Frage, dass der Ritter überlastet war. Er kämpfte an mehreren Fronten und hatte zu diesem Zweck Orbiter in verschiedenen Regionen des Universums rekrutiert. Die Tatsache, dass Armadan von Harpoon zu mehreren Orbitern Beziehungen unterhielt – gezwungenermaßen, wie Canjot leicht einsah –, verhinderte einen innigen Zusammenschluss mit einem seiner Helfer.
    Canjot erinnerte sich an den Beginn seiner Zusammenarbeit mit Armadan von Harpoon.
    »Wenn du denkst wie ich und wenn du handelst wie ich, wirst du mich von Angesicht zu Angesicht sehen«, hatte der Ritter der Tiefe seinem neu angeworbenen Orbiter erklärt.
    Damals war Armadan von Harpoon noch voller Kraft und Zuversicht gewesen. Sein großer Sieg über die Horden von Garbesch lag nicht allzu lange zurück. Bei der Vertreibung der Garbeschianer hatte der Ritter noch einen lazartischen Orbiter namens Grenodart besessen.
    Canjot war mit der LEGUE, einer raumschiffähnlichen Konstruktion aus fünfdimensional orientierter Formenergie, auf einem Trümmerbrocken gelandet und wartete auf das Eintreffen des Ritters. Die LEGUE bezog ihre Energien mithilfe eines Hyperraumzapfers, der die an Bord ankommenden Kräfte über einen Trafitron-Wandler nutzbar machte. Auf diese Weise konnte der Orbiter bis zu einem gewissen Umfang darüber entscheiden, welche Größe und Form die LEGUE bei den jeweiligen Einsätzen haben sollte. Momentan war sie eine zehn Meter lange und drei Meter dicke Spindel, die zwischen den schroffen Felsen lag.
    Canjot sah der bevorstehenden Ankunft des Ritters mit gemischten Gefühlen entgegen. Einerseits war er ungeduldig, Armadan von Harpoon endlich wieder reden zu hören, andererseits hätte er das Treffen gern aufgeschoben, weil er den damit verbundenen endgültigen Abschied ahnte.
    »Vielleicht kommt er nicht«, wandte Canjot sich an Zeidik, den weißhäutigen Androiden des Ritters. »Es ist möglich, dass er verhindert wurde.«
    Zeidik machte eine Geste, als wollte er damit die Worte des Buruhners auslöschen. »Ein Ritter gibt kein vergebliches Signal«, erklärte der Androide hochmütig. »Sobald er seine Ankunft ankündigt, kommt er auch.«
    Wenn er den glatten und behände wirkenden Androiden ansah, stieg in Canjot regelmäßig ein gewisser Groll auf. Zeidik tat immer, als habe er eine innigere Beziehung zu dem Ritter als Canjot.
    Der Orbiter breitete seine Flughäute aus und streckte sich. »Nun gut«, sagte er ruhig. »Wir werden warten.«
    Der Gedanke, dass weit »unter« ihm seine Heimatwelt lag, berührte Canjot seltsam. Würde er jemals wieder zwischen seinen Artgenossen leben können, wenn Armadan von Harpoon ihn zurückschicken sollte? Er ahnte, dass er sich in seiner Entwicklung so weit von allen Buruhnern entfernt hatte, dass eine Verständigung mit ihnen sehr schwer, vielleicht sogar unmöglich sein würde. Für die Bewohner von Skuurdus-Buruhn war Canjot längst zu einer Art Überwesen geworden.
    Dabei bin ich nichts weiter als ein armer und einsamer Raumfahrer, dachte er voller Selbstironie.
    Hier, wo alles seinen Anfang genommen hatte, würde auch alles enden.
    Canjot beobachtete die Ortungsanlagen der LEGUE, um möglichst früh die Impulse der DYKE zu erkennen. Die DYKE war das Schiff des Ritters, eine fantastische Konstruktion, die die LEGUE in jeder Beziehung übertraf. Trotzdem gab es negative Mächte im Universum, die gelernt hatten, den Schiffen des Wächterordens zu widerstehen und sie sogar zu vernichten – anders war die Dezimierung der Ritter nicht zu erklären.
    Canjot war überzeugt davon, dass Armadan von Harpoon die LEGUE und Zeidik zurückfordern würde. Was sollte er auch nach seiner Rückkehr auf seine Heimatwelt damit anfangen?, fragte er sich. Der Besitz aller Ausrüstungen hätte ihn seinem eigenen Volk nur noch mehr entfremdet.
    Vor Jahren hatte Armadan von Harpoon schon von einer möglichen Trennung gesprochen. »Wenn es jemals zu einem Abschied kommt, werde ich dir und

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