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Silberband 114 - Die Sporenschiffe

Silberband 114 - Die Sporenschiffe

Titel: Silberband 114 - Die Sporenschiffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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weit in dem Schacht absinken lassen, bis es ihnen möglich gewesen war, sich in einer Wandnische Halt zu verschaffen. Ihr erleichtertes Aufatmen war deutlich genug, als sie ihren Herrn und Meister wiedersahen.
    Der Konstrukteur dieses Fallensystems muss über eine gehörige Portion Humor verfügt haben – oder über einen ausgeprägten Spieltrieb!
    Der Vario stellte sich vor, wie die Flibustier-Orbiter womöglich immer noch die Stelle fixierten, an der er spurlos verschwunden war. Sie würden kaum riskieren, ihm zu folgen. Die Frage war nur, ob sie ihn für vernichtet hielten und deshalb darauf verzichteten, einige Rundumkämpfer in den Schacht zu schicken.
    Schließlich endete der Antigravschacht unter ihm. Eigentlich weitete er sich zu einer kleinen Halle. Durch eine Toröffnung erblickte der Vario den begrenzten Ausschnitt einer goldfarben schimmernden Stadt – die gleiche fantastisch anmutende Metropole, die er schon einmal gesehen hatte. War dies wieder nur eine Projektion – oder sollte die Projektion zur Suche nach der Realität anspornen?
    Die Wahrheit über die Ortungen herauszufinden erwies sich als unmöglich. Verwirrende Energiefelder und zu viele Reflexionen materieller Gebilde umgaben den Vario. Er kam zu dem Schluss, dass die rätselhafte Stadt wahrscheinlich nur in scheinbare Nähe gespiegelt wurde, um Eindringlinge zu ködern.
    Auf jeden Fall durfte er nicht lange zögern, wenn er die Rundumkämpfer endgültig abschütteln wollte ...
     
    Der Vario spürte in dem scheinbar quirligen Durcheinander der energetischen Felder unter sich zahllose Wirbelknoten, in denen der Energiefluss stärker war als in ihrer unmittelbaren Umgebung. Aus den gemessenen Werten entstand ein Rastermuster, das sich in seinem halb synthetischen Bewusstsein zu dem nebulösen Bild eines durchaus menschenähnlichen Kopfes formte. In den beiden Augen erzeugte Licht aus einer undefinierbaren Quelle sternförmige Reflexe. Für einen Moment hatte der Vario den Eindruck, dass diese Augen leicht schielten; ihre Blickachse lief in einiger Distanz zusammen. Eine rasche Berechnung bestätigte diesen Eindruck.
    »Wenn ihr mir folgen wollt, haltet euch dicht an mich!«, sagte Argyris zu den drei Knittern. »Ich werde mich langsam genug bewegen.«
    Er schwebte exakt in die ermittelte Richtung. Schon nach wenigen Metern maß er stärker werdende Energiewirbel an, die sogar seiner Atronital-Compositum-Hülle gefährlich werden konnten.
    Und dann, ohne erkennbaren Übergang, gab es keinen Liftschacht mehr, nur noch ein Gewölbe aus uralten Mauersteinen, zwischen denen Wasser in dünnen Rinnsalen sickerte. Mit ihren Handscheinwerfern entrissen die Knitter die Mauer der herrschenden Finsternis. Die breiten Lichtkegel vereinten sich schließlich unter einem Torbogen, von dem aus eine Steintreppe tiefer hinabführte.
    »Wartet!«, befahl Argyris, als die drei Knitter auf das Tor zugehen wollten. Sie gehorchten.
    Der Vario tastete das Gewölbe intensiv mit allen Sensoren ab. Seine Vermutung, dass es sich lediglich um eine perfekte Materieprojektion handeln könnte, bestätigte sich bald. Nicht, weil er die Projektion als solche durchschaut hätte, sondern völlig banal, weil die Tasterimpulse nicht im Mindesten in das vermeintliche Mauerwerk eindrangen. Im Normalfall hätten die Poren des Baumaterials ein mehr oder weniger psychedelisch anmutendes Bild ergeben.
    Die materielle Projektion war so perfekt, dass sie sogar den real vorhandenen Antigravschacht jeder Erfassung entzog. Nichts existierte außer der Mauer, dem Gewölbe und der abwärtsführenden Treppe. Das war die Unterwelt von Martappon – und das war keineswegs alles. Es durfte nicht alles sein, fand Anson Argyris.
    Er erwog sogar die Möglichkeit, dass er und seine Begleiter durch einen temporalen Effekt in die ferne Vergangenheit des Planeten versetzt worden waren. Doch letztlich entschied er sich, die Treppe zu benutzen. Ihm blieb gar nichts anderes übrig, wenn er mehr herausfinden wollte.
    »Ihr bleibt wieder dicht hinter mir!«, wies er die Knitter-Orbiter an.
    Er schwebte unter dem Torbogen hindurch und über die steinernen Stufen tiefer in die Unterwelt von Martappon ...
    Seinen Fehler bemerkte er erst, als es bereits zu spät war.
    Nachdem er und die Knitter ungefähr zweihundert Meter zurückgelegt hatten, verformte sich die Treppe jäh. In Sekundenschnelle sahen sich die Eindringlinge in einer würfelförmigen Kammer mit metallischen Wänden gefangen.
    Argyris hatte die

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