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Silberband 114 - Die Sporenschiffe

Silberband 114 - Die Sporenschiffe

Titel: Silberband 114 - Die Sporenschiffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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eine gute Familie zusammenzukaufen, inzwischen oft verwünschte, denn er hatte einen guten Teil seiner Autorität an die Yardahanada verloren.
    So war es auch kein Zufall, dass die Wunschmutter nun die Gruppe anführte und Tschan, mit seinem verbeulten Schlapphut, dem Zeichen seiner Würde, an zweiter Position ging. Tschan war der Einzige, der ab und zu aufsah und dem Aufklärer Beachtung schenkte. Aber das war eher eine Sache der Gewohnheit als der Notwendigkeit. In den Schluchten von Kartlebec war eine Familie immer gefährdet und tat gut daran, sich auf ihren Aufklärer zu verlassen. Hier jedoch, in dieser Ebene des Planeten Schusc, war ein Aufklärer überflüssig. Man musste es Tschan lassen, dass er allen Familienmitgliedern gegenüber loyal war und sie nicht nach dem Gesichtspunkt der jeweiligen Notwendigkeiten behandelte. Mezza Angdröhm war ein zusätzlicher Passagier gewesen, und Tschan hatte für ihn den vollen Preis an die Gilde der Raumfahrer zahlen müssen.
    Vielleicht, sinnierte Angdröhm, werde ich irgendetwas entdecken, was Tschan in seiner Entscheidung im Nachhinein bestätigt. Der Aufklärer wusste, wie gefährlich solche Überlegungen im Grunde genommen waren, denn sie mündeten oft in Halluzinationen. Sinnlose Warnungen jedoch hätten die Familie unnötig viel Zeit gekostet, und jede Minute, die sie länger als geplant auf Schusc weilten, war unglaublich teuer. Angdröhm wusste nicht genau, wie viel die Raumfahrer für Wartezeiten berechneten, aber Tschan hatte allein für den Transport von Kartlebec nach Schusc einen Teil seiner Schluchtdiamanten verkaufen müssen.
    Das fünfte Familienmitglied, das unter Angdröhm durch die Ebene marschierte, war der wandelbare Kitter. Dank seiner Mimikryfähigkeiten konnte er der Familie in mancher Hinsicht gute Dienste leisten, vor allem in den tabuisierten Bereichen. Eine zusammengekaufte Familie ohne Kitter war schlechthin undenkbar, denn sexuelle Probleme hätten früher oder später zu ihrem Auseinanderbrechen geführt. Angdröhm war das einzige Familienmitglied ohne intime Bindungen an Kitter, denn bei aller Geschicklichkeit wäre es dem Wandelbaren nie gelungen, etwas darzustellen, was Angdröhm halbwegs anziehend gefunden hätte. Doch der Aufklärer konnte die biologischen Rhythmen seines Körpers kontrollieren und sich auf diese Weise vor Problemen schützen.
    Aus seiner augenblicklichen Höhe konnte Angdröhm nicht feststellen, welches Aussehen der Kitter gerade angenommen hatte, aber vermutlich hatte er eine neutrale Einheitsform gewählt.
    Mezza Angdröhm dachte an das Baby.
    Es hieß Harden Coonor und war von Tschan ebenfalls auf dem Markt von Gry gekauft worden. Doch die Yardahanada hatte dem Kleinen von ihrem eigenen Blut zu trinken gegeben und ihm damit einen für sein Alter geradezu schwindelerregenden Status verliehen. Niemand wusste, ob Tschan diesen Vorgang gutgeheißen oder verurteilt hatte, auf jeden Fall war er die Ouvertüre für eine Anzahl ehrgeiziger Unternehmungen der Yardahanada gewesen, die nun in dem Besuch auf Schusc gipfelten.
    Angdröhm schob seine Hornfilter vor die Augen, weil er fast genau in die aufgehende Sonne blicken musste. Für einen Aufklärer war er ungewöhnlich groß, er maß zweieinhalb Meter von einem Schwingenende zum andern, und auch auf dem Boden überragte er den gewiss nicht kleinen Tschan um eine Kopfhöhe.
    Am Horizont zeichnete sich eine dunkle Wand ab, der Riesenbaumwald von Schusc.
    Angdröhm wartete, bis Tschan wieder aufsah, dann signalisierte er nach unten, was er gesehen hatte. Tschan antwortete mit einer träge wirkenden Geste des Verstehens, er wusste, dass sie sich auf den Wald zu bewegten – dieser war schließlich ihr erklärtes Ziel.
    Gegen Mittag legte die Gruppe eine Pause ein. Soono und Eltariccer öffneten den Tragschirm, damit die Yardahanada das Baby im Schatten versorgen konnte. Währenddessen bezogen die beiden Wächter auf einem Hügel Position und beobachteten die Umgebung. Angdröhm kreiste über dem Lager und beobachtete. Die Luft flimmerte vor Hitze, er hatte seine Federn aufgeplustert, und der Flugwind verschaffte ihm etwas Erleichterung.
    Als das Baby gegessen hatte, verließen die Wächter die Anhöhe, um ebenfalls etwas zu sich zu nehmen. Dabei öffneten sie ihre Gewänder, und Angdröhm konnte ihre massiven geschuppten Körper mit den gehörnten wuchtigen Köpfen sehen. Das Blau ihrer großen Augen leuchtete bis zu dem Aufklärer herauf. Auch wenn sie vollwertige Mitglieder

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