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Silberband 114 - Die Sporenschiffe

Silberband 114 - Die Sporenschiffe

Titel: Silberband 114 - Die Sporenschiffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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mir geben. Darum will ich es dir vorübergehend zur Benutzung aushändigen.«
    »Ich verstehe, nur vorübergehend«, sagte Laire mit leisem Spott. »Aber warum nicht? Ich tu dir gern diesen Gefallen.«
    Der Roboter hob das knapp zwanzig Zentimeter lange Augenobjekt mit einer fließenden Bewegung und schob es in die restaurierte Augenhöhle, bis nur noch die kristalline Frontseite zu sehen war. Rhodan hielt den Atem an. Zum ersten Mal seit Millionen Jahren verfügte Laire wieder über alle seine Sinnesorgane. Das rechte Auge, das für das Normaluniversum gedacht war, und sein linkes Hyperauge. Was mochte in diesem Augenblick in dem Roboter vorgehen?
    »Was siehst du, Laire?«, fragte Rhodan gepresst.
    »Keineswegs eine Materiequelle. Was du als einen sich bewegenden Abgrund beschrieben hast, ist eine Materiesenke .«
    »Und was ist darunter zu verstehen?«
    »Eine Materiesenke ist eine erloschene Materiequelle«, antwortete Laire.
    »Bitte definiere das genauer! Welche Bedeutung hat diese Materiesenke? In welchem Zusammenhang steht sie zu der von uns gesuchten Materiequelle?«
    »In keinem erkennbaren«, antwortete Laire. »Ich kann dir nicht weiterhelfen, sondern du musst selbst den Dingen auf den Grund sehen. Entweder man sieht, was zu sehen ist, oder man sieht es nicht. Gedulde dich, dann wirst du lernen, die Ausblicke richtig zu deuten und die Möglichkeiten meines Auges zu nutzen.«
    Rhodan nahm die Zurechtweisung kommentarlos hin, dachte jedoch nicht daran, seine bohrenden Fragen für sich zu behalten.
    »Könnte es sein, dass es sich bei dieser Materiesenke um die Materiequelle handelt, die Pankha-Skrin einst gefunden hat?«
    »Das ist Unsinn!«, behauptete Laire kategorisch. »Jene Materiequelle existiert nach wie vor. Diese Materiesenke war einst eine andere Quelle, dessen bin ich sicher.«
    »Das ist beruhigend«, sagte Rhodan, obwohl er das keineswegs so empfand. Der Hinweis auf die Materiesenke weckte eine Assoziation in ihm, ausgelöst durch die Erinnerung an den Hilferuf von ES.
    Vergeblich habe ich zu helfen versucht. Ich habe mich zu nahe herangewagt. Nun stürze ich in diese erloschene ...
    Rhodan hatte bereits das fehlende Wort mit »Materiequelle« ersetzt. Nun konnte er sicher sein, dass er die richtige Ergänzung gefunden hatte. Richtig und auch wieder nicht.
    ES war also in eine Materiesenke gestürzt. In jene, die Laires Auge ihm gezeigt hatte? Der Gedanke, dass die Superintelligenz in relativer Nähe sein könnte, ließ Rhodan innerlich beben.
    Aus der Reihe der möglichen Antworten ergaben sich weitere Fragen von grundlegender Bedeutung. In welcher Form hatte ES zu helfen versucht? Vor allem: wem? Wieso konnte sich ES zu nahe an eine Materiesenke heranwagen, obwohl die Superintelligenz um die Gefahren von erloschenen Materiequellen wissen musste? Daraus ließ sich nur der Schluss ziehen, dass ES das Risiko eingegangen war, weil sehr viel auf dem Spiel gestanden hatte. Die Superintelligenz musste in einer eminent wichtigen Mission unterwegs gewesen sein ...
    »Wenn das alles war, dann werde ich wohl nicht weiter gebraucht.« Laires Stimme riss Rhodan aus seinen Überlegungen. Verblüfft nahm er das Auge an sich, das der Roboter ihm übergab, als habe er damit überhaupt nichts zu schaffen.
    Laire hatte keine Sekunde lang in Erwägung gezogen, sein Eigentum zu behalten. Rhodan blickte ihm sprachlos hinterher. Laire entfernte sich mit geschmeidigen Bewegungen. Der Roboter der Kosmokraten hatte ihm eine harte Nuss zu knacken gegeben – und ihn damit allein gelassen.
    Atlan meldete sich über Armbandfunk.
    »Perry, kannst du sofort kommen? Ich fürchte, es gibt Ärger mit den UFOnauten.«
     
    Zuerst hatten die Expeditionskommandos die UFOs nur als lästige Beobachter empfunden, die ihnen bei allen Unternehmungen folgten. Die Frauen und Männer von der BASIS hatten die Androiden in ihren Diskusschiffen ignoriert, so lange zumindest, bis sich herausstellte, dass sie die Forschungsarbeiten nicht nur durch ihre Anwesenheit störten, sondern zudem durch Sabotageakte.
    Reginald Bull war mit der MEGALIS zum drittgrößten Mond Ammons geflogen. Er hatte eine Anregung Doonys aufgegriffen, dass vielleicht gewisse Lebens- und Intelligenzsporen mit den Trümmern des dritten Mondes auf Ammon herabfielen. Die Gravitation der Nachbartrabanten und des Mutterplaneten verformte den Mond derart heftig, dass er stetig Masse abgab, die von dem Gasplaneten eingefangen wurde. Doony hatte eine Theorie entwickelt, wonach

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