Silberband 114 - Die Sporenschiffe
erfolgte oder nicht. Er hielt das Auge fest in der rechten Hand, und mit der linken spürte er die Hände seiner Begleiter.
Der Schritt mochte distanzlos sein, aber er war keineswegs zeitlos.
Urplötzlich wurde es hell. Die Umrisse der Hauptzentrale schälten sich aus der lichtlosen Finsternis, als entstünden sie erst in diesem Moment. Atlan, Demeter und Roi Danton diskutierten miteinander. Da sie ihm den Rücken zuwandten, fiel es Rhodan leicht, sich überraschend einzumischen.
Er genoss förmlich die Überraschung der drei, als sie sich umdrehten und ihn anstarrten, als sei er ein Geist.
Atlan fasste sich als Erster. »Kemoauc hat also Wort gehalten und dir das Auge zurückgegeben.« Erst jetzt schien er Ellert zu bemerken. »Wer ist das?«
»Ein anderer Terraner in der Materiesenke?«, wunderte sich Danton.
»Ihr werdet nie erraten, wer mein Begleiter ist!« Rhodan gab dem Konzept einen knappen Wink, sich noch nicht einzumischen. »Atlan, dieser Mann ist ein alter Freund von uns. Sogar ein uralter Freund, und ich kenne ihn länger als dich.«
Der Arkonide betrachtete das Konzept forschend, dann schüttelte er den Kopf. »Ich erinnere mich nicht, ihn jemals gesehen zu haben. Wozu überhaupt dieses Rätselspiel? Haben wir nicht genug andere Sorgen?«
»Doch«, gab Rhodan zu. »Aber Rätsel schärfen den Verstand. Außerdem gibt uns der Unsterbliche ein noch größeres Rätsel auf, das wir lösen müssen. Aber ich will niemanden auf die Folter spannen. Vor euch steht das Konzept Ellert/Ashdon. Sicher, von einem Mann Ashdon hast du nie gehört, Atlan, aber der Name Ernst Ellert ist dir bekannt.«
Nachdenklich schaute der Arkonide das Konzept an.
»Ernst Ellert ... Der ruhelose Geist, der als Bewusstsein durch das Universum streift? Du hättest dir einen schöneren Körper aussuchen sollen.«
Ellert streckte ihm die Hand entgegen. »ES hat ihn für uns ausgesucht, Atlan. Außerdem gefällt er uns. Es ist schön, dich und die anderen zu sehen. Wer ist die hübsche Dame?«
»Geht das schon wieder los?«, fragte Danton. Er streckte Ellert die Hand entgegen. »Nichts für ungut, aber Demeters Schönheit hat schon für einige Verwirrung gesorgt.«
»Daran warst du nicht ganz unschuldig.« Lachend begrüßte die Wyngerin ihrerseits Ellert/Ashdon.
»Wir sollten momentan nicht abschweifen.« Atlan räusperte sich. »Du hattest also Kontakt mit ES, Perry?«
»So ist es. Und wenn ich ehrlich sein soll, war diese erste Begegnung nach langer Zeit keineswegs erfreulich. ES sitzt in einer Falle und ist auf Unterstützung angewiesen, will sich aber von uns nicht helfen lassen – so sah es zunächst aus ...«
Rhodan berichtete mit knappen Worten und überließ es jedem selbst, sich ein Bild der Situation zu machen.
»Wie sollen wir nun helfen?«, fragte Atlan gespannt.
»Das ist unser Problem, das Rätsel, das ich andeutete. ES behauptet, die Lösung sei in der BASIS zu finden.«
»Wir sollten darüber nachdenken, sobald wir deinen ausführlichen Bericht gehört haben. Das betrifft ebenso unsere Wissenschaftler und die anderen Spezialisten.«
»Sehr vernünftig!«, lobte Gucky, der soeben materialisiert war. Mit ausgebreiteten Armen ging er auf das Konzept zu. »Mensch, Ernst, hast du dich verändert! Dick bist du geworden!«
Ellert ergriff die kleine Hand. »Und du siehst aus wie immer – ein Jammer!«
Gucky wich zurück und stemmte sich die Fäuste in die Hüften. »Da holen wir dich aus dem Schlamassel raus, aber schon wirst du ausfällig. Ist das der Dank?«
»Eigentlich hat Perry ...«
»Mich lässt ja niemand die wichtigen Dinge erledigen«, fauchte Gucky. Gleich darauf fuhr er in sanfterem Ton fort: »Aber was nicht ist, kann ja noch werden. Zufällig fing ich einige eurer Gedanken auf. Ich glaube, ich weiß, was ES meinte.«
»Was?«, fragte Rhodan kurz, obwohl er davon überzeugt war, die Lösung nicht so schnell zu erfahren.
»Mich!«, behauptete der Mausbiber selbstsicher. »ES meint mich. Wer sollte sonst in der BASIS zu finden sein, der für ES so wichtig ist?«
Atlan sah Kemoauc prüfend an. »Und was ist mit ihm? Hast du darüber schon nachgedacht?«
Rhodan hob beschwichtigend die Hand und wandte sich an seinen Sohn. »Berufe bitte die Besprechung ein! Später informieren wir die gesamte Mannschaft.«
»Die wird sich freuen«, knurrte Gucky vielsagend.
»Wie soll ich das verstehen?«, fragte Rhodan.
»Die Mannschaft will nach Hause. Sie hat von Erranternohre, mit Verlaub gesagt, die
Weitere Kostenlose Bücher