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Silberband 114 - Die Sporenschiffe

Silberband 114 - Die Sporenschiffe

Titel: Silberband 114 - Die Sporenschiffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Meister will also nicht, dass ich dich entdecke«, kommentierte Argyris spöttisch. »Vielleicht wäre es ihm peinlich. Aber wer weiß, möglicherweise begegne ich ihm, falls er sich auf Martappon befindet, denn ich komme so schnell nicht weg von hier.«
     
    Rund eine Stunde später befand Anson Argyris sich im Besitz einer Unmenge von Informationen und der Einsicht, dass ihm dieses Robotgehirn nicht weiterhelfen konnte. Alle Speicherdaten waren in erster Linie technologischer Art und betrafen den Ablauf interner Vorgänge in den Funktionskomplexen von Martappon. Einige Dinge waren hochinteressant – aber erst für später, falls es für die Zivilisationen der Milchstraße überhaupt ein Später gab. Für Argyris' Mission auf Martappon war höchstens die Information von Bedeutung, dass es auf sämtlichen Stahlwelten Abtastanlagen zur Erfassung einer Speicherung und Befehlsdatierung an die Genkode-Simulatoren und Impulsprogrammierer gab.
    Die technischen Details vermochte der Vario nicht zu überblicken. Aus einigen Einzelheiten leitete er jedoch ab, dass die echten Flibustier durch die Abtastanlagen mehrerer Stahlwelten gegangen waren.
    Doch das war letzten Endes inzwischen ohne Bedeutung und außerdem nicht erwiesen, sodass Argyris nichts damit anfangen konnte.
    Enttäuscht machte er sich auf den Rückweg. Als er das Schott des Verstecks öffnete, empfing er Olkyras Zellkernschwingungen. Sie schlief auf einem leeren Ersatzteilregal.
    Zum ersten Mal wurde der Vario sich der Tatsache bewusst, dass Olkyra ein menschliches Wesen war. Ihre künstliche Herkunft änderte nichts daran, dass die Urzelle, aus der sie entstanden war, nach ihrer genetischen Programmierung haargenau jener glich, aus der die echte Kayna Schatten im Mutterleib herangewachsen war.
    Nein, nicht haargenau, denn Fühlen und Denken waren manipuliert worden. Ansonsten war Olkyra bis auf ihren partiellen Wahnsinn mit Kayna Schatten identisch.
    Der Vario schloss das Schott hinter sich und schwebte nahe an die Frau heran. Er sah die dunklen Schatten unter ihren Augen, die von physischer und psychischer Erschöpfung zeugten, bemerkte das gelegentliche Zucken ihrer Lider und sah, dass sie mehrmals die Hände zu Fäusten ballte und wieder öffnete. Olkyra träumte.
    Wovon mag ein geisteskranker Orbiter träumen?
    Genau betrachtet träumen sie alle – einen Traum, dessen Schablone ein Ritter der Tiefe vor über einer Million Erdenjahren träumte, weil er die Völker der Galaxis vor einem neuen Ansturm der Horden von Garbesch bewahren wollte.
    Jedoch träumte er zu perfekt – und nun wird sein Traum die Völker der Milchstraße nicht retten, sondern vernichten ...
     
    Lange leistete sich Anson Argyris den Luxus des Mitleids nicht. Das Bedauern blieb, dass diese Wesen eigentlich völlig sinnlos zum Leben erweckt worden waren, aber seine Motivation zur Rettung der galaktischen Zivilisationen war stärker.
    Der Vario experimentierte damit, den Radius des Kontrollbereichs zu vergrößern. Nicht die Anzahl der optischen Sensoren begrenzte den Sektor, sondern die der möglichen Ausgabeholos. Warum das so war, konnte er nicht erkennen, doch musste es keineswegs so bleiben.
    »Was tust du da?«, fragte Olkyra unvermittelt. Er hatte nicht bemerkt, dass sie aufgewacht war.
    »Ich versuche, den Kontrollbereich zu erweitern. Damit wir auch weiter entfernte Sektionen überwachen können und das Risiko unserer Entdeckung verringern.«
    »Das ist gut, Anson. Aber wir werden uns nicht lange hier verstecken, sondern müssen aktiv werden und die Rebellen bekämpfen.«
    Der Vario verzichtete darauf, der Schatten-Type zu erklären, dass ein Kampf in ihrem Sinn nutzlos sein würde. Sie hätte es nicht verstanden.
    »Genau das werden wir umso schneller tun können, je mehr wir über die Aktivitäten der Rebellen erfahren, Herrin«, sagte er deshalb. »Hast du übrigens den Knitter gut untergebracht?«
    »Mach dir darüber kein Kopfzerbrechen, Anson.«
    »Natürlich nicht, wenn du es sagst, Herrin.« Argyris sorgte sich gerade deshalb, weil er Komplikationen befürchtete, falls Olkyra den mutierten Knitter nicht absolut sicher verwahrt hatte. »Du musst mich nicht darüber informieren, was du mit ihm gemacht hast, denn die Richtigkeit deines Handelns ist über alle Zweifel erhaben.«
    Es erwies sich als positiv, ihr zu schmeicheln. Olkyra strahlte zufrieden.
    »Ich sage es dir dennoch, Anson, weil du mein treuer Diener bist. Der Knitter befindet sich in einem Komplex, der

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