Silberband 115 - Kämpfer für Garbesch
Menschheit gerichtet.«
Tifflor schaute sich die Aufzeichnung an.
»Eigentlich macht diese Axe-Type einen umgänglichen Eindruck«, stellte er fest. »Quiryleinen wirkt sachlich und vernünftig. Wiederholt er sich nur, um mehr Nachdruck zu erzielen, oder steckt eine andere Absicht dahinter?«
Adams zuckte die Achseln. »Über die Psychologie der Orbiter ist uns viel zu wenig bekannt. Eigentlich kennen wir nur ihre traumatisch sture Haltung, was ihre Ansicht über die Identität von Garbeschianem betrifft.«
»Wir müssen ihnen etwas Konkretes für Verhandlungen anbieten. Etwas, das die Orbiter interessiert.«
Adams nickte nachdenklich. »Dr. Cobum hat sich gemeldet. Er befindet sich bereits im Haus, und er tat sehr wichtig.«
»Nichts von Argyris?«, fragte Tifflor. »Schade, aber wohl nicht zu ändern. Also reden wir mit Cobum.«
Der Kriminalpsychologe wirkte iibemächtigt und aufgeregt. Er wurde mehrmals ausschweifend, als er sein Anliegen vortrug.
»Geben Sie den Flibustiern eine Chance«, schloss er. »Es wäre zugleich eine Chance für die Menschheit. Die sieben stehen den Orbitern näher als sonst jemand, schon aus dieser Sicht halte ich sie für die idealen Unterhändler. Geben Sie ihnen den entsprechenden Auftrag ... Sie wissen von der Prügelei gestern.«
Tifflor winkte ab. »Mir ist klar, worauf Sie hinauswollen, Doktor. Allerdings bezweifle ich, dass die Flibustier wirklich die geeigneten Personen für eine Verhandlung mit den Orbitern sind.«
»Die Flibustier sind im Begriff, sich zu verändern. Schon um diesen inneren Vorgang zu festigen, wollen und müssen sie etwas für die Menschheit leisten. Geben Sie ihnen eine Chance, das zu beweisen, und Sie bekommen loyale...«
Tifflors dezentes Räuspern ließ Cobum verstummen. »Sie sind Arzt und Psychologe«, sagte der Erste Terraner, noch keineswegs überzeugt. »Von den Unwägbarkeiten, die mit einer solchen Mission verbunden sind, haben Sie kaum eine ausreichende Vorstellung. Sie sehen Ihre psychologischen Effekte, die ich natürlich nicht herunterspielen will, aber ein solcher Entschluss will wohlüberlegt sein. Vor allem muss erst die Verhandlungsbereitschaft bei den Orbitem geweckt werden.«
»Das ist doch kein Problem.« Dr. Cobum witterte eine Chance, sein Ziel durchzusetzen. »Sie müssen den Orbitem eben etwas anbieten, was sie wirklich interessiert.«
»So schlau waren wir auch«, bemerkte Adams.
»Und was interessiert diese Typen?«, stellte der Psychologe sich selbst die Frage und blickte die beiden Politiker erwartungsvoll an. Hastig fuhr er fort: »Natürlich nur eines: der Exodus der vermeintlichen Garbeschianer. Bieten Sie ihnen an, über die Bedingungen und die praktische Durchführung des Abzugs der Horden von Garbesch zu sprechen. Sie werden sehen, wie schnell die anbeißen. Sagen Sie, dass Ihre Unterhändler nicht mit leeren Händen kommen. Auch das wird die Orbiter beeinflussen. Alles andere überlassen Sie mir und den Flibustiern.«
Tifflor war zumindest nachdenklich geworden. »Das klingt in der Tat plausibel, Doktor«, sagte er schließlich. »Ich werde darüber nachdenken. Sie hören von mir.«
Knapp eine halbe Stunde später, als der Erste Terraner noch mit Homer G. Adams diskutierte, meldete sich Kayna Schatten über Interkom in Imperium-Alpha. Sie redete lange und überzeugend auf Tifflor ein und bat ihn eindringlich darum, dass die Flibustier als Unterhändler eingesetzt würden.
Tifflor sagte auch ihr nicht zu. »Ich muss erst feststellen, ob die Orbiter überhaupt bereit sind, mit uns zu sprechen«, erwiderte er. »Auf jeden Fall erhalten Sie von mir Nachricht.«
Kayna Schatten verabschiedete sich mit einem unglücklichen Bück.
Tifflor üeß eine Hyperfunkverbindung zu Quiryleinen hersteilen. Die Funkzentrale von Imperium-Alpha schaltete den Kontakt in den Arbeitsraum durch.
Der Orbiter-Kommandant wirkte erwartungsvoll, als er in dem Übertragungsholo erschien.
»Ich bin Julian Tifflor, der Erste Terraner.«
Quiryleinen verzog kaum die Mundwinkel. »Sie sind der Erste Garbeschianer, das wollten Sie wohl sagen«, erwiderte er.
»Das bin ich nicht - aber nennen Sie mich, wie Sie es für angebracht halten. Ich habe nur ein Anliegen. Ich bitte Sie um Ihr Einverständnis, eine Delegation von Unterhändlern zu empfangen.«
»Welchen Sinn sollte dem zukommen, Erster Garbeschianer?«
»Wenn wir Ihre Forderung auf Abzug aus der Milchstraße erfüllen, müssen Einzelheiten abgesprochen werden. Und meine Leute
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