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Silberband 116 - Der Auserwählte

Silberband 116 - Der Auserwählte

Titel: Silberband 116 - Der Auserwählte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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kurzer Zeit Samkar, der Roboter. Meine Fähigkeiten sind noch sehr begrenzt.«
    Rhodan stellte die Frage, die er einen Augenblick vorher schon auf der Zunge gehabt, aber unterdrückt hatte. »Wer ist Gourdel? Einer der Kosmokraten?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Aber er spricht zu dir, und du gehorchst ihm.«
    »Ich höre die Stimme seines Geistes. Trotzdem weiß ich nicht, wer er ist.«
    Mit unglaublicher Gelenkigkeit beugte Samkar sich über Laire, und so verharrte er mehrere Minuten lang. Als er sich wieder aufrichtete, klang seine Stimme keine Nuance anders als vorher.
    »Seine Lebensenergie ist auf einen verschwindend geringen Wert abgesunken. Ein unerwarteter Vorfall hat eine Störung hervorgerufen.«
    »Wir sahen ein energetisches Leuchten. In dem Moment brach Laire zusammen.«
    Samkar nickte.
    »Kannst du den Schaden beheben?«, wollte der Arkonide wissen.
    »Ich habe es bereits getan.«
    Laire richtete sich auf. Er reagierte nicht auf Samkars Anblick, sondern sah sich um. »Es wird höchste Zeit, dass wir diese Welt verlassen.«
    »Ich habe eine Botschaft für dich«, sagte Samkar. »Der Prozess entwickelt sich rascher und umfassender als erwartet. Der Prozess der Materienegierung ist in die automatische, Lawinen bildende Phase eingetreten. Es sind keine weiteren Kontakte erforderlich.«
    Ein Stoß fuhr durch den Boden, und die Decke brach auf. Kleinere Steinbrocken fielen herab.
    »Wenn du noch weiter nachzudenken hast, dann mach das besser draußen«, sagte Rhodan ungeduldig.
    »Es gibt keinen Anlass zum Nachdenken«, antwortete Laire. »Die Nachricht der Herrscher jenseits der Materiequelle ist unmissverständlich und...«
    Er verstummte. Es kam Perry vor, als hätte der Roboter »unfehlbar« sagen wollen, wie es seine Gewohnheit war. Aber die Ereignisse der vergangenen Stunden hatten Laire womöglich eines Besseren belehrt.
    Sie schritten die Rampe hinauf. Über ihnen tobte die Feuersbrunst in der fremden Stadt, in der Ebene breitete sich rot glühend ein Magmameer aus. Die Luft war kochend heiß, das Atmen wurde zur Qual.
    »Unsere Aufgabe ist getan«, sagte Laire. »Wir kehren zur BASIS zurück.«
    »Nicht auf direktem Weg«, protestierte Rhodan. »Irgendwo in diesem Chaos kämpfen vier Menschen von der MEMPHIS ums Überleben. Samkar weiß, wo sie sich befinden. Wir bringen sie in Sicherheit, dann kehren wir zur BASIS zurück.«
    Laire wandte sich an Samkar. »Warum hast du sie nicht gerettet?«
    »Ich bin unerfahren; meine Reichweite ist noch begrenzt. Im distanzlosen Schritt kann ich nur mich selbst befördern. Mir ist aufgetragen, von dir zu lernen.«
    Laire nickte.
    »Es sind keine weiteren Kontakte erforderlich, lautet deine Botschaft. Bedeutet dies, dass keine Berührung mehr erfolgen darf?«
    Die Frage war an Samkar gerichtet. Trotzdem wollte Rhodan sie beantworten, aber Samkar kam ihm zuvor.
    »Erforderlich ist nicht dasselbe wie erlaubt. Ich erkenne keinen Widerspruch zu den Anweisungen, wenn wir den Menschen helfen. Noch ist Zeit dazu.«
    Die Art, wie der dunkelhäutige Roboter mit nahezu menschlicher Regung sprach, setzte Perry in Erstaunen.
    »Wer gibt dir diese Gedanken ein, Samkar?«, fragte Laire.
    »Gourdel.«
    »Wer ist Gourdel?«
    »Ich weiß es nicht.«
    Die Umgebung wechselte. Gleichzeitig spürte Perry Rhodan einen harten Schlag in die Kniekehle, der ihn zu Boden gehen ließ.
    Im milchigen Licht eines fremden Planeten gewahrte er ein fischförmiges Maul, das sich mit hässlichem Schnarren auf ihn zustülpte. Er fuhr zurück, prallte gegen einen anderen Tierkörper, wälzte sich herum und brachte es irgendwie fertig, den Strahler zu ziehen. Der gebündelte Glutstrahl fuhr der Bestie ins weit geöffnete Maul und brach durch den geschuppten Rücken wieder hervor. Perry wirbelte herum und tötete auch den Angreifer, der sich hinter ihm befunden hatte.
    Er befand sich inmitten einer großen Tierherde, am Ufer eines vom Orkan auf gepeitschten Meeres. Ein dumpfes Grollen lag in der Luft, der Boden bebte. Die Tiere schoben sich dem Wasser entgegen. Sie beachteten den einsamen Menschen nicht. Nur die zwei, zwischen denen er am Ende des distanzlosen Schritts unversehens erschienen war, hatten ihn angegriffen.
    Rhodan sah sich um. Vor den herantosenden Fluten ragte ein zerklüfteter Kreidefelsen auf. Oben auf der Klippe sah er drei Gestalten, zwei hochgewachsene und eine vergleichsweise kleine. Er winkte. Die Geste wurde erwidert, und er bahnte sich einen Weg zwischen den sechsbeinigen Tiere

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