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Silberband 116 - Der Auserwählte

Silberband 116 - Der Auserwählte

Titel: Silberband 116 - Der Auserwählte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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über den Strand und verschwand in den Wellen. Die Tiere beachteten die Menschen nicht. Allmählich kamen immer mehr Sechsbeiner, die sich in die Flut stürzten.
    »Das ist vielleicht doch nicht der sicherste Platz« Jak Nyman wurde merklich nervös. »Wenn noch mehr von den Biestern kommen ...«Er sah sich um. »Auf der Klippe dort oben fühlte ich mich sicherer.«
    »Samkar hat gesagt, wir sollen hier auf ihn warten«, widersprach Lyn Degas.
    »Von dort oben haben wir einen weiten Rundblick über den Strand. Wir können den Roboter nicht verfehlen.«
    Immer mehr Katzenechsen kamen, und das gab schließlich den Ausschlag. Nyman entdeckte einen kaminähnlichen Aufstieg, der auf den Kalkfelsen hinaufführte. Da sie sich gegenseitig helfen konnten, standen sie keine zehn Minuten später in sicherer Höhe.
    Lyn fröstelte. Schon vor einer Stunde war Samkar wieder verschwunden. Wer gab ihr die Garantie, dass er je zurückkehren würde? Sie hatte vom distanzlosen Schritt gehört, der Fortbewegungsmethode, deren sich Laire bediente. Offenbar reiste Samkar auf dieselbe Weise; aber das besagte wenig. Samkar hatte angedeutet, dass er im Vergleich zu Laire nur über begrenzte Fähigkeiten verfüge. Erklärte das, warum er nach einer Stunde noch nicht zurückgekehrt war? Oder hatte es mit einem womöglich exotischen Zeitablauf in diesem mehrfach degenerierten Raum-Zeit-Gefüge zu tun?
    Hormel Dan grinste die Kommandantin an. »Ich vertrete mir noch ein wenig die Beine. Ruft nach mir, falls Samkar wieder auftaucht.«
    Lyn nickte ihm zu. Falls, hatte er gesagt. Sie war also nicht die Einzige, deren Hoffnung brüchig wurde. Sie hatte die Knie angezogen und die Arme darum geschlungen und starrte hinaus auf die brodelnde Gischt. Der Boden befand sich in ständiger Bewegung, doch die Auswirkung der anhaltenden Beben war hier längst nicht so stark wie weiter im Landesinnem.
    Die Katzenechsen beherrschten inzwischen den Strand. Zu Tausen - den stürzten sich ins Meer. Lyn sah sie hin und wieder auftauchen. Sie waren geschickte Schwimmer und konnten es lange Zeit unter Wasser aushalten, aber sie waren Lungenatmer und darauf angewiesen, von Zeit zu Zeit an die Oberfläche zu kommen.
    »Hormel ist verschwunden«, sagte Zelda Gren plötzlich.
    Nur nach dem Ersten Offizier zu rufen half wegen des starken Windes wenig. Womöglich befand er sich nur hinter einem der größeren Felsen und dachte sich nichts dabei. Erst als Hormel Dan nach mehr als fünf Minuten noch nicht wieder da war, wuchs in Lyn die Befürchtung, ihm könne etwas zugestoßen sein.
    »Wir suchen nach ihm!«, entschied sie. »Jak links drüben, Zelda in der Mitte, ich auf der rechten Seite.«
    »Sollte nicht einer von uns ...«
    »Nein«, schnitt sie Nyman das Wort ab. »Wir suchen gemeinsam!«
    Der Boden war zu hart, hier gab es keine Fußspuren. Mehrmals blickte Lyn über die Kante hinab in die Tiefe. Immer mehr Katzenechsen schoben sich mittlerweile in endlos anmutendem Strom auf das Meer zu. Falls Hormel hinabgestürzt war, bestand wenig Aussicht, überhaupt noch etwas von ihm zu finden. Die Sechsbeiner waren nicht auf Nahrungssuche, aber sie würden die Beute bestimmt nicht verschmähen, wenn sie hilflos vor ihnen lag. Hin und wieder hörte Lyn jenes widerwärtig schnarrende Geräusch, das ihr einen eisigen Schauer über den Rücken jagte.
    Dann sah sie die Fußabdrücke in einer mit Sand gefüllten Kuhle im Windschatten eines großen Felsblocks. Sie führten zur Kante hin.
    Lyn hielt nach ihren Gefährten Ausschau. Zelda kam wenige Sekunden später hinter einem Felsen hervor. Lyn wedelte wild mit den Armen, aber es dauerte eine Weile, bis Zelda zu ihr herüberblickte. Die Pilotin verstand augenblicklich und winkte ihrerseits Jak zu.
    Lyn kniete auf der felsigen Kante nieder und sah nach unten. Augenblicklich erhielt sie eine Lektion über die Tücken des Untergrunds, auf dem sie sich bewegte. Der weiche Fels brach unter ihrem Gewicht aus. Ein großes Stück löste sich und stürzte in die Tiefe, mitten zwischen die Katzen, die mit lautem Schnarren auseinanderfuhren.
    Lyn warf sich im letzten Moment zurück und brachte sich in Sicherheit. Aber in der einen Sekunde hatte sie gesehen, was aus Dan geworden war.
    Der Mann war gut zehn Meter tief abgerutscht und lag auf einer Felsleiste dicht über dem Boden. Das schmale Steinband hatte ihn davor bewahrt, den Katzenechsen unmittelbar vor die Mäuler zu stürzen. Die Leiste verlief unmittelbar vor einer düsteren

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