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Silberband 116 - Der Auserwählte

Silberband 116 - Der Auserwählte

Titel: Silberband 116 - Der Auserwählte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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hindurch. Ein paar schnarrten ihn an, aber sie ließen ihn in Ruhe, als sie erkannten, dass er nur an ihnen vorbei wollte.
    Perry fand einen Aufstieg zur Klippe.
    »Das war keine echte Glanzleistung«, sagte er zu Laire, als er Minuten später oben stand.
    »Die Energieströme in der Umgebung der Materiequelle sind in Bewegung geraten«, erwiderte der Roboter. »Nichts hat mehr Bestand. Selbst der distanzlose Schritt ist nicht mehr ungefährlich.«
    Atlans zeigte auf die Tiere hinab, die an dem Fels vorbeizogen und sich in die tobenden Fluten stürzten. »Sie spüren, dass es mit ihrer Welt
    zu Ende geht. Am Ende kehrt alles Leben dorthin zurück, wo es ursprünglich entstand.«
    »Was ist mit den Leuten von der MEMPHIS?«, fragte Perry,
    »Samkar hat ihnen aufgetragen, hier zu warten«, antwortete Laire. »Aber sie hatten offenbar Grund, sich anders zu entscheiden.«
    »Dann müssen wir sie suchen! Nur hier herumzustehen führt zu nichts.«
    »Ich warne dich, Perry Rhodan«, sagte Laire. »Dieser Planet befindet sich in fortgeschrittener Auflösung. Hinzu kommt die Ungewissheit, wie der distanzlose Schritt beeinträchtigt wird. Uns bleibt vernünftigerweise keine andere Wahl, als sofort zur BASIS zurückzukehren.«
    »Unsinn«, widersprach Rhodan. »Ich gehe von hier nicht fort, ohne wenigstens einen Versuch unternommen zu haben, die vier zu finden.« Er wandte sich an Samkar. »Wo sollten sie warten?«
    »Am Strand. Das ist der tiefste Punkt in der Umgebung.«
    »Verständlich, dass sie dort nicht mehr sind.«
    Perrys Blick ging in die Runde. Die Klippe bildete das seeseitige Ende eines Landrückens, der sich aus dem Hintergrund heranzog und dabei immer schmaler wurde. Zu beiden Seiten des Felsens senkte sich das Gelände dem Meer zu, und hier quollen die Tiere zu Tausenden vorbei. In der Feme verschwamm die Landschaft im Dunst, von dort näherte sich der Prozess der Auflösung. Der Landrücken ebenso wie die sanft geneigten Hänge zu beiden Seiten waren mit Felsen übersät. Irgendwo dort musste sich die Mannschaft der MEMPHIS befinden.
    »Wir haben noch eine Stunde«, sagte Perry Rhodan mit der Bestimmtheit des Mannes, der wusste, wovon er sprach. »In fünfundfünfzig Minuten treffen wir uns hier.«
    Er eilte davon, die Kuppe des Landrückens entlang. Die Gewissheit, dass ihm noch so viel Zeit blieb, war ihm nicht von selbst gekommen. Gourdel hatte zu ihm gesprochen und wahrscheinlich auch zu Atlan.
    Perry Rhodan hastete im Zickzack über die weite Fläche. Nach den Vermissten zu rufen hätte ihn nicht weitergebracht; seine Stimme wäre in der tosenden Kulisse höchstens wenige Meter weit zu hören gewesen.
    »Wo? Wo?«, keuchte er, als er schon nicht mehr wusste, wohin er sich wenden sollte.
    Sie haben in einer Höhle weiter unten Schutz gesucht. Die Gedanken standen so klar und deutlich in seinem Bewusstsein wie die Mentalimpulse des kleinen Wesens, dem er auf der Welt der Städte unter dem Sand begegnet war. Du musst dich nach rechts halten!
    Er lief auf den Rand des Felsrückens zu. Er dachte gar nicht darüber
    nach, dass Gourdel zu ihm gesprochen hatte, in diesen Minuten ging es nur noch um das Leben von vier Menschen. Sie mussten innerhalb der nächsten halben Stunde in Sicherheit gebracht werden.
    Perry blickte den Hang hinab. Er wartete darauf, dass Gourdel ihm ein weiteres Zeichen gab, doch dann sah er die toten Tiere rings um eine Felsengruppe. Die Felsen ragten am Fuß einer steilen Abbruchkante auf. Offenbar waren die Tiere während ihrer Flucht auf den Landrücken geraten und hatten so nahe am Meer versucht, den Strand zu erreichen. Dabei mussten sie über die Kante abgestürzt und ums Leben gekommen sein.
    Er fand einen Abstieg. Die Tierkadaver verströmten einen widerlichen Gestank. Rhodan musste sich geradezu zwingen, über die Kadaver hinwegzuklettem. Immerhin glaubte er, in einem der größeren Felsen einen Umriss gesehen zu haben, der ihm wie eine Höhle erschienen war.
    Endlich erreichte er den Felsen. Er stand auf den glitschigen Leibern und hatte einige Meter vor sich die Oberkante einer düsteren Öffnung.
    »Lyn!«, schrie er, so laut er konnte.

35.
    Erschöpft hockten sie im Sand und schauten auf die schäumende See hinaus. Einen halben Kilometer strandaufwärts mündete der Bach, dessen Verlauf sie in fünfstündigem Gewaltmarsch unter Samkars Führung gefolgt waren. Hier sollten sie auf seine Rückkehr warten, hatte der Roboter angeordnet.
    Gelegentlich schnürte eine Katzenechse

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