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Silberband 116 - Der Auserwählte

Silberband 116 - Der Auserwählte

Titel: Silberband 116 - Der Auserwählte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Höhle.
    Nyman beugte sich weit nach vom. »Hinunterzukommen ist nicht das Problem«, stellte er fest. »Aber wie bringen wir ihn herauf?«
    »Vorsichtig!«, warnte Lyn. »Der Kalkstein ist weich und brüchig. Wenn du nicht genau aufpasst, liegst du gleich ebenfalls unten.«
    Der Wissenschaftler wich zurück. »Ich habe das Seil bei mir«, sagte er. »Ja, so muss es gehen. Wer von euch beiden klettert hinab?«
    »Warum nicht du?«, fragte Zelda aufsässig.
    »Weil ich zum Ziehen gebraucht werde.«
    Lyn kauerte noch an der Kante und schaute zu ihm auf. Jak hatte den Kopf gewandt und blickte nach Norden. Sie sah, wie seine Augen unnatürlich weit wurden und sein Gesicht plötzlich namenloses Entsetzen spiegelte.
    Wortlos deutete er auf die felsige Fläche hinaus. Eine wimmelnde Masse von Tierleibem schob sich dort zwischen den Felsen heran.
    »Katzenechsen!«, stieß Lyn hervor. »Sie wollen zum Meer und sind irgendwie auf diese Hochfläche geraten.«
    Die Flut der Tiere erstreckte sich von einem Rand zum ändern. Es gab kein Ausweichen, und sie näherten sich rasch.
    »Hinunter!«, rief Lyn. »Wir ziehen uns in die Höhle zurück, bis sie vorbei sind.«
    »Falls das jemals eintritt.« Jak Nymans Stimme zitterte. »Es kann ebenso gut sein ...«
    »Red nicht lange! Hinunter!«
    Er trat an den Rand und suchte nach einem geeigneten Abstieg. »Vorsicht!«, scÄrie Lyn.
    Nyman wankte. Ein Stück Fels hatte sich unter ihm gelöst. Er versuchte, sich nach rückwärts zu werfen; aber dafür war es bereits zu spät. Alles ging so ungeheuer schnell, dass er nicht einmal mehr dazu kam, einen Schrei auszustoßen.
    Zelda stand starr, mit weit aufgerissenen Augen.
    »Los, kletter schon!«, herrschte Lyn die Pilotin an.
    Beide Frauen waren vorsichtig und prüften den Untergrund vor jedem Schritt. Sie erreichten die Felsleiste, als droben die ersten geschuppten Leiber am Rand erschienen.
    Lyn fasste Hormel Dan unter den Armen und zerrte ihn mit sich in den Schutz der Höhle. Dann half sie Zelda, den Wissenschaftler zu bergen. Ihnen blieb keine Zeit, tiefer in die Höhle vorzudringen. Aus der Höhe erklang lautes, aufgeregtes Schnarren, und dann geschah das Unglaubliche.
    Ob die Bestien sich die wehrlosen Opfer nicht entgehen lassen wollten oder ob sie ohnehin diesen Weg genommen hätten, um das Meer zu erreichen - sie stürzten sich von der Felsfläche aus in die Tiefe. Vor der Höhle schlugen die ersten geschuppten Tierleiber auf, und dann folgten Hunderte von Katzenechsen. Es wurde dunkel in der Höhle, und ein unbeschreiblicher Gestank breitete sich aus. Die verstümmelten Körper wanden sich und zuckten im Todeskampf, bis die röchelnden, schnarrenden Geräusche allmählich erstarben. Nach einer Weile herrschte Stille.
    »Zelda, sieh nach, in welcher Verfassung Jak ist«, ordnete Lyn an. »Ich kümmere mich um Hormel. - Zelda?«, fasste sie nach, als sie keine Antwort erhielt.
    In der Düsternis sah sie die Gefährtin auf dem Boden knien. Zelda wankte, und einen Moment später kippte sie einfach vornüber.
    Die nächsten zwanzig Minuten hätte sie ebenso gut in der Hölle verbringen können, es konnte dort nicht schlimmer sein. Lyn Degas untersuchte Dan. Einigermaßen erleichtert stellte sie fest, dass er sich allem Anschein nach nur das rechte Bein gebrochen hatte. Jak Nyman atmete flach und röchelnd. Außer einigen blutenden Abschürfungen hatte der Wissenschaftler zumindest äußerlich keine Blessuren erlitten. Da sein Röcheln nicht aufhören wollte, befürchtete Lyn allerdings, dass er sich innere Verletzungen zugezogen hatte. Zelda hatte offenbar den ekelerregenden Gestank nicht ertragen, der immer noch intensiver wurde.
    Lyn unternahm mehrere Versuche, die Tierleiber von der Höhle wegzubringen. Aber ihre Kraft reichte nicht aus, auch nur eine der oben liegenden toten Katzenechsen zur Seite zu wuchten. Der penetrante Gestank ging von der Schleimschicht aus, mit der die geschuppten Körper überzogen waren. Sooft die Kommandantin einen Vorstoß unternahm, hielt sie die Luft an.
    Schließlich gab sie auf und versuchte stattdessen, Zelda Gren wieder zu Bewusstsein zu bringen. Auch das blieb erfolglos, und nicht einmal Hormel Dan wachte auf.
    Schließlich unternahm sie einen letzten, verzweifelten Versuch und warf sich mit voller Wucht gegen die Kadaver, die den Höhlenzugang blockierten. Der aufspritzende zähe Schleim übergoss sie wie eine Fontäne, und sie stürzte rückwärts zu Boden.
    »Wenn ich nicht in fünf Minuten

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