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Silberband 116 - Der Auserwählte

Silberband 116 - Der Auserwählte

Titel: Silberband 116 - Der Auserwählte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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abrupt.
    Gleich darauf befand ich mich in meinen Räumlichkeiten. Die Einrichtung entsprach durchaus menschlichen Bedürfnissen. Vermutlich war sie erst kürzlich herbeigeschafft worden.
    »Man wird euch rufen«, sagte Laire und ging davon.
    Ich wartete, bis er verschwunden war, dann ging ich zu Rhodans Unterkunft. Als auf mein Klopfen niemand reagierte, versuchte ich die Tür zu öffnen. Es gelang mir nicht.
    »Perry!«, rief ich.
    Ich erhielt keine Antwort.
    Entweder hatte Laire Rhodan auf recht drastische Weise vom Trainingsprogramm ausgeschlossen, oder der Terraner wollte nicht mit mir reden. Was immer der wahre Grund sein mochte, die Entwicklung ließ Komplikationen befürchten.
    Nach mehreren vergeblichen Versuchen kehrte ich in meine Räume zurück.
    Dort, wo sich das Mobiliar befunden hatte, gähnte ein schwarzes Nichts. Vermutlich war ich einer geschickten Projektion zum Opfer gefallen.
    »Laire!«, rief ich wütend. »Wo steckst du, Laire?«
    Ich erhielt keine Antwort, der Gang lag verlassen vor mir. Bestürzt fragte ich mich, ob Perry in eine ähnliche Falle geraten war. Behutsam tastete ich mich in mein Quartier vor. Ich spürte Boden unter den Füßen, der Abgrund war also eine Täuschung. Von der Einrichtung bemerkte ich jedoch nichts, meine Hände glitten lediglich über fugenlose Wände.
    Aus dem Nichts heraus entstand ein unwiderstehlicher Sog. Ich wurde davon erfasst und mitgerissen. Völlige Dunkelheit umgab mich; ich war nicht einmal in der Lage, zu unterscheiden, ob das Realität oder Halluzination war. Mir fiel es sogar schwer, den Zeitablauf richtig einzuschätzen. Mehr und mehr gewann ich den Eindruck, Mittelpunkt von etwas zu sein, was sich in unüberschaubarer Weise um mich gruppierte und Entscheidungen von mir erwartete. Ein Gefühl starker Verantwortung überkam mich. Wenn das alles mit dem Trainingsprogramm zusammenhing, war schwer einzuschätzen, welchen Sinn es haben sollte.
    In gewisser Weise war meine Situation schizophren. Ich war zum Spielball unbekannter Kräfte geworden und hatte den Zugang zu meiner Umgebung verloren. Ich konnte weder feststellen, wo ich mich befand, noch meinen Körper kontrollieren. Trotzdem schien von mir eine bestimmte Entscheidung erwartet zu werden. Wie ich dieses Dilemma lösen sollte, war mir schleierhaft.
    Wenn dies alles der Vorbereitung auf ein Leben jenseits der Materiequellen dienen sollte, musste ich davon ausgehen, dass dieses Leben sehr unangenehm sein würde.

39.
    Perry Rhodan
    Kaum hatte ich meine Unterkunft betreten und die Tür hinter mir geschlossen, überkam mich ein starkes Gefühl völliger Einsamkeit. Instinktiv spürte ich, dass ich einen Fehler begangen hatte. Ich fuhr herum und versuchte, die Tür wieder zu öffnen, aber es gelang mir nicht. Ich rief nach Atlan und Laire, niemand antwortete.
    Mir war klar, dass ich - zumindest vorübergehend - den Status eines Gefangenen hatte, und überlegte, was Laire bewogen haben konnte, mich so zu behandeln. Vielleicht wollte er mich nur bis zur Weiterführung des Trainings hier festhalten. Atlan erging es dann vermutlich nicht besser.
    Ich entschied, mich vorerst damit abzufinden, also schaute ich mich um. Mein Quartier bestand aus zwei unterschiedlich großen Räumen, von denen der eine als Wohnbereich ausgestattet war, während der kleinere sanitäre Anlagen enthielt. Die Einrichtung war einfach, aber zweckmäßig. Auf einem kleinen Tisch im Wohnzimmer stand sogar eine Karaffe mit Wasser. Daneben lagen zwei Sandwiches, die durchaus aus einer Kombüse der BASIS hätten stammen können.
    Im Nachhinein erschien es mir unverständlich, wie ich überhaupt in diese Lage hatte geraten können. Warum hatte ich nicht einfach akzeptiert, dass Atlan auf die andere Seite ging? Ich gewann eine Einsicht zurück, die ich unverständlicherweise für geraume Zeit verloren hatte. Trotz dieser veränderten Einstellung konnte ich nicht begreifen, dass Laire und seine Auftraggeber Atlan für den richtigen Mann hielten, um mit den Kosmokraten zu verhandeln. Mein Groll richtete sich auch gegen den Arkoniden. Ich beneidete ihn, obwohl mir bewusst war, dass der Aufenthalt jenseits der Materiequelle nicht unbedingt mit Vorteilen verbunden sein musste. Ich konnte einfach nicht akzeptieren, dass ein Arkonide als Vertreter der Menschheit auftreten sollte.
    Trotz meiner zurückgewonnenen Gelassenheit durfte ich also nichts unversucht lassen, Atlan doch noch auszustechen.
    Meine Überlegungen wurden unterbrochen, als Laire

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