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Silberband 116 - Der Auserwählte

Silberband 116 - Der Auserwählte

Titel: Silberband 116 - Der Auserwählte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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eintrat.
    »Es tut mir leid, dass vorübergehend der Eindruck entstehen musste, du würdest gewaltsam hier festgehalten«, sagte er. »Ich musste Atlan und dich für kurze Zeit voneinander femhalten. Inzwischen hat er das
    Trainingsprogramm wieder aufgenommen, sodass du dich frei in der Fabrik bewegen kannst.«
    »Wieso setzt Atlan das Training fort, aber ich nicht?« Wut und Enttäuschung ließen mich schroff reagieren.
    »Das weitere Training würde dich nur unnötig belasten«, erwiderte der Roboter. »Dabei wäre es völlig sinnlos, denn was auch immer geschieht - es wird der Arkonide sein, der mich zu den Kosmokraten begleitet.«
    »Du hast mich hierher mitgenommen, damit ich weiterhin an diesem Programm arbeite«, erinnerte ich Laire, mühsam meine Beherrschung bewahrend. »Wenn du mich nun ausschließen willst, ist das eindeutiger Betrug.«
    »So kann man es sehen.«
    Ich war völlig außer mir.
    »Warum hast du mir nicht schon an Bord der BASIS die Wahrheit gesagt? Es war doch sinnlos, mich in diese Fabrik zu bringen, wenn die Entscheidung schon endgültig gefallen war.«
    »An Bord der BASIS wäre es zu Unruhen gekommen. Ich konnte dich nicht so einfach abweisen, denn einige deiner Freunde sind unberechenbar. Die Gefahr, dass Gucky oder andere paranormal begabte Besatzungsmitglieder in deinem Sinne intervenieren würden, war zu groß. Das hätte zu Verwicklungen geführt. Deshalb habe ich dich sozusagen vorübergehend aus dem Verkehr gezogen.«
    Es fehlte nicht viel, und ich hätte mich auf ihn gestürzt. Die Gelassenheit, mit der er all das aussprach, versetzte mir einen Tiefschlag nach dem anderen. Im Grunde genommen war es jedoch meine Unfähigkeit, irgendetwas zu ändern, die mich bestürzte.
    »Wenn du denkst, dass ich nun aufgebe, irrst du dich«, sagte ich. »Was du getan hast, bestärkt nur meinen Willen, mit den Kosmokraten zu reden.«
    Laire schloss die Tür hinter sich und kam langsam näher. Gegen meinen Willen musste ich wieder einmal die Eleganz seiner Bewegungen bewundern. Auf seine Art war er vollkommen.
    »Ich bin nicht gekommen, um dir diese Enttäuschung zu bereiten«, verkündete er. »Ich habe eine Botschaft der Kosmokraten für dich.«
    Wollte er mich auf diese Weise nur beruhigen, oder sagte er die Wahrheit? Ich ließ mich in einen Sessel sinken und verschränkte die Arme. Für mich allein fasste ich den Entschluss, ihn in den nächsten Minuten einfach stehen zu lassen und nach Atlan zu suchen. Nötigenfalls würde ich Laire zu einer Änderung seiner Entscheidung zwingen, indem ich Atlans Vorbereitungen störte.
    »Hör mir zu!«, verlangte der Roboter, als ahnte er, was in mir vorging.
    »Du wirst anders über alles denken, sobald du die Nachricht gehört hast.«
    »Dann sprich endlich!«
    »Die Kosmokraten lassen dir bestellen, dass du dich nicht um den Übergang auf die andere Seite bemühen sollst.«
    »Das ist nun wirklich nicht neu.« Ich konnte den Sarkasmus nicht unterdrücken, und ich wollte es auch nicht. »Seit ein paar Tagen versuchst du, mir das klarzumachen.«
    »Du hast andere und wichtigere Aufgaben zu erfüllen«, fuhr Laire unbeirrt fort. »Zu diesem Zweck wird man dir auch mein altes Auge überlassen.«
    »Augenwischerei«, warf ich ihm vor. »Das ist nur ein Trostpflaster, um mich zum Nachgeben zu bewegen. Was soll ich mit deinem Auge anfangen, wenn es nicht funktioniert oder nicht von mir benutzt werden kann?«
    »Ein Unsterblicher, der bald überall sein kann, sollte nicht verzagen«, antwortete Laire. »Das ist die exakte Wiedergabe dessen, was die Kosmokraten dir ausrichten lassen.«
    Ich spürte, dass dieser Satz meine Erregung dämpfte und gewisse Erinnerungen in mir weckte.
    Ein Unsterblicher, der bald überall sein kann, sollte nicht verzagen. Hatte ich nicht erst vor Kurzem etwas gehört, was mit diesem Ausspruch in einem sinngemäßen Zusammenhang zu stehen schien? Ich rang um innere Ruhe, um mich besser konzentrieren zu können.
    Es war am 30. September gewesen, als ES das Sporenschiff HORDUN-FARBAN verlassen hatte, um aus dem Drink-System zu verschwinden. Die telepathische Botschaft, die ich damals von ES erhalten hatte, schwang nun in mir nach, in einer Deutlichkeit, als hätte ich sie gerade erst empfangen.
    Du glaubst einen hohen Preis gezahlt zu haben, einen viel zu hohen. Aber ein Unsterblicher, der bald überall sein kann, sollte nicht so denken und niemals verzagen.
    So hatte die Botschaft des Geisteswesens gelautet. Ihr letzter Teil war identisch

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