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Silberband 116 - Der Auserwählte

Silberband 116 - Der Auserwählte

Titel: Silberband 116 - Der Auserwählte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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»Das ist nicht im Sinn der Kosmokraten. Wir nehmen jedoch an, dass du die Lage richtig einschätzen kannst.«
    Seine Worte erschienen mir wie Ironie.
    »Atlans Zustand ist für mich der beste Beweis, dass die Kosmokraten einen Fehler begangen haben«, sagte ich. »Ich bin der richtige Mann für sie. Noch ist es Zeit, das zu verstehen.«
    »Ich will dich nicht zwingen, zur BASIS zurückzukehren«, sagte der Roboter, ohne auf meine Worte einzugehen. »Wenn du es vorziehst, in der Weltraumfabrik zu bleiben, bis Atlan verschwunden ist, steht dir das frei.« An Vermeer gewandt, fuhr er fort: »Bring ihn in sein Quartier.«
    Ich erinnerte mich an Laires Ankündigung, dass die Weltraumfabrik demnächst aufgegeben und auf die andere Seite der Materiequelle gebracht werden sollte. Dies wäre eine Möglichkeit für mich gewesen, ebenfalls dorthin zu gelangen. Wenn ich mich in der riesigen Station verbarg, würden mich weder Laire noch die Demonteure finden. Ich nahm nicht an, dass sie die Weltraumfabrik deshalb an ihrem jetzigen Platz zurücklassen würden. So würde ich schließlich doch gegen Laires Willen auf die andere Seite gelangen können.
    Mein eigener Plan erschien mir alles andere als vernünftig, aber ich
    war entschlossen, ihn erst aufzugeben, sobald ich Garantien für die Sicherheit des Arkoniden hatte.
    Ohne Laire länger zu beachten, ließ ich mir von Vermeer den Weg zu meiner Unterkunft zeigen.
    »Werde ich wieder wie ein Gefangener behandelt?«, erkundigte ich mich, als wir vor dem Eingang angekommen waren.
    »Natürlich nicht. Wohin solltest du schon gehen? Du kennst dich in der Station nicht aus und würdest nicht einmal dein Schiff finden.«
    »Richtig«, bestätigte ich grimmig.
    Er ging davon und ließ mich allein vor meinem Quartier stehen. Ich untersuchte die Räume, die man nach unserer Ankunft dem Arkoniden angewiesen hatte, aber sie waren verlassen. Meine Hoffnung, dort auf eine Spur von Atlan zu stoßen, war ohnehin gering gewesen. Ich kehrte in meine Unterkunft zurück.
    Für mehrere Stunden unternahm ich nichts. Ich versuchte mich zu entspannen und dachte nach. Mein Plan, in der Station ein Versteck zu suchen, erschien mir immer weniger verlockend, aber ich gab ihn nicht auf.
    Nach einiger Zeit verließ ich den Wohnraum. Auf dem Gang herrschte Stille, niemand schien sich in der Nähe aufzuhalten. Ich erreichte unangefochten einen Antigravschacht und schwebte acht Ebenen höher. Dort erwartete mich ein labyrinthartiges Gewirr von Gängen, die parallel zu einem Röhrentransportsystem verliefen. Schließlich entdeckte ich die Schaltzentrale der Transportanlage. Von hier aus wurden vermutlich die Zubringerdienste für einzelne Werkstätten geregelt. Auf einem Netz kleiner Holoschirme entdeckte ich ein Schema der gesamten Anlage, das es mir ermöglichte, mich in dieser Ebene zu orientieren. Es bereitete mir nun keine Mühe, den richtigen Ausgang zu einem Trakt mehrerer Werkstätten zu finden.
    Als ich den Hauptgang erreicht hatte, vernahm ich ein eigenartig schleifendes Geräusch. Gleich darauf zog auf dem nächsten Quergang eine Prozession eigenartiger Wesen vorüber, die mich entweder noch nicht gesehen hatten oder einfach keine Notiz von mir nahmen. An der Spitze bewegten sich zwei knapp zwei Meter große Individuen, von denen jedes drei Beine und zwei lange Arme besaß. Die Arme endeten in einem Dutzend feiner Klauen. Die Haut der Fremden war von großen Schuppen bedeckt, bis auf einige Stellen, an denen das Fleisch durchschimmerte. Die Schädel glichen denen von Echsen, besaßen schmale lange Kiefer und drei nebeneinander angeordnete Kämme. Den beiden größeren Exemplaren folgte eine Gruppe kleinerer, offenbar handelte es sich um die Nachkommen dieses seltsamen Pärchens.
    Ich überlegte, ob ich weitere Teilnehmer eines Trainingsprogramms
    vor mir sah. Wenn dem so war, musste ich mit ihnen auf dem schnellsten Weg in Kontakt kommen.
    Während ich noch darüber nachdachte, drehte das kleine Wesen, das am Ende der Kolonne ging, den Kopf und schaute in meine Richtung. Es stieß einen schrillen Ruf aus. Sofort machte die ganze Kolonne kehrt und kam auf mich zu. Obwohl die Zeit, da Menschen fremde Intelligenzen allein nach deren Aussehen beurteilten, längst der Vergangenheit angehörte, verfolgte ich den Aufmarsch der Echsenähnlichen nicht ohne Missbehagen. Ich war unbewaffnet, und über den Ausgang eines Kampfes konnte bei diesem ungleichen Kräfteverhältnis kein Zweifel bestehen.
    Doch die

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