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Silberband 116 - Der Auserwählte

Silberband 116 - Der Auserwählte

Titel: Silberband 116 - Der Auserwählte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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riskieren dürfen. Leider gibt es keine Möglichkeit, das Phänomen des
    Extrasinns den Kosmokraten so darzustellen, dass sie es objektiv prüfen können. Sie überlegen jetzt, was zu tun ist.«
    Rhodan lächelte breit. »Sie denken darüber nach, wer dein Ersatzmann sein wird«, sagte er zu mir.
    Er hatte also keinen Augenblick daran gezweifelt, dass letztlich er gehen würde. Für ihn gab es nach wie vor nur einen richtigen Mann - und das war er selbst.
    In den folgenden Stunden untersuchten Nartus und die Androiden die Anlage und justierten sie neu. Laire hüllte sich in Schweigen. Nach seiner Aussage kommunizierte er mit den Mächten auf der anderen Seite der Materiequelle. Nur Perry schien mit der Entwicklung zufrieden zu sein. Ich hatte ihn im Verdacht, dass er Laire falsche Informationen über meinen Extrasinn gegeben hatte, und entschloss mich, das schnellstens richtigzustellen. Im Augenblick war der Roboter allerdings nicht ansprechbar.
    Perry wandte sich mir zu. »Ich habe einige aufsehenerregende Einzelheiten über ES erfahren. Sie werden dich interessieren.«
    Erst glaubte ich an ein Ablenkungsmanöver. Doch was er mir dann berichtete, war etwas völlig anderes.
    »Was könnte dieser von ES und den Kosmokraten benutzte Ausspruch bedeuten?«, rätselte ich, als Perry wieder schwieg. »Ein Unsterblicher, der bald überall sein kann - das muss sicher symbolisch verstanden werden.«
    »Ich habe verschiedene Vermutungen.« Er wirkte sehr nachdenklich. »Aber sie sind noch widersprüchlich.«
    »Wenn du wirklich bald überall sein kannst, wird es dir auch keine Schwierigkeiten bereiten, die Materiequellen zu durchqueren und die Kosmokraten zu besuchen«, sagte ich ironisch. Kaum ausgesprochen, bedauerte ich diese Worte schon. Ich durfte Perry nicht herausfordem, das erhöhte nur seine Sturheit.
    Er bedachte mich mit einem schwer zu deutenden Blick.
    »Eitel warst du schon immer«, stellte er fest. »Ich kann sogar verstehen, dass es dein Selbstbewusstsein steigert, dass die Kosmokraten dich ausgewählt haben. Aber du solltest nicht vergessen, dass alles, was sie tun, nicht auf einzelne Personen bezogen ist. Du bist doch nur ihr Werkzeug.«
    Diesen Zynismus war ich von ihm nicht gewohnt. Im Allgemeinen pflegten wir mit größerem Verständnis füreinander zu verkehren. Dass unsere Beziehung so getrübt war, lag in den Maßnahmen der Kosmokraten begründet. Ich war überzeugt davon, dass sie uns bis zu einem gewissen Grad manipulierten. In den letzten Tagen hatten Perry und ich
    uns verschiedentlich wie zwei unreife Halbstarke verhalten, und das war sicher nicht allein auf die nervliche Anspannung zurückzuführen.
    Ob es einen Sinn hatte, mit Perry darüber zu reden? Wahrscheinlich dachte er nicht viel anders über unsere Lage.
    Meine Kopfschmerzen wurden wieder stärker. Bilder aus meinen Träumen erwachten zu neuem Leben, ohne dass ich jedoch ihren Sinn verstand. Sie waren zu fremdartig. Leise stöhnend griff ich mir an die Stirn.
    »Was ist mit dir?«, fragte Perry.
    Die Umgebung verschwamm vor meinen Augen. Rhodan wurde zu einem schwankenden Schatten. Ich musste mich an einer Maschine abstützen.
    »Laire!« Perrys Stimme kam wie aus weiter Feme. »Nartus! Kümmert euch um den Arkoniden. Der Aufenthalt in eurer Anlage ist ihm nicht bekommen.«
    Ich sah nur noch verzerrte Schatten, aber ich hörte schnelle Schritte herankommen. Unvermittelt wurde ich an den Händen ergriffen und sanft zu Boden gedrückt. Mein Extrasinn meldete sich mit nie erlebter Wucht und Deutlichkeit. Vorsicht, er ist Orbanaschol!
    In einem Winkel meines Bewusstseins begriff ich, dass diese Botschaft irrational war. Erinnerungen aus meiner Jugendzeit vermischten sich mit gerade erlebten Traumfragmenten. Mein Extrasinn war tatsächlich gestört, und ich hatte keine Möglichkeit, etwas dagegen zu unternehmen.
    Orbanaschol! Orbanaschol! Orbanaschol!, hämmerte es in meinen Gedanken.
    »Warum schreit er so?«, fragte jemand.
    »Er ruft einen Namen«, sagte Rhodan. »Ihr könnt nicht verstehen, welche schreckliche Bedeutung er für Atlan hat. Es ist so, wie ich befürchtete: Sein Extrahim ist angegriffen. Ihr könnt ihn in diesem Zustand auf keinen Fall auf die andere Seite schicken. Das würde zu einer Katastrophe führen.«
    »Hört nicht auf diesen Heuchler!«, schrie ich. »Er ist Orbanaschol.«
    Laire fragte: »Wer ist Orbanaschol?«
    »Ein arkonidischer Diktator, der vor mehr als zehntausend Jahren lebte«, antwortete Orbanaschol.
    »Ich

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