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Silberband 116 - Der Auserwählte

Silberband 116 - Der Auserwählte

Titel: Silberband 116 - Der Auserwählte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Ankömmlinge wirkten eher neugierig als aggressiv.
    Das größere der beiden ausgewachsenen Exemplare sagte etwas und zeigte dabei auf mich. Der zu meiner Ausrüstung gehörende Translator war auf die Sprache der Mächtigen justiert, angesichts meines Aufenthaltsorts eine logische Vorkehrung.
    »Gehörst du zu den Zeitlosen und Mächtigen, und wie ist dein Name?«, übersetzte das Gerät.
    Ich schaute den Fremden verblüfft an.
    »Nein«, antwortete ich. »Mein Name ist Perry Rhodan, und ich bin in der Weltraumfabrik, um ein Trainingsprogramm zu absolvieren.«
    »Ich bin Neerad«, entgegnete das Echsenwesen. »Das hier ist meine Frau Ladee, das ist mein ältestes Kind Becca ...« Neerad nannte noch eine Reihe fremdartig klingender Namen.
    »Bereitest du dich ebenfalls auf einen Sprung auf die andere Seite vor?«, fragte ich ihn, als er endlich innehielt.
    »Auf was für eine andere Seite?«
    »Jenseits der Materiequelle.«
    »Ich bin ein Diener der Kosmokraten«, erklärte er mir.
    Seine Gefährtin rückte dichter an ihn heran und stieß ihn derb in die Seite. »Er ist der größte Narr, der je das Licht des Universums erblickt hat«, stellte sie richtig. »Anstatt sich um seine Familie zu kümmern, lässt er sich auf die wildesten Abenteuer ein.«
    »Bist du etwa ein Vilthaner?«, erkundigte ich mich.
    »Ja«, bestätigte er. »Gleichzeitig bin ich Herr über die unbotmäßigste Sippe, die man sich vorstellen kann. Diese Familie erweist mir nicht den nötigen Respekt.«
    Er wirkte naiv und schlitzohrig zugleich, auf jeden Fall machte er einen durchaus sympathischen Eindruck.
    »Hast du davon gehört, welches Schicksal diese Station erleiden wird?«, fragte ich ihn.
    »Man wird sie so bald wie möglich von hier abziehen.«
    »Und was geschieht dann mit dir und deiner Sippe?«
    »Das weiß ich nicht.«
    »Sagte ich nicht, dass er der größte Narr ist, den ...«
    Ich ließ Ladee nicht ausreden. »Schon gut«, unterbrach ich sie hastig. »Neerad, du bist ein Wesen dieses Universums. Kannst du dir vorstellen, auf der anderen Seite der Materiequelle zu leben?«
    Ich hatte den Eindruck, ihn mit dieser Formulierung zu überfordem, denn er senkte den Kopf und sah gequält aus.
    »Hat man dir in Aussicht gestellt, diese Station verlassen zu dürfen?«
    »Nein«, sagte er.
    »Man kümmert sich also nicht um dein Schicksal. Hältst du es auch für vorteilhaft, wenn wir uns zusammentun und überlegen, wo wir uns verbergen können, bis die Situation bereinigt ist? Hier befindet sich alles im Umbruch.«
    »Das habe ich schon bemerkt«, erklärte er. »Bevor Kemoauc und der Stählerne verschwanden, hätten sie mich fast vergiftet.«
    »Berauscht war er!«, giftete Ladee.
    Ich hörte kaum hin. Dass Neerad den Namen des Letzten der sieben Mächtigen erwähnte, erstaunte mich, denn es bedeutete, dass er ihn gesehen hatte.
    »Der Stählerne hieß zweifellos Samkar«, vermutete ich.
    »Ja«, bestätigte Neerad sofort. »Er brachte Kemoauc auf die andere Seite der Materiequelle. Danach kehrte Samkar zurück. Viel mehr weiß ich nicht, denn ich litt unter den schrecklichen Folgen der Vergiftung.«
    »Es ist möglich, dass weitere Gefahren drohen«, sagte ich warnend. »Wie gut kennst du dich hier in der Station aus?«
    »Wie in einem Juller-Wald!« Er reckte sich stolz.
    Mir fiel auf, dass er sich angestrengt bemühte, mir stets nur jene Körperteile zuzuwenden, über denen die Panzerung komplett war. Offensichtlich schämte er sich seiner bloßen Stellen.
    »Einen Augenblick!«, unterbrach Ladee energisch. »Du kennst diesen Fremden, der aussieht wie die Mächtigen, erst seit wenigen Minuten, aber schon lässt du dich wieder auf unsichere Sachen ein. Wir sollten unseres Weges gehen und uns nicht um ihn kümmern.«
    »Ja, ja«, meinte Neerad zögernd.
    »Ansonsten wirst du nichts als Ärger bekommen«, prophezeite Ladee.
    Er breitete die Arme aus. »Du siehst, wie die Sache steht, Perry Rhodan. Ich hätte dir gern geholfen, aber ich muss auch an meine Familie denken.«
    »Mein lieber Freund, du stehst gewaltig unter dem Pantoffel.«
    Was immer der Translator aus diesen Worten machte, die Übersetzung schien Neerad tief zu treffen. Er plusterte sich regelrecht auf und sagte erregt: »Das wollen wir doch einmal sehen.«
    »Halt deinen Mund!«, verwies Ladee ihn streng und verpasste ihm eine Kopfnuss. Sofort wurde er wieder kleinlaut.
    »Wir wollen nicht unfreundlich erscheinen.« Seine Gefährtin wandte sich nun mir zu. »Es ist möglich,

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