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Silberband 116 - Der Auserwählte

Silberband 116 - Der Auserwählte

Titel: Silberband 116 - Der Auserwählte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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er zögernd.
    »Auf der anderen Seite.« Ich sagte das so unbefangen wie möglich, aber ich hatte das Gefühl, dass mir das nicht gelang.
    »Es... es tut mir leid«, erwiderte Bully verlegen. »Ich weiß, wie sehr dir daran lag, vor ihm ...«
    »Hör auf damit!« Ich unterbrach ihn ziemlich heftig. »Dass Atlan und ich uns wie Narren verhalten haben, weiß ich inzwischen. Das hing mit unserem Aufenthalt in der Materiequelle zusammen. Jeder dachte, er wäre der richtige Mann für diese Mission. Die Kosmokraten wissen sicher genau, warum sie sich für ihn entschieden haben.«
    »Wann kommt er zurück?«
    Die Plattform hatte ihre Endposition erreicht. Nartus meldete sich über Normalfunk und wünschte mir einen guten Flug. Das war seine Art, den sofortigen Aufbruch anzuordnen. Ich tat ihm den Gefallen und startete.
    »Wann kommt der Arkonide zurück?«, wiederholte Bully mit Nachdruck.
    »Ich fürchte, er kommt nicht wieder«, entgegnete ich bebend.

42.
    Perry Rhodan
    Als ich den BASIS-Hangar betrat, fühlte ich mich wie ein heimkehrender Krieger, der den wartenden Freunden die erlittene Niederlage klarmachen musste. Aber was immer ich an Erklärungen hervorbringen würde - in ihren Augen war Atlan der Sieger in diesem Zweikampf. Auch mein Bericht über das Schicksal des Arkoniden würde daran nichts ändern.
    »Sein Extrasinn war dem psychischen Druck nicht mehr gewachsen«, sagte ich, nachdem die Verantwortlichen sich in der Hauptzentrale versammelt hatten. »Atlan hat wohl bis zu einem gewissen Grad den Verstand verloren. Wir müssen uns damit abfinden, dass er in diesem Zustand vor die Kosmokraten tritt. Bis zur letzten Sekunde sah er in mir den Diktator Orbanaschol.«
    »Nach eurem Aufbruch war Doktor Jordan bei mir«, eröffnete mir Bully. »Er machte mich darauf aufmerksam, dass Atlan sich von ihm untersuchen ließ. Vor allem meinte er, dass es kein Bruch der Schweigepflicht sei, mich über bestimmte, bei Atlan aufgetretene Symptome zu unterrichten. Ich erwähne das nur, weil womöglich ein Zusammenhang besteht.«
    »Was für Symptome waren das?«
    »Atlans Metabolismus schien sich umzustellen. Dr. Jordan sprach von einer Art Winterschlaf.«
    »Ich werde mich ebenfalls untersuchen lassen«, entschied ich. »Vielleicht kann Jordan dabei mehr feststellen. Schließlich war ich mit Atlan in der Barys und habe auch einen Teil des Trainings absolviert.«
    Payne Hamiller drängte sich nach vom. »Du hast sicher Verständnis dafür, wenn wir zuvor Einzelheiten über diese Weltraumfabrik hören möchten.«
    »Dazu haben wir während des Rückflugs in die Milchstraße sicher ausführlich Gelegenheit«, erwiderte ich.
    Kanthall räusperte sich vernehmlich. »Wir brechen also auf, ohne auf die Rückkehr des Arkoniden zu warten?«
    »Wir verlassen Errantemohre, sobald die Weltraumfabrik verschwunden ist«, bestätigte ich.
    »Wir geben ihn also auf!«, stellte Roi fest.
    Ich verstand den tieferen Sinn in seiner Frage sofort. Es traf mich schwer, dass mein eigener Sohn glaubte, ich würde unbewusst gegen
    Atlans Interessen handeln, weil er im Wettbewerb um den Zugang auf die andere Seite als Sieger hervorgegangen war.
    Roi war nicht an Bord der Weltraumfabrik gewesen. Wie alle anderen konnte er deshalb nicht verstehen, wie fragwürdig Atlans Sieg war.
    »Natürlich geben wir ihn nicht auf«, antwortete ich. »Aber wir gewinnen nichts, wenn wir hier monate- oder sogar jahrelang warten. Wenn die Kosmokraten ihn zurückschicken wollen, werden sie ihn an einer beliebigen Stelle absetzen können - auch auf der Erde.«
    Das nachfolgende Schweigen hatte etwas sehr Bedrückendes. Es erschien mir wie eine Art Spießrutenlauf.
    »Ich werde mich jetzt mit dem Auge befassen«, sagte ich.
    »Was hast du vor?«
    Täuschte ich mich, oder klang sogar Bullys Frage plötzlich misstrauisch.
    »Ich will einen Versuch machen. Vielleicht wurde mir Laires altes Auge überlassen, damit ich Atlan per distanzlosen Schritt folgen kann
    -vielleicht wollen die Kosmokraten nur meinen Mut und meine Entschlossenheit prüfen.«
    »Das werden wir nicht zulassen.«
    »O doch«, bekräftigte ich. »Genau das bin ich Atlan schuldig.«
    Niemand widersprach mehr. Ich fragte mich, ob meine Entscheidung wirklich altruistischer Natur war. Versuchte ich nicht, mich auf diese Weise von dem Vorwurf reinzuwaschen, den Freund im Stich gelassen zu haben?
    Als ich Laires Auge in Händen hielt, wurde mir klar, wie wenig wir doch trotz aller in Erfahrung gebrachten

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