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Silberband 117 - Duell der Erbfeinde

Silberband 117 - Duell der Erbfeinde

Titel: Silberband 117 - Duell der Erbfeinde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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sie nicht mehr die Kraft, sich schnell zu erheben.
    Keuchend beugte sich der Kommandant über sie. Er packte sie an der Schulter und drehte sie herum.
    »Niemand wird mich aufhalten!«, schleuderte Karny Halker ihr entgegen. »Du schon gar nicht.«
    »Und der Ritter der Tiefe?«, brachte sie mühsam hervor.
    Halker schüttelte den Kopf.
    »Komm zu dir«, sagte sie beschwörend. »Hast du vergessen, wie ein Orbiter zu sein hat? Was hast du aus den anderen gemacht? Begreife doch endlich, dass du nicht mehr unter uns leben darfst.«
    Seine Augen schlossen sich. Langsam erhob Lenoy sich aus dem Schlamm. Sie spürte, dass ihre Worte dieses Mal gewirkt hatten. Karny Halker verschloss sich nicht mehr vor ihr. Offenbar erkannte er, dass er sich tatsächlich so weit von der Norm entfernt hatte, dass es keine Gemeinsamkeit mehr gab. In seinen beiden Gesichtern zuckte es.
    Zögernd blickte die Stellvertretende Kommandantin zu den Orbitern hinüber, die Halker gefolgt waren. Sie sah, dass auch diese den Tränen nahe waren. Die geistige Beeinflussung durch den Kommandanten war so stark, dass sie keine eigenständigen Empfindungen mehr hatten. Sie fühlten, was Karny Halker fühlte.
    Die Orbiter waren zu einem Gemeinschaftswesen geworden, das in einem für Lenoy nicht mehr erträglichen Maß von Halker abhängig war. Sie ahnte, dass dieses Gemeinschaftswesen früher oder später zerbrechen und in einer Katastrophe enden würde, wenn es ihr nicht gelang, den Kommandanten aufzuhalten.
    Schritt für Schritt wich sie zurück. Das Donnern war lauter geworden. Sie blickte zu den Wolken hoch und sah, dass sich ein Keilraumschiff herabsenkte.
    »Das ist Jen Salik!«, rief sie. »Der Ritter der Tiefe kommt.«
    Sie wandte sich um und hastete auf den Hangar zu. Sie stürmte an der Tobbon-Type vorbei, die nicht versuchte, sie aufzuhalten. Endlich erreichte sie die Treppe und eilte die Stufen hinab.
    Halker schrie gequält auf. Er folgte ihr. Als sie das Ende der Treppe erreichte, sah sie seine beiden Körper auf der Treppe.
    »Zurück!«, rief sie. »Verschwinde!«
    Er stürzte sich förmlich die Treppe hinunter, weil er sie einholen wollte, bevor sie das Schott schließen konnte.
    Lenoy erreichte das Tor. Ihre Hand klatschte auf die Schaltfläche.
    »Lauf weg!«, schrie sie Halker zu, als sie sah, dass er das Ende der Treppe erreicht hatte. »Lauf doch!«
    Lautlos schwang das Tor zu.
    Gleichzeitig senkte sich das Keilraumschiff mit flammenden Düsen in den Hangar herab. Die sonnenheißen Gase der auslaufenden Triebwerke schlugen in den Hangar.
    Lenoy starrte auf den Holoschirm neben dem Tor. Sie sah Karny Halkers doppelte Gestalt etwa zwei Sekunden lang in der Glut stehen, dann wandte sie sich ab. Tränen standen ihr in den Augen.
    Dieses Ende hatte der Kommandant nicht verdient. Es bedeutete Freiheit für die Orbiter, die nun seine Pläne vollenden konnten, falls Jen Salik damit einverstanden war. Aber es bedeutete auch den Tod eines Mannes, der die zukünftige Entwicklung deutlich vorausgesehen hatte. Er musste gewusst haben, dass jemand kommen und die Anlage ausschalten würde.

23.
     
     
    »Wir haben eine Gamma-Linie.«
    Larsa Hiobs Stimme drang kühl und gelassen aus dem Interkom, doch wer die Wissenschaftlerin kannte, der wusste, dass sie in diesem Moment äußerst erregt war. Eine Gamma-Linie! Das charakteristische Kennzeichen im Emissionsspektrum der seltensten Sorte von Modulquarzen. Wie hätte eine Spezialistin von Larsas Rang und Neigung da ruhig bleiben können?
    Es dauerte auch nur zwanzig Sekunden, bis Grador Shako im Beobachtungsraum der TRANTOR erschien. Er war ein kaum mehr als mittelgroßer, zur Fülle neigender Mann mit rotblondem Lockenhaar, blauen Augen und einem Gesicht voller Sommersprossen. Gamma-Linien verlangten sofortige Aufmerksamkeit.
    Shako, der das ganze Unternehmen für einen schlecht geplanten Witz hielt, war jedoch der Ansicht, es werde ihnen viel zu viel Bedeutung beigemessen.
    »Bist du deiner Sache sicher?«
    Larsa Hiob sah von ihrem Messplatz zu ihm auf. Sie war jung, nicht einmal vierzig, und von jener eigenartigen Attraktivität, die erst nach mehrmaligem Hinsehen auffiel. Larsa trug wie immer die lindgrüne Flottenkombination mit ihrem einfallslosen Schnitt.
    »Shako, du bist unglaublich«, sagte sie. »Werde ich mich irren, wenn es um eine Gamma-Linie geht?«
    »Nicht sehr wahrscheinlich«, bekannte er mürrisch. »Woher kommt das Signal?«
    »Aus einem sternenreichen Sektor in der westlichen

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