Silberband 117 - Duell der Erbfeinde
gehetzt um, als Goonerbrek in Begleitung von Chetter und Shakan in seiner Unterkunft erschien und ihm das Hypergramm der Inspektoren vorlas, in dem unmissverständlich Quiryleinens Bericht bestätigt wurde.
Als am Schluss die Erklärung kam, dass Jen Salik ihn und die Besatzung seines Raumschiffs als Garbeschianer bezeichnet hatte, war Keijder nahe daran, die Beherrschung zu verlieren.
Doch dann erkannte er, dass genau diese Erklärung Jen Saliks ihn noch einmal retten konnte. Die Behauptung Saliks, dass ausgerechnet er, der über Ritterwissen verfügte, ein Garbeschianer sei, war einfach zu viel.
Er knackte verächtlich mit den Kiefern.
»Das ist der Beweis, dass sowohl Quiryleinen als auch die Inspektoren Opfer einer neuartigen Psychowaffe der Garbeschianer geworden sind!«, rief er. »Aber dieser Garbeschianer Salik ist zu weit gegangen, als er mich bezichtigte, ein Garbeschianer zu sein. Dadurch hat er sich verraten.«
Als niemand etwas sagte, blickte er die drei Orbiter wütend an. »Durchschaut ihr diese infame Lüge nicht?«
»Ist es wirklich eine Lüge?«, fragte Chetter.
»Was soll es sonst sein? Sehe ich aus wie ein Garbeschianer? Sehe ich aus wie ihr, die ihr den Garbeschianern nachgebildet seid?«
»Wir wissen nicht mehr, was wir glauben sollen und was nicht«, antwortete Goonerbrek.
»Dann fordert diesen Salik auf, endlich nach Martappon zu kommen und sich zu stellen. Die Gegenüberstellung wird zeigen, wer die Wahrheit sagt.«
»Das ist ein guter Vorschlag«, bestätigte Shakan. »Ich bin dafür, dass wir Jen Salik auffordern, nach Martappon zu kommen.«
Als auch Chetter und Goonerbrek zustimmten, atmete der Hordenführer auf. Er hatte Zeit gewonnen, denn auf Martappon lief die Produktion von Orbitern an, die zu Hordenkämpfern von Garbesch wurden. Außerdem würde er die Gegenüberstellung mit dem Ritter verhindern.
»Das ist eine Falle!«, sagte Julian Tifflor.
»Ohne Zweifel«, bestätigte Jen Salik. »Keijder wird versuchen, mich auszuschalten, bevor ich die Oberen der Anlage von meinem Ritterstatus überzeugen kann.«
»Sie dürfen der Aufforderung nicht folgen, mein Ritter!«, sagte Quiryleinen.
»Ich muss ihr folgen, Quiryleinen«, widersprach Salik. »Da dieser Keijder nicht völlig sicher sein kann, dass es ihm gelingt, mich rechtzeitig zu beseitigen, muss er einen Trumpf im Ärmel haben. Irgendetwas hat dieser Garbeschianer auf Martappon eingeleitet, was ihn vor einer Niederlage schützen kann.«
»Was soll das denn sein?«, fragte Nyrta.
»Ich weiß es nicht«, erklärte Salik. »Ich weiß nur, dass wir Martappon so schnell wie möglich erreichen müssen. Hoffentlich noch rechtzeitig, um die Pläne des Garbeschianers zu vereiteln.«
»Sie gehen ein großes Risiko ein, Jen«, warnte Tifflor. »Wenn es Keijder gelingt, Sie zu beseitigen, wird seinem Vorhaben nichts mehr im Weg stehen. Fordern Sie ihn auf, nach Terra zu kommen!«
»Das würde die Oberen erst recht an mir zweifeln lassen und Keijder Oberwasser geben. Nein, ich muss nach Martappon.«
»Wenn wir euch eine Eskorte zur Seite stellen ...«
»Ausgeschlossen«, erwiderte Nyrta. »Fremde Schiffe dürfen nicht in die Anlage einfliegen – noch nicht. Kommt, mein Ritter!«
Wenig später startete das Beiboot der BARDER-NEL, um die Passagiere zur FURMAL-CER zu bringen.
»Es ist kaum zu fassen, aber es ist so«, sagte Homer G. Adams leise. »Ein noch vor Kurzem unscheinbarer Mensch wird in wenigen Tagen eine Entscheidung herbeiführen, die das Schicksal der galaktischen Zivilisationen für die nächsten tausend Jahre bestimmt.«
»Wir können nur hoffen, dass er nicht einem Anschlag zum Opfer fällt«, erwiderte Tifflor. »Dann würde die Zukunft der galaktischen Zivilisationen finster aussehen.«
»Jen Salik wird es schaffen, Tiff«, versicherte Adams. »Ich fühle das.«
»Hoffen wir, dass dein Gefühl dich nicht trügt, Homer. Ich habe mich selten so hilflos gefühlt wie zurzeit.«
»Jen Salik ist nicht allein, Tiff. Hast du vergessen, dass Anson Argyris vor längerer Zeit an Bord eines Keilschiffs ging, dessen Ziel die Anlage war? Außerdem wissen wir, dass er vor rund zwei Monaten auf Ferrol war und unter anderem die Beschreibung des Garbeschianer-Skeletts von Skuurdus-Buruhn erhielt.«
Julian Tifflor nickte zögernd. »Du glaubst, der Vario-500 hat uns Keijders Beschreibung zukommen lassen.«
»In einigen Tagen wissen wir mehr«, versicherte Adams.
7.
Alurus hatte die Nachricht erhalten,
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