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Silberband 117 - Duell der Erbfeinde

Silberband 117 - Duell der Erbfeinde

Titel: Silberband 117 - Duell der Erbfeinde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Wesen.
    Er begriff es nicht. Ein Wald wie dieser durfte eigentlich nicht existieren. Nicht in der Sternenstadt. Natürlich wäre es theoretisch möglich gewesen, ihn entstehen zu lassen, aber dazu hätten viele tausend Blühende fast ihre gesamte Biomasse freigeben müssen.
    Unschlüssig verharrte Thezein zwischen den Stämmen, spähte nach allen Seiten und überlegte, was er tun sollte. Eines war beruhigend: Malbeeram würde es sehr schwer haben, ihn in diesem Gewirr von Pflanzen aufzuspüren. Andererseits hatte Thezein keine Lust, sich für immer in dem Wald zu verstecken. Nichts anderes würde ihm aber übrig bleiben, falls er keine Möglichkeit fand, Malbeeram loszuwerden.
    Er kam zu der Entscheidung, wenigstens einige Treibimpulse lang in diesem Wald zu bleiben. Hier fand er reichlich Nahrung für seine Körperkomponenten. Er konnte neue Kräfte schöpfen und sich erholen. Danach würde er weitersehen.
    Nachdem er den Entschluss gefasst hatte, fühlte er sich sehr erleichtert. Er fühlte sich absolut sicher unter den Bäumen.
    Wenig später wurde das Licht schwächer. Auch im Lebensbereich der Schwebenden verzichtete niemand darauf, den ursprünglichen Ablauf von Tag und Nacht zu simulieren. Thezein suchte sich einen bequemen Platz, um die Phase der Finsternis meditierend zu verbringen, wie es sich für einen Bürger gehörte, auch wenn er nur als Spaltling existierte. Aber kaum hatte er sich niedergelassen, vernahm er alarmierende Geräusche. Schritte näherten sich. Ungewöhnlich laute, feste Schritte.
    Thezein setzte sich steil auf die Hinterbeine und lauschte. Etwas kam auf ihn zu, und dieses Etwas war groß und wuchtig. Es schob sich durch das lichte Unterholz, dass Äste und Zweige splitterten. Das bedeutete, dass dieses Etwas rücksichtslos genug war, wertvolle Biomasse mutwillig zu zerstören.
    Vielleicht hatten die Bürger von Ysch in früheren Zeiten einen Instinkt besessen, der sie vor Gefahren warnte. In dem Fall war er längst verkümmert und vergessen, nicht zuletzt bedingt durch die Assimilationstechnik. Mit den Bewusstseinen der Tiere ihrer Welt hatten die Bürger so viele verschiedenartige Instinkte in sich aufgenommen, dass es ihnen unmöglich war, jeden einzeln zu berücksichtigen.
    Vorsichtig erhob Thezein sich und schlich auf die Rückseite des Baumes, unter dem er gesessen hatte. Er spähte um den Stamm herum. Zum ersten Mal ärgerte er sich über die Finsternis, die während der Meditationsphase herrschte. Er hätte zu gern gewusst, was da auf ihn zugewalzt kam.
    Von krachenden Geräuschen begleitet, schob sich ein wahres Ungeheuer auf die Lichtung, die zwischen den Stämmen von vier Baumriesen entstanden war. Da stand es dann, ein Ungetüm, sechsmal so groß wie Thezein, mit glühenden Augen, die unruhig umherschweiften. Es senkte den massigen, in der Dunkelheit nur in Umrissen erkennbaren Kopf und beschnüffelte geräuschvoll den Boden. Unvermittelt stieß es ein dumpfes Grollen aus, und dann näherte es sich Schritt für Schritt Thezeins Versteck.
    Das Ungeheuer hatte seine Spur entdeckt. Er überlegte, ob er dem Wesen die offenbar anstrengende Schnüffelei ersparen sollte, indem er hinter dem Baum hervortrat und es nach seinen Wünschen fragte. Aber bevor er zu einem Entschluss kommen konnte, blieb das Ungeheuer stehen. »Komm heraus und stelle dich zum Kampf!«, rief es donnernd.
    Thezein war wie erstarrt.
    »Wenn du nicht kommst, fresse ich dich auf«, sagte das Ungeheuer nach einer Pause.
    Thezeins Furcht schwand. Die Situation war so absurd, dass er sie nicht ernst nehmen konnte. Er trat hinter dem Baum hervor und betrachtete den düsteren Schatten mit den glühenden Augen. Das Ungeheuer bewegte sich stampfend auf der Stelle.
    »Da bin ich«, sagte Thezein. »Warum willst du mit mir kämpfen?«
    »Das geht dich nichts an.«
    Mit einem Satz sprang das Ungeheuer.
    Thezein war so überrascht, dass sein Gegner ihn um ein Haar schon im ersten Anlauf in den Boden gestampft hätte. Erst im letzten Augenblick gelang es ihm, sich vor den massigen Füßen in Sicherheit zu bringen.
    »Wer bist du überhaupt?«, rief er ärgerlich.
    Das Ungeheuer knurrte und sprang erneut. Thezein huschte hinter einen Baumstamm und schlug Haken. Das Ungetüm prallte gegen den Stamm.
    »Vielleicht wirst du jetzt vernünftiger«, bemerkte Thezein. »Bist du ein Bürger?«
    Der Angreifer schnellte herum, aber diesmal war Thezein auf der Hut. Blitzschnell verschwand er hinter dem nächsten Baum. Sein Gegner kam

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